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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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gens äusserst dumm, sehr unreinlich, und zu-
mal in der Wahl seiner Nahrungsmittel nichts
weniger als delicat. Gegen die Weise anderer
Thiere soll hier das Männchen den Spröden
machen, und sich erst nach langen zärtlichen
Liebkosungen des Weidgens zum Liebesgeschäft
willig finden lassen. Das Weibchen ist über-
aus fruchtbar, und wirft unter allen Thieren
mit gespaltenen Klauen die mehresten Jungen. In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert
(Cochons marons); die Chinesischen (Cochons
de Siam
) haben kürzere Beine und einen ausge-
schweiften Rücken ohne Mähne; in Schweden
und Ungern findet sich häufig eine Spielart von
Schweinen mit ungespaltenen Klauen, die schon
den Alten bekannt war*), so wie man auch welche
mit drey Klauen gesehen hat.

2. Tajassu. das Nabelschwein, Bisam-
schwein. S, cauda nulla, folliculo moschi-
fero ad coccygem.
*

tyson, in philos. Transact. N. 153.
p. 359.

Dieses Thier findet sich in den wärmsten Ge-
genden von Südamerika, wo es sich heerden-
weise in den Gebürgen, und dichten Wäldern
aufhält. Es ist viel reinlicher als unser Schwein,
nährt sich aber auch wie dieses, von Wurzeln,
kleinen Thieren, und besonders von Schlangen.
Das Fleisch des Nabelschweins ist eßbar und
schmackhaft, doch wird das Thier höchstens nur
60 Pfund schwer, und man muß ihm, so bald
es gelobtet worden, den Rückenbeutel ausschnei-
den, weil es sonst mit den heftigen Bisamge-

*) Hanows Seltenh. der Natur Th. III. Taf. 1. Fig. 1.

gens äusserst dumm, sehr unreinlich, und zu-
mal in der Wahl seiner Nahrungsmittel nichts
weniger als delicat. Gegen die Weise anderer
Thiere soll hier das Männchen den Spröden
machen, und sich erst nach langen zärtlichen
Liebkosungen des Weidgens zum Liebesgeschäft
willig finden lassen. Das Weibchen ist über-
aus fruchtbar, und wirft unter allen Thieren
mit gespaltenen Klauen die mehresten Jungen. In
America, wohin die Schweine aus Europa über-
gebracht worden, sind sie theils verwildert
(Cochons marons); die Chinesischen (Cochons
de Siam
) haben kürzere Beine und einen ausge-
schweiften Rücken ohne Mähne; in Schweden
und Ungern findet sich häufig eine Spielart von
Schweinen mit ungespaltenen Klauen, die schon
den Alten bekannt war*), so wie man auch welche
mit drey Klauen gesehen hat.

2. Tajassu. das Nabelschwein, Bisam-
schwein. S, cauda nulla, folliculo moschi-
fero ad coccygem.
*

tyson, in philos. Transact. N. 153.
p. 359.

Dieses Thier findet sich in den wärmsten Ge-
genden von Südamerika, wo es sich heerden-
weise in den Gebürgen, und dichten Wäldern
aufhält. Es ist viel reinlicher als unser Schwein,
nährt sich aber auch wie dieses, von Wurzeln,
kleinen Thieren, und besonders von Schlangen.
Das Fleisch des Nabelschweins ist eßbar und
schmackhaft, doch wird das Thier höchstens nur
60 Pfund schwer, und man muß ihm, so bald
es gelobtet worden, den Rückenbeutel ausschnei-
den, weil es sonst mit den heftigen Bisamge-

*) Hanows Seltenh. der Natur Th. III. Taf. 1. Fig. 1.
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[127/0139] gens äusserst dumm, sehr unreinlich, und zu- mal in der Wahl seiner Nahrungsmittel nichts weniger als delicat. Gegen die Weise anderer Thiere soll hier das Männchen den Spröden machen, und sich erst nach langen zärtlichen Liebkosungen des Weidgens zum Liebesgeschäft willig finden lassen. Das Weibchen ist über- aus fruchtbar, und wirft unter allen Thieren mit gespaltenen Klauen die mehresten Jungen. In America, wohin die Schweine aus Europa über- gebracht worden, sind sie theils verwildert (Cochons marons); die Chinesischen (Cochons de Siam) haben kürzere Beine und einen ausge- schweiften Rücken ohne Mähne; in Schweden und Ungern findet sich häufig eine Spielart von Schweinen mit ungespaltenen Klauen, die schon den Alten bekannt war *), so wie man auch welche mit drey Klauen gesehen hat. 2. Tajassu. das Nabelschwein, Bisam- schwein. S, cauda nulla, folliculo moschi- fero ad coccygem. * tyson, in philos. Transact. N. 153. p. 359. Dieses Thier findet sich in den wärmsten Ge- genden von Südamerika, wo es sich heerden- weise in den Gebürgen, und dichten Wäldern aufhält. Es ist viel reinlicher als unser Schwein, nährt sich aber auch wie dieses, von Wurzeln, kleinen Thieren, und besonders von Schlangen. Das Fleisch des Nabelschweins ist eßbar und schmackhaft, doch wird das Thier höchstens nur 60 Pfund schwer, und man muß ihm, so bald es gelobtet worden, den Rückenbeutel ausschnei- den, weil es sonst mit den heftigen Bisamge- *) Hanows Seltenh. der Natur Th. III. Taf. 1. Fig. 1.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/139>, abgerufen am 26.11.2024.