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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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Seile tanzen, Worte schreiben, sich krank stellen,
und sich so von vier andern in der Sänfte tra-
gen lassen etc. In alten Zeiten bediente man sich
der Elephanten häufig im Krieg; man setzte ih-
nen Thürme mit Mannschaft ans den Rücken,
panzerte sie*) und bewaffnete ihre Seiten mit
Sensen. Die Erfindung des Schiespulvers hat
sie aber zu diesem Gebrauche untauglicher ge-
macht, da sie beym Feuer und Dampf scheu wer-
den, und gegen ihre eigenen Heere wüten würden.
Am häufigsten nuzt man sie also jetzt zum Lasttragen,
da sie wol vierzig Centner zu schleppen, und die
größten Transporte Berge hinauf zu wälzen, im
Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem kur-
zen Galopp gleich, und dabey so sicher, daß sie
auf ungebauten Wegen doch nicht straucheln, und
mit der größten Vorsicht, den Menschen, die
ihnen unversehens begegnen, ausweichen, oder
sie behutsam bey. Seite heben, und dann ihren
Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger Nutzen, den
man vom Elephanten zieht, ist das Elfenbein,
das man seit dem Trojanischen Kriege**) zu
Kunstwerken aller Art verwandt hat. Das Fleisch
des Thieres ist schmackhaft, und gleicht dem be-
sten Rindfleische. Sein getrockneter Mist wird
auf Ceilan statt Kohlen gebrannt, und auch von
Töpfern unter den Thon gemengt.

*) Pitture antiche d'Ercolano. T. II. tav. XLVI.
**) Die Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal dessen
Bearbeitung Hey den Alten hat Hr. Hofr. Heyne
in zwey Abhandlungen erschöpft, die sich in den
Nov. Comment. Goett. T. I. finden. Die unbeschreib-
lich schönen Sculpturarbeiten des Lausanner Künst-
lers Pergaut übertreffen an Feinheit alle Versuche
seiner Vorgänger in diesem Fache.

Seile tanzen, Worte schreiben, sich krank stellen,
und sich so von vier andern in der Sänfte tra-
gen lassen ꝛc. In alten Zeiten bediente man sich
der Elephanten häufig im Krieg; man setzte ih-
nen Thürme mit Mannschaft ans den Rücken,
panzerte sie*) und bewaffnete ihre Seiten mit
Sensen. Die Erfindung des Schiespulvers hat
sie aber zu diesem Gebrauche untauglicher ge-
macht, da sie beym Feuer und Dampf scheu wer-
den, und gegen ihre eigenen Heere wüten würden.
Am häufigsten nuzt man sie also jetzt zum Lasttragen,
da sie wol vierzig Centner zu schleppen, und die
größten Transporte Berge hinauf zu wälzen, im
Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem kur-
zen Galopp gleich, und dabey so sicher, daß sie
auf ungebauten Wegen doch nicht straucheln, und
mit der größten Vorsicht, den Menschen, die
ihnen unversehens begegnen, ausweichen, oder
sie behutsam bey. Seite heben, und dann ihren
Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger Nutzen, den
man vom Elephanten zieht, ist das Elfenbein,
das man seit dem Trojanischen Kriege**) zu
Kunstwerken aller Art verwandt hat. Das Fleisch
des Thieres ist schmackhaft, und gleicht dem be-
sten Rindfleische. Sein getrockneter Mist wird
auf Ceilan statt Kohlen gebrannt, und auch von
Töpfern unter den Thon gemengt.

*) Pitture antiche d'Ercolano. T. II. tav. XLVI.
**) Die Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal dessen
Bearbeitung Hey den Alten hat Hr. Hofr. Heyne
in zwey Abhandlungen erschöpft, die sich in den
Nov. Comment. Goett. T. I. finden. Die unbeschreib-
lich schönen Sculpturarbeiten des Lausanner Künst-
lers Pergaut übertreffen an Feinheit alle Versuche
seiner Vorgänger in diesem Fache.
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[133/0155] Seile tanzen, Worte schreiben, sich krank stellen, und sich so von vier andern in der Sänfte tra- gen lassen ꝛc. In alten Zeiten bediente man sich der Elephanten häufig im Krieg; man setzte ih- nen Thürme mit Mannschaft ans den Rücken, panzerte sie *) und bewaffnete ihre Seiten mit Sensen. Die Erfindung des Schiespulvers hat sie aber zu diesem Gebrauche untauglicher ge- macht, da sie beym Feuer und Dampf scheu wer- den, und gegen ihre eigenen Heere wüten würden. Am häufigsten nuzt man sie also jetzt zum Lasttragen, da sie wol vierzig Centner zu schleppen, und die größten Transporte Berge hinauf zu wälzen, im Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem kur- zen Galopp gleich, und dabey so sicher, daß sie auf ungebauten Wegen doch nicht straucheln, und mit der größten Vorsicht, den Menschen, die ihnen unversehens begegnen, ausweichen, oder sie behutsam bey. Seite heben, und dann ihren Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger Nutzen, den man vom Elephanten zieht, ist das Elfenbein, das man seit dem Trojanischen Kriege **) zu Kunstwerken aller Art verwandt hat. Das Fleisch des Thieres ist schmackhaft, und gleicht dem be- sten Rindfleische. Sein getrockneter Mist wird auf Ceilan statt Kohlen gebrannt, und auch von Töpfern unter den Thon gemengt. *) Pitture antiche d'Ercolano. T. II. tav. XLVI. **) Die Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal dessen Bearbeitung Hey den Alten hat Hr. Hofr. Heyne in zwey Abhandlungen erschöpft, die sich in den Nov. Comment. Goett. T. I. finden. Die unbeschreib- lich schönen Sculpturarbeiten des Lausanner Künst- lers Pergaut übertreffen an Feinheit alle Versuche seiner Vorgänger in diesem Fache.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/155>, abgerufen am 22.11.2024.