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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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Die mehresten leben auf Bäumen, andre in
Wassern, sehr wenige blos aus der Erde: aber
kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf in
der vorigen, und viele Geschöpfe in den beiden
letzten Thier-Classen,) unter der Erde. Die
Bildung der Füsse ist auch bey den Vögeln, so
wie bey den Säugethieren, ihrem diversen Auf-
enthalt angemessen. Die mehresten dieser Thiere
haben freye unverbundne Zehen (aves fissipedes
Taf. II. Fig. 1.) und zwar gewönlich ihrer vier,
wovon drey noch vorn, und der vierte gleich-
sam als Daumen nach hinten gekehrt ist (pedes
ambulatorii
). Oder aber es sind nur zwey Ze-
hen nach vorn, und zwey nach hinten gekehrt
(pedes scansorii); oder der Vogel kann willkür-
lich die eine Zehe bald vorwärts zu den übrigen
zweyen, bald rückwärts zum Daumen schlagen
(digitus versatilis). Bey andern ist auch wol
die mittlere Zehe an die eine Seitenzehe ange-
wachsen (pedes gressorii); oder die Hinterzehe
fehlt ganz (pedes cursorii); oder alle vier Zehen
sind, wie bey der Mauerschwalbe, nach vorn, und
gar keine rückwärts gekehrt; oder die Hinterzehe
ist, wie bey manchen Hünern, doppelt u. s. w.
Bey denen Vögeln, die keine freye Zehen haben,
sind die Zehen entweder nur an der Wurzel
(Taf. II. Fig. 2. pedes semipalmati), oder aber
bis vorn an die Spitze (Taf. II. Fig. 3. pedes pal-
mati
) durch eine Schwimmhaut verbunden;
bey andern sind die einzelen Zehen mit einer lap-

Die mehresten leben auf Bäumen, andre in
Wassern, sehr wenige blos aus der Erde: aber
kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf in
der vorigen, und viele Geschöpfe in den beiden
letzten Thier-Classen,) unter der Erde. Die
Bildung der Füsse ist auch bey den Vögeln, so
wie bey den Säugethieren, ihrem diversen Auf-
enthalt angemessen. Die mehresten dieser Thiere
haben freye unverbundne Zehen (aves fissipedes
Taf. II. Fig. 1.) und zwar gewönlich ihrer vier,
wovon drey noch vorn, und der vierte gleich-
sam als Daumen nach hinten gekehrt ist (pedes
ambulatorii
). Oder aber es sind nur zwey Ze-
hen nach vorn, und zwey nach hinten gekehrt
(pedes scansorii); oder der Vogel kann willkür-
lich die eine Zehe bald vorwärts zu den übrigen
zweyen, bald rückwärts zum Daumen schlagen
(digitus versatilis). Bey andern ist auch wol
die mittlere Zehe an die eine Seitenzehe ange-
wachsen (pedes gressorii); oder die Hinterzehe
fehlt ganz (pedes cursorii); oder alle vier Zehen
sind, wie bey der Mauerschwalbe, nach vorn, und
gar keine rückwärts gekehrt; oder die Hinterzehe
ist, wie bey manchen Hünern, doppelt u. s. w.
Bey denen Vögeln, die keine freye Zehen haben,
sind die Zehen entweder nur an der Wurzel
(Taf. II. Fig. 2. pedes semipalmati), oder aber
bis vorn an die Spitze (Taf. II. Fig. 3. pedes pal-
mati
) durch eine Schwimmhaut verbunden;
bey andern sind die einzelen Zehen mit einer lap-

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[155/0178] Die mehresten leben auf Bäumen, andre in Wassern, sehr wenige blos aus der Erde: aber kein einziger Vogel (so wie der Maulwurf in der vorigen, und viele Geschöpfe in den beiden letzten Thier-Classen,) unter der Erde. Die Bildung der Füsse ist auch bey den Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem diversen Auf- enthalt angemessen. Die mehresten dieser Thiere haben freye unverbundne Zehen (aves fissipedes Taf. II. Fig. 1.) und zwar gewönlich ihrer vier, wovon drey noch vorn, und der vierte gleich- sam als Daumen nach hinten gekehrt ist (pedes ambulatorii). Oder aber es sind nur zwey Ze- hen nach vorn, und zwey nach hinten gekehrt (pedes scansorii); oder der Vogel kann willkür- lich die eine Zehe bald vorwärts zu den übrigen zweyen, bald rückwärts zum Daumen schlagen (digitus versatilis). Bey andern ist auch wol die mittlere Zehe an die eine Seitenzehe ange- wachsen (pedes gressorii); oder die Hinterzehe fehlt ganz (pedes cursorii); oder alle vier Zehen sind, wie bey der Mauerschwalbe, nach vorn, und gar keine rückwärts gekehrt; oder die Hinterzehe ist, wie bey manchen Hünern, doppelt u. s. w. Bey denen Vögeln, die keine freye Zehen haben, sind die Zehen entweder nur an der Wurzel (Taf. II. Fig. 2. pedes semipalmati), oder aber bis vorn an die Spitze (Taf. II. Fig. 3. pedes pal- mati) durch eine Schwimmhaut verbunden; bey andern sind die einzelen Zehen mit einer lap-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/177>, abgerufen am 22.12.2024.