durch nur eine etwas nähere Bestimmung des Be- grifs Bastard beendigen dürfte. Bastard nämlich ist ein Geschöpf, das der Vermischung von Indi- viduen zweyerley Gattung, aber einerley Ge- schlechts, seinen Ursprung dankt. Irre ich nicht gänzlich, so hatte der Herr Verfasser dieselbe Mei- nung, als er die Worte non nisi valde affinibus nieder- schrieb.
Mir scheint die Erklärung dieses Begrifs um so annehmbarer, da sie mit den richtigen Datis hier- über vollkommen übereinstimmt, alles hingegen, was dazu dienen könnte, die Streitfrage zu verdrehen, sogleich ausschließt.
Sollte übrigens der Mangel an Zeugungsfähig- keit bey Bastarden nicht in ihren eigen organisirten Geschlechtsgliedern liegen, welchen kein anderes in der Natur entspricht?
Sollte nicht vielleicht genaue Vergleichung der Geschlechtstheile des Bastards mit denen der Aeltern desselben, uns hierüber einen nähern Aufschluß ver- schaffen können?
Man vergesse nur nicht, daß dieses nichts weiter als bescheidne Anfragen seyn sollen. Uibrigens glau- be ich nun nicht nöthig zu haben, nur noch etwas über jene scheuslichen Erzählungen von Vermischung der Menschen mit Thieren beyzufügen. Man vergl. noch hierüber Zimmermann a. a. O. Bd. 1. S. 117. Not. h und was er zu dieser Stelle in der Vorrede zum dritten Theile dieses Werks sagt.
Drit-
durch nur eine etwas naͤhere Beſtimmung des Be- grifs Baſtard beendigen duͤrfte. Baſtard naͤmlich iſt ein Geſchoͤpf, das der Vermiſchung von Indi- viduen zweyerley Gattung, aber einerley Ge- ſchlechts, ſeinen Urſprung dankt. Irre ich nicht gaͤnzlich, ſo hatte der Herr Verfaſſer dieſelbe Mei- nung, als er die Worte non niſi valde affinibus nieder- ſchrieb.
Mir ſcheint die Erklaͤrung dieſes Begrifs um ſo annehmbarer, da ſie mit den richtigen Datis hier- uͤber vollkommen uͤbereinſtimmt, alles hingegen, was dazu dienen koͤnnte, die Streitfrage zu verdrehen, ſogleich ausſchließt.
Sollte uͤbrigens der Mangel an Zeugungsfaͤhig- keit bey Baſtarden nicht in ihren eigen organiſirten Geſchlechtsgliedern liegen, welchen kein anderes in der Natur entſpricht?
Sollte nicht vielleicht genaue Vergleichung der Geſchlechtstheile des Baſtards mit denen der Aeltern deſſelben, uns hieruͤber einen naͤhern Aufſchluß ver- ſchaffen koͤnnen?
Man vergeſſe nur nicht, daß dieſes nichts weiter als beſcheidne Anfragen ſeyn ſollen. Uibrigens glau- be ich nun nicht noͤthig zu haben, nur noch etwas uͤber jene ſcheuslichen Erzaͤhlungen von Vermiſchung der Menſchen mit Thieren beyzufuͤgen. Man vergl. noch hieruͤber Zimmermann a. a. O. Bd. 1. S. 117. Not. h und was er zu dieſer Stelle in der Vorrede zum dritten Theile dieſes Werks ſagt.
Drit-
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durch nur eine etwas naͤhere Beſtimmung des Be-
grifs Baſtard beendigen duͤrfte. Baſtard naͤmlich
iſt ein Geſchoͤpf, das der Vermiſchung von Indi-
viduen zweyerley Gattung, aber einerley Ge-
ſchlechts, ſeinen Urſprung dankt. Irre ich nicht
gaͤnzlich, ſo hatte der Herr Verfaſſer dieſelbe Mei-
nung, als er die Worte non niſi valde affinibus nieder-
ſchrieb.
Mir ſcheint die Erklaͤrung dieſes Begrifs um ſo
annehmbarer, da ſie mit den richtigen Datis hier-
uͤber vollkommen uͤbereinſtimmt, alles hingegen, was
dazu dienen koͤnnte, die Streitfrage zu verdrehen,
ſogleich ausſchließt.
Sollte uͤbrigens der Mangel an Zeugungsfaͤhig-
keit bey Baſtarden nicht in ihren eigen organiſirten
Geſchlechtsgliedern liegen, welchen kein anderes in
der Natur entſpricht?
Sollte nicht vielleicht genaue Vergleichung der
Geſchlechtstheile des Baſtards mit denen der Aeltern
deſſelben, uns hieruͤber einen naͤhern Aufſchluß ver-
ſchaffen koͤnnen?
Man vergeſſe nur nicht, daß dieſes nichts weiter
als beſcheidne Anfragen ſeyn ſollen. Uibrigens glau-
be ich nun nicht noͤthig zu haben, nur noch etwas
uͤber jene ſcheuslichen Erzaͤhlungen von Vermiſchung
der Menſchen mit Thieren beyzufuͤgen. Man vergl.
noch hieruͤber Zimmermann a. a. O. Bd. 1. S. 117.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte" ist die überarbeitete Fassung von Blumenbachs Dissertationsschrift "De generis humani varietate nativa" (1. Aufl. 1775 bei Friedrich Andreas Rosenbusch in Göttingen). Die Dissertation erschien in lateinischer Sprache; für das DTA wurde Johann Gottfried Grubers Übersetzung der dritten Auflage von Blumenbachs Dissertation (1795 bei Vandenhoek & Ruprecht) digitalisiert, die 1798 in Leipzig bei Breitkopf & Härtel erschien. Erstmals lag hiermit Blumenbachs Werk "De generis humani varietate nativa" in deutscher Sprache vor.
Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/303>, abgerufen am 16.07.2024.
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