trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd- liche Insecten, Schnecken etc. sodann werden viele zur Speise verwandt. Vorzüglich unzälige Schildkröten und ihre Eyer so auch verschiedene Frösche und Eidexen, Neunaugen, Störe, Rochen etc. Schildplatt und Hausenblasen werden zu Kunstsachen verarbeitet. Arzneyen gibt diese Classe wenig. Vielleicht sind Kröten ein wichtiges Mittel gegen den Krebs. Froschlaich wird zu Pfla- ster, Ottern- und Natter-Fette ehedem zu Augensal- be, und der Stincus zu andern Zwecken verbraucht.
§. 111.
Der Schade der Amphibien steht mit ih- rem Nutzen in ziemlichem Verhältnis. Der grö- ste Nachtheil ist wol der, daß sie andere nuz- bare Thiere, Fische und deren Eyer etc. vertil- gen, Pflanzen - Wurzeln abfressen u. s. w. Gegen die fürchterlich grossen Amphibien oder gegen das Gift der kleinern hat Vorsicht und Erfarung die Menschen sich ziemlich sichern gelehrt.
§. 112.
Die Amphibien lassen sich am schicklichsten nach dem Plane ordnen, den der Ritter Linne, dem man überhaupt die Bestimmung der ganzen Classe schuldig ist, darüber entworfen hat. Er ist auf dem ganzen Habitus dieser Thiere ge- gründet, und begreift nur drei Ordnungen.
trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd- liche Insecten, Schnecken ꝛc. sodann werden viele zur Speise verwandt. Vorzüglich unzälige Schildkröten und ihre Eyer so auch verschiedene Frösche und Eidexen, Neunaugen, Störe, Rochen ꝛc. Schildplatt und Hausenblasen werden zu Kunstsachen verarbeitet. Arzneyen gibt diese Classe wenig. Vielleicht sind Kröten ein wichtiges Mittel gegen den Krebs. Froschlaich wird zu Pfla- ster, Ottern- und Natter-Fette ehedem zu Augensal- be, und der Stincus zu andern Zwecken verbraucht.
§. 111.
Der Schade der Amphibien steht mit ih- rem Nutzen in ziemlichem Verhältnis. Der grö- ste Nachtheil ist wol der, daß sie andere nuz- bare Thiere, Fische und deren Eyer ꝛc. vertil- gen, Pflanzen – Wurzeln abfressen u. s. w. Gegen die fürchterlich grossen Amphibien oder gegen das Gift der kleinern hat Vorsicht und Erfarung die Menschen sich ziemlich sichern gelehrt.
§. 112.
Die Amphibien lassen sich am schicklichsten nach dem Plane ordnen, den der Ritter Linné, dem man überhaupt die Bestimmung der ganzen Classe schuldig ist, darüber entworfen hat. Er ist auf dem ganzen Habitus dieser Thiere ge- gründet, und begreift nur drei Ordnungen.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000021"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0277"xml:id="pb254_0001"n="254"/>
trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd-<lb/>
liche Insecten, Schnecken ꝛc. sodann werden<lb/>
viele zur Speise verwandt. Vorzüglich unzälige<lb/>
Schildkröten und ihre Eyer so auch verschiedene<lb/>
Frösche und Eidexen, Neunaugen, Störe, Rochen<lb/>ꝛc. Schildplatt und Hausenblasen werden zu<lb/>
Kunstsachen verarbeitet. Arzneyen gibt diese<lb/>
Classe wenig. Vielleicht sind Kröten ein wichtiges<lb/>
Mittel gegen den Krebs. Froschlaich wird zu Pfla-<lb/>
ster, Ottern- und Natter-Fette ehedem zu Augensal-<lb/>
be, und der <hirendition="#aq">Stincus</hi> zu andern Zwecken verbraucht.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 111.</head><lb/><p>Der Schade der Amphibien steht mit ih-<lb/>
rem Nutzen in ziemlichem Verhältnis. Der grö-<lb/>
ste Nachtheil ist wol der, daß sie andere nuz-<lb/>
bare Thiere, Fische und deren Eyer ꝛc. vertil-<lb/>
gen, Pflanzen – Wurzeln abfressen u. s. w.<lb/>
Gegen die fürchterlich grossen Amphibien oder<lb/>
gegen das Gift der kleinern hat Vorsicht und<lb/>
Erfarung die Menschen sich ziemlich sichern<lb/>
gelehrt.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 112.</head><lb/><p>Die Amphibien lassen sich am schicklichsten<lb/>
nach dem Plane ordnen, den der Ritter Linné,<lb/>
dem man überhaupt die Bestimmung der ganzen<lb/>
Classe schuldig ist, darüber entworfen hat. Er<lb/>
ist auf dem ganzen Habitus dieser Thiere ge-<lb/>
gründet, und begreift nur drei Ordnungen.</p></div></div></body></text></TEI>
[254/0277]
trächtlich. Erstens vertilgen sie doch viel schäd-
liche Insecten, Schnecken ꝛc. sodann werden
viele zur Speise verwandt. Vorzüglich unzälige
Schildkröten und ihre Eyer so auch verschiedene
Frösche und Eidexen, Neunaugen, Störe, Rochen
ꝛc. Schildplatt und Hausenblasen werden zu
Kunstsachen verarbeitet. Arzneyen gibt diese
Classe wenig. Vielleicht sind Kröten ein wichtiges
Mittel gegen den Krebs. Froschlaich wird zu Pfla-
ster, Ottern- und Natter-Fette ehedem zu Augensal-
be, und der Stincus zu andern Zwecken verbraucht.
§. 111.
Der Schade der Amphibien steht mit ih-
rem Nutzen in ziemlichem Verhältnis. Der grö-
ste Nachtheil ist wol der, daß sie andere nuz-
bare Thiere, Fische und deren Eyer ꝛc. vertil-
gen, Pflanzen – Wurzeln abfressen u. s. w.
Gegen die fürchterlich grossen Amphibien oder
gegen das Gift der kleinern hat Vorsicht und
Erfarung die Menschen sich ziemlich sichern
gelehrt.
§. 112.
Die Amphibien lassen sich am schicklichsten
nach dem Plane ordnen, den der Ritter Linné,
dem man überhaupt die Bestimmung der ganzen
Classe schuldig ist, darüber entworfen hat. Er
ist auf dem ganzen Habitus dieser Thiere ge-
gründet, und begreift nur drei Ordnungen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/276>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.