Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.richten, die eine weit über die gewöhnliche Men- §. 72. Patagonen. In dem südöstlichen Theile des festen Landes Von diesen sogenanten Patagonen nun fabelte gonen 235) S. dessen Viaggio atovne il mondo, bey Ramusius
Th. 1. (4te Ausg.) S. 35. 36. richten, die eine weit uͤber die gewoͤhnliche Men- §. 72. Patagonen. In dem ſuͤdoͤſtlichen Theile des feſten Landes Von dieſen ſogenanten Patagonen nun fabelte gonen 235) S. deſſen Viaggio atovne il mondo, bey Ramuſius
Th. 1. (4te Ausg.) S. 35. 36. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0216" n="182"/> richten, die eine weit uͤber die gewoͤhnliche Men-<lb/> ſchenſtatur hinausgehen, die andere aber weit unter<lb/> ihr bleiben ſoll. Ich meine die gigantiſchen Pata-<lb/> gonen im ſuͤdlichſten Amerika, und die zwerg haften<lb/> Quimos, die angeblichen Bergbewohner der Inſel<lb/> Madagaſkar.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 72.<lb/><hi rendition="#g">Patagonen</hi>.</head><lb/> <p>In dem ſuͤdoͤſtlichen Theile des feſten Landes<lb/> von Suͤd-Amerika iſt eine Nation, die ſeit Magal-<lb/> haens Weltumſeglung den Europaͤern bekannt wor-<lb/> den, welche ihnen den zuſammengeſetzten Namen<lb/> der Pata-gonen gaben, weil ſie ſie naͤmlich fuͤr ver-<lb/> wandt mit den benachbarten Chonen hielten, ihre<lb/> in Guanakofelle eingewickelten Fuͤße aber den behaar-<lb/> ten Thierpfoten, welche die Spanier <hi rendition="#aq">Patas</hi> nennen,<lb/> aͤhnlich waren. Nach der eigenthuͤmlichen und Lan-<lb/> desbenennung aber heißen ſie Tehuelheten.</p><lb/> <p>Von dieſen ſogenanten Patagonen nun fabelte<lb/> zuerſt Anton Pigafetta, Magalhaens Reiſegefaͤhrte,<lb/> in ſeiner Erzaͤhlung, ſie ſeyen Giganten, am Koͤr-<lb/> perbau doppelt groͤßer als die Europaͤer <note place="foot" n="235)">S. deſſen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Viaggio atovne il mondo</hi></hi>, bey Ramuſius<lb/> Th. 1. (4te Ausg.) S. 35. 36.</note>. Von<lb/> jener Zeit an bis nach drittehalb Jahrhunderten be-<lb/> ſtreiten und widerſprechen ſich gegenſeitig die Berichte<lb/> in denen von den Europaͤern nach dieſer Gegend der<lb/> neuen Welt angeſtellten Reiſen in Betreff der Pata-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gonen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0216]
richten, die eine weit uͤber die gewoͤhnliche Men-
ſchenſtatur hinausgehen, die andere aber weit unter
ihr bleiben ſoll. Ich meine die gigantiſchen Pata-
gonen im ſuͤdlichſten Amerika, und die zwerg haften
Quimos, die angeblichen Bergbewohner der Inſel
Madagaſkar.
§. 72.
Patagonen.
In dem ſuͤdoͤſtlichen Theile des feſten Landes
von Suͤd-Amerika iſt eine Nation, die ſeit Magal-
haens Weltumſeglung den Europaͤern bekannt wor-
den, welche ihnen den zuſammengeſetzten Namen
der Pata-gonen gaben, weil ſie ſie naͤmlich fuͤr ver-
wandt mit den benachbarten Chonen hielten, ihre
in Guanakofelle eingewickelten Fuͤße aber den behaar-
ten Thierpfoten, welche die Spanier Patas nennen,
aͤhnlich waren. Nach der eigenthuͤmlichen und Lan-
desbenennung aber heißen ſie Tehuelheten.
Von dieſen ſogenanten Patagonen nun fabelte
zuerſt Anton Pigafetta, Magalhaens Reiſegefaͤhrte,
in ſeiner Erzaͤhlung, ſie ſeyen Giganten, am Koͤr-
perbau doppelt groͤßer als die Europaͤer 235). Von
jener Zeit an bis nach drittehalb Jahrhunderten be-
ſtreiten und widerſprechen ſich gegenſeitig die Berichte
in denen von den Europaͤern nach dieſer Gegend der
neuen Welt angeſtellten Reiſen in Betreff der Pata-
gonen
235) S. deſſen Viaggio atovne il mondo, bey Ramuſius
Th. 1. (4te Ausg.) S. 35. 36.
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