Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.§. 171. Die Gewächse unterscheiden sich von den §. 172. Die Wurzel ist wol der einzige Theil, den §. 173. Zudem scheint auch die Bildung der Ge- §. 171. Die Gewächse unterscheiden sich von den §. 172. Die Wurzel ist wol der einzige Theil, den §. 173. Zudem scheint auch die Bildung der Ge- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000022"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0006" xml:id="pb450_0001" n="450"/> <head rendition="#c">§. 171.</head><lb/> <p>Die Gewächse unterscheiden sich von den<lb/> Thieren (§.3. u. 4.) erstens durch die gänzli-<lb/> che Unfähigkeit irgend einer willkürlichen Be-<lb/> wegung, und dann durch die Wurzeln, wo-<lb/> durch sie ihren Nahrungssaft in sich ziehen, statt<lb/> daß hingegen die Thiere nie durch diesen Weg<lb/> sondern durchgehende durch den Mund (§. 25.)<lb/> ihre Speise zu sich nehmen.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 172.</head><lb/> <p>Die Wurzel ist wol der einzige Theil, den<lb/> alle Pflanzen ohne Ausnahme mit einander ge-<lb/> mein haben. Denn auch die Meerlinsen, die<lb/> schorfigen Stein-Moose, der Seetang (<hi rendition="#aq">Fucus</hi>)<lb/> und der Wasserdarm (<hi rendition="#aq">ulva</hi>) haben alle gewisse<lb/> Saugeröhrgen und Zasern, die Wurzelstelle ver-<lb type="inWord"/> treten müssen. Da hingegen im übrigen Bau<lb/> der Vegetabilien zu viel mannichfaltige Ver-<lb/> schiedenheit vorwaltet, als daß sich etwas all-<lb/> gemeines darunter ausfinden ließ.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 173.</head><lb/> <p>Zudem scheint auch die Bildung der Ge-<lb/> wachse überhaupt weit zufälliger und unbestän-<lb/> diger als der Thiere ihre zu seyn: und diese un-<lb/> gleich mehr bestimmtes in ihrer Form und in<lb/> ihrem Wachsthum zu haben. Doch ist auch<lb/> die Bildung der Pflanzen, wenn sie im freyen und<lb/> ungehindert wachsen allerdings wol bestimmter<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [450/0006]
§. 171.
Die Gewächse unterscheiden sich von den
Thieren (§.3. u. 4.) erstens durch die gänzli-
che Unfähigkeit irgend einer willkürlichen Be-
wegung, und dann durch die Wurzeln, wo-
durch sie ihren Nahrungssaft in sich ziehen, statt
daß hingegen die Thiere nie durch diesen Weg
sondern durchgehende durch den Mund (§. 25.)
ihre Speise zu sich nehmen.
§. 172.
Die Wurzel ist wol der einzige Theil, den
alle Pflanzen ohne Ausnahme mit einander ge-
mein haben. Denn auch die Meerlinsen, die
schorfigen Stein-Moose, der Seetang (Fucus)
und der Wasserdarm (ulva) haben alle gewisse
Saugeröhrgen und Zasern, die Wurzelstelle ver-
treten müssen. Da hingegen im übrigen Bau
der Vegetabilien zu viel mannichfaltige Ver-
schiedenheit vorwaltet, als daß sich etwas all-
gemeines darunter ausfinden ließ.
§. 173.
Zudem scheint auch die Bildung der Ge-
wachse überhaupt weit zufälliger und unbestän-
diger als der Thiere ihre zu seyn: und diese un-
gleich mehr bestimmtes in ihrer Form und in
ihrem Wachsthum zu haben. Doch ist auch
die Bildung der Pflanzen, wenn sie im freyen und
ungehindert wachsen allerdings wol bestimmter
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/6>, abgerufen am 16.02.2025. |