Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.§. 203. Die weiblichen Theile liegen meist in der §. 204. Um diese weiblichen Theile sitzen nun die §. 205. Bey der Befruchtung fällt dieser männ- §. 203. Die weiblichen Theile liegen meist in der §. 204. Um diese weiblichen Theile sitzen nun die §. 205. Bey der Befruchtung fällt dieser männ- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000022"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0020" xml:id="pb464_0001" n="464"/> <head rendition="#c">§. 203.</head><lb/> <p>Die weiblichen Theile liegen meist in der<lb/> Mitte, werden der Staubweg (<hi rendition="#aq">pistillum</hi>)<lb/> genannt, und bestehen aus dem Fruchtknoten<lb/> (<hi rendition="#aq">germen</hi>). Griffel (<hi rendition="#aq">stylus</hi>), und der Nar-<lb/> de (<hi rendition="#aq">stigma</hi>). Der Fruchtknoten sitzt un-<lb/> mittelbar auf den Fruchtboden auf, und enthält<lb/> die Saamenkörner der Pflanze, die man mit<lb/> den Eyern der Thiere, und folglich ihr Behäl-<lb type="inWord"/> ter mit dem Eyerstock vergleichen kann. Der<lb/> hohle Griffel sitzt auf diesem Saamenbehälter,<lb/> und die Narbe endlich zu oberst auf dem Griffel,<lb/> so daß sie durch den Griffel mit dem Fruchtkno-<lb type="inWord"/> ten verbunden ist, und alle drey eine gemein-<lb type="inWord"/> schaftliche Höhlung ausmachen.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 204.</head><lb/> <p>Um diese weiblichen Theile sitzen nun die<lb/> männlichen oder die Staubfäden (<hi rendition="#aq">stami-<lb/> na</hi>) herum: und bestehen aus dem Faden (<hi rendition="#aq">fi-<lb/> lamentum</hi>) und dem darauf ruhenden Staub-<lb/> beutel (<hi rendition="#aq">anthera</hi>). Dieser letztere enthält einen<lb/> mehlichten Staub, der seiner Bestimmung nach<lb/> mildem männlichen Saamen der Thiere vergli-<lb type="inWord"/> chen werden kan.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 205.</head><lb/> <p>Bey der Befruchtung fällt dieser männ-<lb/> liche Blumenstaub auf die weibliche Nar-<lb/> be: dringt durch den Griffel in den Frucht-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [464/0020]
§. 203.
Die weiblichen Theile liegen meist in der
Mitte, werden der Staubweg (pistillum)
genannt, und bestehen aus dem Fruchtknoten
(germen). Griffel (stylus), und der Nar-
de (stigma). Der Fruchtknoten sitzt un-
mittelbar auf den Fruchtboden auf, und enthält
die Saamenkörner der Pflanze, die man mit
den Eyern der Thiere, und folglich ihr Behäl-
ter mit dem Eyerstock vergleichen kann. Der
hohle Griffel sitzt auf diesem Saamenbehälter,
und die Narbe endlich zu oberst auf dem Griffel,
so daß sie durch den Griffel mit dem Fruchtkno-
ten verbunden ist, und alle drey eine gemein-
schaftliche Höhlung ausmachen.
§. 204.
Um diese weiblichen Theile sitzen nun die
männlichen oder die Staubfäden (stami-
na) herum: und bestehen aus dem Faden (fi-
lamentum) und dem darauf ruhenden Staub-
beutel (anthera). Dieser letztere enthält einen
mehlichten Staub, der seiner Bestimmung nach
mildem männlichen Saamen der Thiere vergli-
chen werden kan.
§. 205.
Bey der Befruchtung fällt dieser männ-
liche Blumenstaub auf die weibliche Nar-
be: dringt durch den Griffel in den Frucht-
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/20>, abgerufen am 17.02.2025. |