gewußt. Der Hund hat den feinsten Geruch*) und dieser Vorzug in Verbindung mit seiner Stär- ke und Geschwindigkeit macht ihn zur Jagd an- derer Thiere geschickt. Er ist wachsam, lernt sei- nen Herrn und andre Wohlthäter kennen, unter- scheidet ihre Stimme, und versteht sich sogar auf ihren Wink und Minen; ist erkenntlich, getreu, **) läst sich ungemein leicht zu künstlichen Hand- lungen abrichten,***) und nimmt mit weniger und geringer Kost vorlieb. Mau kann ihn zum Zuge, in Schlitten und kleinen Wagen, und im Kriege statt Mannschaft gebrauchen; sein Fleisch ist eßbar, sein Fell, sein Speichel, und selbst sein Auswurf nutzbar: und endlich sind auch die un- zähligen Hunde, die als Opfer der Anatomie ge- storben sind, zufälligerweise für die Wahrheit und für die Wissenschaften äusserst wichtig worden. Der Hund wird gegen zwanzig Jahre alt; Der Begattungstrieb ist, zumal bey den männlichen Hunden stark; sie sind eifersüchtig, aber gegen das schwächere Geschlecht galant, doch in der Wahl ihrer Gattin eben nicht eigen. Sie vermischen sich leicht mit Wölfen und Füchsen, und zeugen zumal mit letztern fruchtbare Bastarden, derglei- chen wir selbst mehrere vor Augen haben.
2. +. Lupus. Der Wolf. C. cauda incurvata. *
*) V. Haller elem. physiol. L. XII. et XIV. Von Leonh. Zollikofers Hund, der 1582 seinem Herrn, vierzehn Tage nach dessen Abreise, vom Schlosse Altenklin- gen im Thurgau nach Paris ganz allein nachgelau- fen und ihn aufgefunden, s. Herrlibergers Topogra- phie der Eidgenoßschaft, 1. Th.
**)Plin. L. VIII. c. 40.
***) Von einem Hunde der Briefe über Feld getragen etc. s. Gothaisch. Kirchen- und Schul-Staat, I B. II St.
gewußt. Der Hund hat den feinsten Geruch*) und dieser Vorzug in Verbindung mit seiner Stär- ke und Geschwindigkeit macht ihn zur Jagd an- derer Thiere geschickt. Er ist wachsam, lernt sei- nen Herrn und andre Wohlthäter kennen, unter- scheidet ihre Stimme, und versteht sich sogar auf ihren Wink und Minen; ist erkenntlich, getreu, **) läst sich ungemein leicht zu künstlichen Hand- lungen abrichten,***) und nimmt mit weniger und geringer Kost vorlieb. Mau kann ihn zum Zuge, in Schlitten und kleinen Wagen, und im Kriege statt Mannschaft gebrauchen; sein Fleisch ist eßbar, sein Fell, sein Speichel, und selbst sein Auswurf nutzbar: und endlich sind auch die un- zähligen Hunde, die als Opfer der Anatomie ge- storben sind, zufälligerweise für die Wahrheit und für die Wissenschaften äusserst wichtig worden. Der Hund wird gegen zwanzig Jahre alt; Der Begattungstrieb ist, zumal bey den männlichen Hunden stark; sie sind eifersüchtig, aber gegen das schwächere Geschlecht galant, doch in der Wahl ihrer Gattin eben nicht eigen. Sie vermischen sich leicht mit Wölfen und Füchsen, und zeugen zumal mit letztern fruchtbare Bastarden, derglei- chen wir selbst mehrere vor Augen haben.
2. †. Lupus. Der Wolf. C. cauda incurvata. *
*) V. Haller elem. physiol. L. XII. et XIV. Von Leonh. Zollikofers Hund, der 1582 seinem Herrn, vierzehn Tage nach dessen Abreise, vom Schlosse Altenklin- gen im Thurgau nach Paris ganz allein nachgelau- fen und ihn aufgefunden, s. Herrlibergers Topogra- phie der Eidgenoßschaft, 1. Th.
**)Plin. L. VIII. c. 40.
***) Von einem Hunde der Briefe über Feld getragen ꝛc. s. Gothaisch. Kirchen- und Schul-Staat, I B. II St.
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gewußt. Der Hund hat den feinsten Geruch *)
und dieser Vorzug in Verbindung mit seiner Stär-
ke und Geschwindigkeit macht ihn zur Jagd an-
derer Thiere geschickt. Er ist wachsam, lernt sei-
nen Herrn und andre Wohlthäter kennen, unter-
scheidet ihre Stimme, und versteht sich sogar auf
ihren Wink und Minen; ist erkenntlich, getreu,
**) läst sich ungemein leicht zu künstlichen Hand-
lungen abrichten, ***) und nimmt mit weniger
und geringer Kost vorlieb. Mau kann ihn zum
Zuge, in Schlitten und kleinen Wagen, und im
Kriege statt Mannschaft gebrauchen; sein Fleisch
ist eßbar, sein Fell, sein Speichel, und selbst sein
Auswurf nutzbar: und endlich sind auch die un-
zähligen Hunde, die als Opfer der Anatomie ge-
storben sind, zufälligerweise für die Wahrheit und
für die Wissenschaften äusserst wichtig worden.
Der Hund wird gegen zwanzig Jahre alt; Der
Begattungstrieb ist, zumal bey den männlichen
Hunden stark; sie sind eifersüchtig, aber gegen
das schwächere Geschlecht galant, doch in der Wahl
ihrer Gattin eben nicht eigen. Sie vermischen
sich leicht mit Wölfen und Füchsen, und zeugen
zumal mit letztern fruchtbare Bastarden, derglei-
chen wir selbst mehrere vor Augen haben.
2. †. Lupus. Der Wolf. C. cauda incurvata. *
*) V. Haller elem. physiol. L. XII. et XIV. Von Leonh.
Zollikofers Hund, der 1582 seinem Herrn, vierzehn
Tage nach dessen Abreise, vom Schlosse Altenklin-
gen im Thurgau nach Paris ganz allein nachgelau-
fen und ihn aufgefunden, s. Herrlibergers Topogra-
phie der Eidgenoßschaft, 1. Th.
**) Plin. L. VIII. c. 40.
***) Von einem Hunde der Briefe über Feld getragen ꝛc.
s. Gothaisch. Kirchen- und Schul-Staat, I B. II St.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/125>, abgerufen am 23.07.2024.
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