Ein beisiges Thier, was leicht andre Vögel im Bauer tödtet, und in der Wildnis keine Nachbarn um sich rum leidet, was aber angenehm singt, und Nachtigallen Schlag ablernt. Sie werden in der ersten Stunde, da man sie einfängt, zahm; und sind auch zum Ein- und Ausfliegen zu gewöh- nen.
14. + Troglodytes. Zaunkönig, Schneekönig, Winterkönig. M. grisea, alis nigro cinereo- que undulatis.
Ein muntrer kleiner Vogel, der einen hübschen Gesang hat, in altem Gemäuer nistet, und im Winter an den Zäunen herum sein Falter sucht. Daß er nie der Gefangenschaft gewöhne*), ist irrig. Er kan sowol im Zimmer rum fliegend, als auch im Käficht lange Zeit erhalten werden, braucht aber freylich viel Wartung, abwechseln- des Futter etc.
15. + Trochilus. Der Sommerkönig, Wei- denzeisig (Asilus). M. cinereo-virens, alis subtus tectricibus flavescentibus, superciliis flavis. *
Ist in der nördlichen Erbe zu Hause, variirt aber nach Verschiedenheit des Clima in den Far- den.
16. + Regulus. Das Goldhähnchen. M. re- migibus secundariis exteriori margine flavis, medio albis, crista verticali crocea. *
Der allerkleinste Europäische Vogel, der le- bend ohngefähr ein Quentchen wiegt, und der sein goldgelbes Federbüschgen, fast wie der Cacadu und wie der Wiedehopf, aufrichten und zurück schlagen kan. Er macht sich ein artiges beutel-
*) Rollenhagens Froschmäusler. 2. B. 2. C.
Ein beisiges Thier, was leicht andre Vögel im Bauer tödtet, und in der Wildnis keine Nachbarn um sich rum leidet, was aber angenehm singt, und Nachtigallen Schlag ablernt. Sie werden in der ersten Stunde, da man sie einfängt, zahm; und sind auch zum Ein- und Ausfliegen zu gewöh- nen.
14. † Troglodytes. Zaunkönig, Schneekönig, Winterkönig. M. grisea, alis nigro cinereo- que undulatis.
Ein muntrer kleiner Vogel, der einen hübschen Gesang hat, in altem Gemäuer nistet, und im Winter an den Zäunen herum sein Falter sucht. Daß er nie der Gefangenschaft gewöhne*), ist irrig. Er kan sowol im Zimmer rum fliegend, als auch im Käficht lange Zeit erhalten werden, braucht aber freylich viel Wartung, abwechseln- des Futter ꝛc.
15. † Trochilus. Der Sommerkönig, Wei- denzeisig (Asilus). M. cinereo-virens, alis subtus tectricibus flavescentibus, superciliis flavis. *
Ist in der nördlichen Erbe zu Hause, variirt aber nach Verschiedenheit des Clima in den Far- den.
16. † Regulus. Das Goldhähnchen. M. re- migibus secundariis exteriori margine flavis, medio albis, crista verticali crocea. *
Der allerkleinste Europäische Vogel, der le- bend ohngefähr ein Quentchen wiegt, und der sein goldgelbes Federbüschgen, fast wie der Cacadu und wie der Wiedehopf, aufrichten und zurück schlagen kan. Er macht sich ein artiges beutel-
*) Rollenhagens Froschmäusler. 2. B. 2. C.
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Ein beisiges Thier, was leicht andre Vögel im
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um sich rum leidet, was aber angenehm singt,
und Nachtigallen Schlag ablernt. Sie werden in
der ersten Stunde, da man sie einfängt, zahm;
und sind auch zum Ein- und Ausfliegen zu gewöh-
nen.
14. † Troglodytes. Zaunkönig, Schneekönig,
Winterkönig. M. grisea, alis nigro cinereo-
que undulatis.
Ein muntrer kleiner Vogel, der einen hübschen
Gesang hat, in altem Gemäuer nistet, und im
Winter an den Zäunen herum sein Falter sucht.
Daß er nie der Gefangenschaft gewöhne *), ist
irrig. Er kan sowol im Zimmer rum fliegend,
als auch im Käficht lange Zeit erhalten werden,
braucht aber freylich viel Wartung, abwechseln-
des Futter ꝛc.
15. † Trochilus. Der Sommerkönig, Wei-
denzeisig (Asilus). M. cinereo-virens, alis
subtus tectricibus flavescentibus, superciliis
flavis. *
Ist in der nördlichen Erbe zu Hause, variirt
aber nach Verschiedenheit des Clima in den Far-
den.
16. † Regulus. Das Goldhähnchen. M. re-
migibus secundariis exteriori margine flavis,
medio albis, crista verticali crocea. *
Der allerkleinste Europäische Vogel, der le-
bend ohngefähr ein Quentchen wiegt, und der sein
goldgelbes Federbüschgen, fast wie der Cacadu
und wie der Wiedehopf, aufrichten und zurück
schlagen kan. Er macht sich ein artiges beutel-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/260>, abgerufen am 24.11.2024.
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