Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

und über 500 Arbeiter in den viele hundert Lachter
weit sich erstreckenden Gruben*) beschäftigt sind.

5. ammoniacvm Salmiak. Saporis vri-
nosi, in igne volatile.

Findet sich in derber Gestalt in Sibirien, und
als weisses Pulver in Lava; vorzüglich häufig in
der vom Aetna.

6. borax saporis obtusi, in igne intume-
scens, vitrescens
.

Der Borax, oder wie er roh eigentlich heißt,
Tinkal, ist ein räzelhaftes, noch nicht sattsam
aufgeklärtes, vielleicht laugenartiges Salz, das
aus Indostan gebracht, in Holland auf sehr ge-
heim gehaltne Weise raffinirt, und zum Löthen
etc. gebraucht wird.



III. ALCALINA.

7. natrvm mineralisches Alkali (Nitrum
veter
.) saporis amaricantis, cum oleo sapo-
nem faciens
.

Theils mit Erde vermischt: theils aber auch
rein und dicht, wie das aus der Barbarey, das
sich in grossen Fingers dicken Schichten findet,

*) Man kan sich einige Idee von der schauervollen
Grösse dieser unterirdischen Gewölbe aus dem sehr
grossen Kupferblatte machen, das Nilson davon nach
Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung 1760
gestochen hat.

und über 500 Arbeiter in den viele hundert Lachter
weit sich erstreckenden Gruben*) beschäftigt sind.

5. ammoniacvm Salmiak. Saporis vri-
nosi, in igne volatile.

Findet sich in derber Gestalt in Sibirien, und
als weisses Pulver in Lava; vorzüglich häufig in
der vom Aetna.

6. borax saporis obtusi, in igne intume-
scens, vitrescens
.

Der Borax, oder wie er roh eigentlich heißt,
Tinkal, ist ein räzelhaftes, noch nicht sattsam
aufgeklärtes, vielleicht laugenartiges Salz, das
aus Indostan gebracht, in Holland auf sehr ge-
heim gehaltne Weise raffinirt, und zum Löthen
ꝛc. gebraucht wird.



III. ALCALINA.

7. natrvm mineralisches Alkali (Nitrum
veter
.) saporis amaricantis, cum oleo sapo-
nem faciens
.

Theils mit Erde vermischt: theils aber auch
rein und dicht, wie das aus der Barbarey, das
sich in grossen Fingers dicken Schichten findet,

*) Man kan sich einige Idee von der schauervollen
Grösse dieser unterirdischen Gewölbe aus dem sehr
grossen Kupferblatte machen, das Nilson davon nach
Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung 1760
gestochen hat.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000022">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0072" xml:id="pb516_0001" n="516"/>
und über 500 Arbeiter in den viele hundert Lachter<lb/>
weit sich  erstreckenden Gruben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Man kan sich  einige Idee von der schauervollen<lb/>
Grösse dieser unterirdischen  Gewölbe aus dem sehr<lb/>
grossen Kupferblatte machen, das Nilson davon  nach<lb/>
Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung 1760<lb/>
gestochen  hat.</p></note> beschäftigt sind.</p>
            <p rendition="#indent-1">5. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ammoniacvm</hi></hi></hi> Salmiak. <hi rendition="#aq">Saporis vri-<lb/>
nosi, in igne volatile.</hi></p>
            <p rendition="#l1em">Findet sich in derber Gestalt in Sibirien, und<lb/>
als  weisses Pulver in Lava; vorzüglich häufig in<lb/>
der vom Aetna.</p>
            <p rendition="#indent-1">6. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">borax</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq">saporis obtusi,  in igne intume-<lb/>
scens, vitrescens</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Borax, oder wie er roh eigentlich  heißt,<lb/>
Tinkal, ist ein räzelhaftes, noch nicht  sattsam<lb/>
aufgeklärtes, vielleicht laugenartiges Salz, das<lb/>
aus  Indostan gebracht, in Holland auf sehr ge-<lb/>
heim  gehaltne Weise raffinirt, und zum Löthen<lb/>
&#xA75B;c. gebraucht wird.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">III. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALCALINA</hi></hi>.</head><lb/>
            <p rendition="#indent-1">7. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">natrvm</hi></hi></hi> mineralisches Alkali (<hi rendition="#aq">Nitrum<lb/>
veter</hi>.) <hi rendition="#aq">saporis  amaricantis, cum oleo sapo-<lb/>
nem faciens</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils mit Erde vermischt: theils aber auch<lb/>
rein  und dicht, wie das aus der Barbarey, das<lb/>
sich in grossen Fingers  dicken Schichten findet,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[516/0072] und über 500 Arbeiter in den viele hundert Lachter weit sich erstreckenden Gruben *) beschäftigt sind. 5. ammoniacvm Salmiak. Saporis vri- nosi, in igne volatile. Findet sich in derber Gestalt in Sibirien, und als weisses Pulver in Lava; vorzüglich häufig in der vom Aetna. 6. borax saporis obtusi, in igne intume- scens, vitrescens. Der Borax, oder wie er roh eigentlich heißt, Tinkal, ist ein räzelhaftes, noch nicht sattsam aufgeklärtes, vielleicht laugenartiges Salz, das aus Indostan gebracht, in Holland auf sehr ge- heim gehaltne Weise raffinirt, und zum Löthen ꝛc. gebraucht wird. III. ALCALINA. 7. natrvm mineralisches Alkali (Nitrum veter.) saporis amaricantis, cum oleo sapo- nem faciens. Theils mit Erde vermischt: theils aber auch rein und dicht, wie das aus der Barbarey, das sich in grossen Fingers dicken Schichten findet, *) Man kan sich einige Idee von der schauervollen Grösse dieser unterirdischen Gewölbe aus dem sehr grossen Kupferblatte machen, das Nilson davon nach Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung 1760 gestochen hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/72
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/72>, abgerufen am 18.12.2024.