Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.stimmt, und für ein richtiges und gutes Sehen von Diese Symptome findet man stets beysammen, Stets ist diese Krankheit angeboren, niemals, Nicht selten ist sie erblich, denn fälschlich sind Im Allgemeinen aber ist die Kenntnis von dieser ande-
ſtimmt, und fuͤr ein richtiges und gutes Sehen von Dieſe Symptome findet man ſtets beyſammen, Stets iſt dieſe Krankheit angeboren, niemals, Nicht ſelten iſt ſie erblich, denn faͤlſchlich ſind Im Allgemeinen aber iſt die Kenntnis von dieſer ande-
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ſtimmt, und fuͤr ein richtiges und gutes Sehen von
hoͤchſter Wichtigkeit iſt. Deshalb iſt die Regenbo-
genhaut des Auges der Leukaͤthiopier blaß roſenfarb
und halb durchſichtig, die von einem dunklerem Roth
ſchimmernde Pupille aber gleicht an Farbe einem
bleichen Karneol.
Dieſe Symptome findet man ſtets beyſammen,
ſo daß man, meines Wiſſens, dieſe ſonderbare Roͤ-
the der Augen nie allein und ohne jenes fehlerhafte
Weiß der Haupt- und uͤbrigen Haare geſehen hat.
Daß aber jene Roͤthe der Pupillen von den Beobach-
tern oͤfters nicht bemerkt worden, iſt kein Wunder,
da die uͤbrigen genannten Symptome ihnen mehr in
die Augen fielen, die Leukaͤthiopier aber, welche das
Licht nicht gut vertragen koͤnnen, die Augenlieder
mehrentheils geſchloſſen halten.
Stets iſt dieſe Krankheit angeboren, niemals,
meines Wiſſens, nach der Geburt entſtanden. Sie
iſt ſtets unheilbar; denn es findet ſich kein einziges
Beyſpiel, daß ſich jemals nach der Geburt eine
dunklere Farbe noch angeſetzt habe.
Nicht ſelten iſt ſie erblich, denn faͤlſchlich ſind
die Leukaͤthiopier von einigen fuͤr unfruchtbar und
entweder zum Zeugen oder zum Empfangen fuͤr un-
tuͤchtig ausgegeben werden.
Im Allgemeinen aber iſt die Kenntnis von dieſer
merkwuͤrdigen Krankheit durch vielerley irrige Mei-
nungen verfaͤlſcht worden. So z. B. ſind einige
ungewiß geweſen, ob ſie die Leukaͤthiopie fuͤr
einen wirklich krankhaften Zuſtand halten ſollten;
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