Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.schichte aufzuzählen pflegt, wie die Rindviehseuche, Indessen versteht sich von selbst, daß hier bloß Doch kann man mit vieler Wahrscheinlichkeit Ausschlagsfieber, (Febres exanthematicae) nur nicht alle, oder von diesen vorzüglich: die Pocken41), (Variolae). Masern, (Morbilli). Scharlachfieber, (Scarlatina). Friesel, (Miliares). Fleckfieber, (Petechiae). Pest. Von den Blutstürzen. Nasenbluten, (?) (Epistaxis). Hämorrhoiden, (goldne Ader). Blutgang, (Menorrhagia). Von 41) Der vortrefliche Arzt Jonson hat mir gemeldet,
daß vor einigen Jahren bey einem Affen zu Amster- dam durch eine Blatteransteckung sich zwar ein örtli- ches Geschwür, aber keine mit Fieber vergesellschaftete Blattern zusammengezogen haben. ſchichte aufzuzaͤhlen pflegt, wie die Rindviehſeuche, Indeſſen verſteht ſich von ſelbſt, daß hier bloß Doch kann man mit vieler Wahrſcheinlichkeit Ausſchlagsfieber, (Febres exanthematicae) nur nicht alle, oder von dieſen vorzuͤglich: die Pocken41), (Variolae). Maſern, (Morbilli). Scharlachfieber, (Scarlatina). Frieſel, (Miliares). Fleckfieber, (Petechiae). Peſt. Von den Blutſtuͤrzen. Naſenbluten, (?) (Epiſtaxis). Haͤmorrhoiden, (goldne Ader). Blutgang, (Menorrhagia). Von 41) Der vortrefliche Arzt Jonſon hat mir gemeldet,
daß vor einigen Jahren bey einem Affen zu Amſter- dam durch eine Blatteranſteckung ſich zwar ein oͤrtli- ches Geſchwuͤr, aber keine mit Fieber vergeſellſchaftete Blattern zuſammengezogen haben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="54"/> ſchichte aufzuzaͤhlen pflegt, wie die Rindviehſeuche,<lb/> den Rotz der Pferde, oder die Hundswuth.</p><lb/> <p>Indeſſen verſteht ſich von ſelbſt, daß hier bloß<lb/> von den merkwuͤrdigſten Krankheiten die Rede ſeyn<lb/> kann, und daß auch dies wenige, aus mehrern aus-<lb/> gehobene noch nicht außer allen Zweifel geſetzt iſt,<lb/> da die Krankheitslehre der Thiere, wenige von un-<lb/> ſern Hausthieren ausgenommen, wegen der vielen<lb/> und zum Theil unuͤberwindlichen Schwierigkeiten,<lb/> noch faſt gaͤnzlich unausgearbeitet iſt.</p><lb/> <p>Doch kann man mit vieler Wahrſcheinlichkeit<lb/> unter die der Menſchengattung allein eigenen Krank-<lb/> heiten folgende rechnen:</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#fr">Ausſchlagsfieber,</hi> (<hi rendition="#aq">Febres exanthematicae</hi>) nur<lb/> nicht alle, oder von dieſen vorzuͤglich:<lb/><list><item><hi rendition="#fr">die Pocken</hi><note place="foot" n="41)">Der vortrefliche Arzt Jonſon hat mir gemeldet,<lb/> daß vor einigen Jahren bey einem Affen zu Amſter-<lb/> dam durch eine Blatteranſteckung ſich zwar ein oͤrtli-<lb/> ches Geſchwuͤr, aber keine mit Fieber vergeſellſchaftete<lb/> Blattern zuſammengezogen haben.</note>, (<hi rendition="#aq">Variolae</hi>).</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Maſern,</hi> (<hi rendition="#aq">Morbilli</hi>).</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Scharlachfieber,</hi> (<hi rendition="#aq">Scarlatina</hi>).</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Frieſel,</hi> (<hi rendition="#aq">Miliares</hi>).</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Fleckfieber,</hi> (<hi rendition="#aq">Petechiae</hi>).</item><lb/><item><hi rendition="#fr">Peſt.</hi></item></list></item><lb/> <item> <hi rendition="#fr">Von den Blutſtuͤrzen.</hi><lb/> <list> <item><hi rendition="#fr">Naſenbluten,</hi> (?) (<hi rendition="#aq">Epiſtaxis</hi>).</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Haͤmorrhoiden,</hi> (goldne Ader).</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Blutgang,</hi> (<hi rendition="#aq">Menorrhagia</hi>).</item> </list> </item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Von</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0088]
ſchichte aufzuzaͤhlen pflegt, wie die Rindviehſeuche,
den Rotz der Pferde, oder die Hundswuth.
Indeſſen verſteht ſich von ſelbſt, daß hier bloß
von den merkwuͤrdigſten Krankheiten die Rede ſeyn
kann, und daß auch dies wenige, aus mehrern aus-
gehobene noch nicht außer allen Zweifel geſetzt iſt,
da die Krankheitslehre der Thiere, wenige von un-
ſern Hausthieren ausgenommen, wegen der vielen
und zum Theil unuͤberwindlichen Schwierigkeiten,
noch faſt gaͤnzlich unausgearbeitet iſt.
Doch kann man mit vieler Wahrſcheinlichkeit
unter die der Menſchengattung allein eigenen Krank-
heiten folgende rechnen:
Ausſchlagsfieber, (Febres exanthematicae) nur
nicht alle, oder von dieſen vorzuͤglich:
die Pocken 41), (Variolae).
Maſern, (Morbilli).
Scharlachfieber, (Scarlatina).
Frieſel, (Miliares).
Fleckfieber, (Petechiae).
Peſt.
Von den Blutſtuͤrzen.
Naſenbluten, (?) (Epiſtaxis).
Haͤmorrhoiden, (goldne Ader).
Blutgang, (Menorrhagia).
Von
41) Der vortrefliche Arzt Jonſon hat mir gemeldet,
daß vor einigen Jahren bey einem Affen zu Amſter-
dam durch eine Blatteranſteckung ſich zwar ein oͤrtli-
ches Geſchwuͤr, aber keine mit Fieber vergeſellſchaftete
Blattern zuſammengezogen haben.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/88>, abgerufen am 16.02.2025. |