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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

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nen solcher Stalactitzapfen. Unter den grossen
Geschenken des Hrn. Baron Asch ans academische
Museum finden sich Säulen aus der letztgedach-
ten Grotte die über 10 Zoll im Durchschnitt halten.

6. spatum calcarevm Kalkspat.
Crystallisatum pellucidum.

Spat ist ein viel umfassendes Bergmanns-
wort, das von allen durchsichtigen und crystal-
lisirten Steinen dieser Ordnung und dann auch
von den crystallisirten metallischen sogenannten
Kalken gebraucht wird.

Dieser, der Kalkspat findet sich in verschiede-
nen Gestalten, die aber unabänderlich bestimmt
sind, und folglich, wenn man sie kennt (so
wie alle Crystallisationen ohne Ausnahme) die
sichersten und untrüglichsten Unterscheidungszei-
chen abgeben. Manche heissen Schweinozäh-
ne, andere Nagelkopfspat, Canondrusen
u. s. w. Bey den letztern sind die Crystalle sechs-
seitig, ohne Endspitzen, sondern wie abgeschnit-
ten: und zwar ist diese Endfläche Kreiten weiß
und undurchsichtig, wenn gleich die Crystalle selbst
übrigens so hell als Wasser sind. Eine Art fin-
det sich in schrägen Würfeln und stellt dieser Tex-
tur wegen,*) Schriftzüge, die man dadurch
ansieht, wie verdoppelt, vor. Dieß ist der Dop-
pelspat oder so genannte Isländische Crystall.
Eigentlich ist aber dieses rhomboidale Gefüge
mehrern, vielleicht allen, Kalkspaten gemein,
deren Crystalle, wenn man sie zerschlägt, in
solche schräge Würfelgen zerspringen.

*) st. isaac newton's Optiks. p. 356. sqq.

nen solcher Stalactitzapfen. Unter den grossen
Geschenken des Hrn. Baron Asch ans academische
Museum finden sich Säulen aus der letztgedach-
ten Grotte die über 10 Zoll im Durchschnitt halten.

6. spatum calcarevm Kalkspat.
Crystallisatum pellucidum.

Spat ist ein viel umfassendes Bergmanns-
wort, das von allen durchsichtigen und crystal-
lisirten Steinen dieser Ordnung und dann auch
von den crystallisirten metallischen sogenannten
Kalken gebraucht wird.

Dieser, der Kalkspat findet sich in verschiede-
nen Gestalten, die aber unabänderlich bestimmt
sind, und folglich, wenn man sie kennt (so
wie alle Crystallisationen ohne Ausnahme) die
sichersten und untrüglichsten Unterscheidungszei-
chen abgeben. Manche heissen Schweinozäh-
ne, andere Nagelkopfspat, Canondrusen
u. s. w. Bey den letztern sind die Crystalle sechs-
seitig, ohne Endspitzen, sondern wie abgeschnit-
ten: und zwar ist diese Endfläche Kreiten weiß
und undurchsichtig, wenn gleich die Crystalle selbst
übrigens so hell als Wasser sind. Eine Art fin-
det sich in schrägen Würfeln und stellt dieser Tex-
tur wegen,*) Schriftzüge, die man dadurch
ansieht, wie verdoppelt, vor. Dieß ist der Dop-
pelspat oder so genannte Isländische Crystall.
Eigentlich ist aber dieses rhomboidale Gefüge
mehrern, vielleicht allen, Kalkspaten gemein,
deren Crystalle, wenn man sie zerschlägt, in
solche schräge Würfelgen zerspringen.

*) st. isaac newton's Optiks. p. 356. sqq.
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[489/0045] nen solcher Stalactitzapfen. Unter den grossen Geschenken des Hrn. Baron Asch ans academische Museum finden sich Säulen aus der letztgedach- ten Grotte die über 10 Zoll im Durchschnitt halten. 6. spatum calcarevm Kalkspat. Crystallisatum pellucidum. Spat ist ein viel umfassendes Bergmanns- wort, das von allen durchsichtigen und crystal- lisirten Steinen dieser Ordnung und dann auch von den crystallisirten metallischen sogenannten Kalken gebraucht wird. Dieser, der Kalkspat findet sich in verschiede- nen Gestalten, die aber unabänderlich bestimmt sind, und folglich, wenn man sie kennt (so wie alle Crystallisationen ohne Ausnahme) die sichersten und untrüglichsten Unterscheidungszei- chen abgeben. Manche heissen Schweinozäh- ne, andere Nagelkopfspat, Canondrusen u. s. w. Bey den letztern sind die Crystalle sechs- seitig, ohne Endspitzen, sondern wie abgeschnit- ten: und zwar ist diese Endfläche Kreiten weiß und undurchsichtig, wenn gleich die Crystalle selbst übrigens so hell als Wasser sind. Eine Art fin- det sich in schrägen Würfeln und stellt dieser Tex- tur wegen, *) Schriftzüge, die man dadurch ansieht, wie verdoppelt, vor. Dieß ist der Dop- pelspat oder so genannte Isländische Crystall. Eigentlich ist aber dieses rhomboidale Gefüge mehrern, vielleicht allen, Kalkspaten gemein, deren Crystalle, wenn man sie zerschlägt, in solche schräge Würfelgen zerspringen. *) st. isaac newton's Optiks. p. 356. sqq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/45>, abgerufen am 24.11.2024.