Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

ge Frauenzimmer sollen den Beyschlaf mit den Ne-
gern andern vorziehen 196).

Umgekehrt versichert man auch, daß die Euro-
päer die beste Befriedigung bey den Negerinnen 197)
und Mulattinnen 198) finden. Die Ursache dieses
Vorzugs, deren es verschiedene geben kann, ist mir
unbekannt.

Ob sie etwa darin den mongolischen 199) und
amerikanischen 200) Weibern gewisser Völkerschaften
ähnlich sind, von welchen man sagt, daß sie auch
nach der Verheyrathung und selbst nachdem sie schon
Kinder geboren haben, enge Geburtstheile behalten?

Eine ganz entgegensetzte Beschaffenheit der
Schamtheile, schreibt Steller den Kamtschadalin-
nen zu 201).


Er
Daß aber diese Behauptung von den Schotten nicht
ganz richtig sey, habe ich durch sehr gültige Zeugnisse
bewiesen in der medicinischen Bibliothek,
Th. 3. S. 413.
196) Siehe Saar, ostindische Kriegsdienste
Seite 45.
197) Chanvalon voyage a la Martinique, S. 61.
Svarrmann Reise nach dem Vorgebirge der guten
Hoffnung, S. 72.
198) S. de Werken van W. V. Focquenbroch Theil 2.
S. 421.
199) Georgi Beschreibung aller Nationen
des russischen Reichs
, Abschn. 2. S. 220.
200) S. Vespucci Lettera a Lorenzo de Medici, Seite
110. Bandinis Ausg.
Riolani des Sohns anthropographia, S. 306.
201) Beschreibung von Kamtschatka, S. 299.

ge Frauenzimmer ſollen den Beyſchlaf mit den Ne-
gern andern vorziehen 196).

Umgekehrt verſichert man auch, daß die Euro-
paͤer die beſte Befriedigung bey den Negerinnen 197)
und Mulattinnen 198) finden. Die Urſache dieſes
Vorzugs, deren es verſchiedene geben kann, iſt mir
unbekannt.

Ob ſie etwa darin den mongoliſchen 199) und
amerikaniſchen 200) Weibern gewiſſer Voͤlkerſchaften
aͤhnlich ſind, von welchen man ſagt, daß ſie auch
nach der Verheyrathung und ſelbſt nachdem ſie ſchon
Kinder geboren haben, enge Geburtstheile behalten?

Eine ganz entgegenſetzte Beſchaffenheit der
Schamtheile, ſchreibt Steller den Kamtſchadalin-
nen zu 201).


Er
Daß aber dieſe Behauptung von den Schotten nicht
ganz richtig ſey, habe ich durch ſehr guͤltige Zeugniſſe
bewieſen in der mediciniſchen Bibliothek,
Th. 3. S. 413.
196) Siehe Saar, oſtindiſche Kriegsdienſte
Seite 45.
197) Chanvalon voyage à la Martinique, S. 61.
Svarrmann Reiſe nach dem Vorgebirge der guten
Hoffnung, S. 72.
198) S. de Werken van W. V. Focquenbroch Theil 2.
S. 421.
199) Georgi Beſchreibung aller Nationen
des ruſſiſchen Reichs
, Abſchn. 2. S. 220.
200) S. Veſpucci Lettera a Lorenzo de Medici, Seite
110. Bandinis Ausg.
Riolani des Sohns anthropographia, S. 306.
201) Beſchreibung von Kamtſchatka, S. 299.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0207" n="173"/>
ge Frauenzimmer &#x017F;ollen den Bey&#x017F;chlaf mit den Ne-<lb/>
gern andern vorziehen <note place="foot" n="196)">Siehe Saar, <hi rendition="#g">o&#x017F;tindi&#x017F;che Kriegsdien&#x017F;te</hi><lb/>
Seite 45.</note>.</p><lb/>
          <p>Umgekehrt ver&#x017F;ichert man auch, daß die Euro-<lb/>
pa&#x0364;er die be&#x017F;te Befriedigung bey den Negerinnen <note place="foot" n="197)"><hi rendition="#aq">Chanvalon <hi rendition="#i">voyage à la Martinique</hi>,</hi> S. 61.<lb/>
Svarrmann Rei&#x017F;e nach dem Vorgebirge der guten<lb/>
Hoffnung, S. 72.</note><lb/>
und Mulattinnen <note place="foot" n="198)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Werken van</hi></hi> W. V. Focquenbroch Theil 2.<lb/>
S. 421.</note> finden. Die Ur&#x017F;ache die&#x017F;es<lb/>
Vorzugs, deren es ver&#x017F;chiedene geben kann, i&#x017F;t mir<lb/>
unbekannt.</p><lb/>
          <p>Ob &#x017F;ie etwa darin den mongoli&#x017F;chen <note place="foot" n="199)">Georgi <hi rendition="#g">Be&#x017F;chreibung aller Nationen<lb/>
des ru&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Reichs</hi>, Ab&#x017F;chn. 2. S. 220.</note> und<lb/>
amerikani&#x017F;chen <note place="foot" n="200)">S. <hi rendition="#aq">Ve&#x017F;pucci <hi rendition="#i">Lettera a Lorenzo de Medici</hi>,</hi> Seite<lb/>
110. Bandinis Ausg.<lb/>
Riolani des Sohns <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">anthropographia</hi>,</hi> S. 306.</note> Weibern gewi&#x017F;&#x017F;er Vo&#x0364;lker&#x017F;chaften<lb/>
a&#x0364;hnlich &#x017F;ind, von welchen man &#x017F;agt, daß &#x017F;ie auch<lb/>
nach der Verheyrathung und &#x017F;elb&#x017F;t nachdem &#x017F;ie &#x017F;chon<lb/>
Kinder geboren haben, enge Geburtstheile behalten?</p><lb/>
          <p>Eine ganz entgegen&#x017F;etzte Be&#x017F;chaffenheit der<lb/>
Schamtheile, &#x017F;chreibt Steller den Kamt&#x017F;chadalin-<lb/>
nen zu <note place="foot" n="201)"><hi rendition="#g">Be&#x017F;chreibung von Kamt&#x017F;chatka</hi>, S. 299.</note>.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/>
          <note xml:id="note-0207" prev="#note-0206" place="foot" n="195)">Daß aber die&#x017F;e Behauptung von den Schotten nicht<lb/>
ganz richtig &#x017F;ey, habe ich durch &#x017F;ehr gu&#x0364;ltige Zeugni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
bewie&#x017F;en in <hi rendition="#g">der medicini&#x017F;chen Bibliothek</hi>,<lb/>
Th. 3. S. 413.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[173/0207] ge Frauenzimmer ſollen den Beyſchlaf mit den Ne- gern andern vorziehen 196). Umgekehrt verſichert man auch, daß die Euro- paͤer die beſte Befriedigung bey den Negerinnen 197) und Mulattinnen 198) finden. Die Urſache dieſes Vorzugs, deren es verſchiedene geben kann, iſt mir unbekannt. Ob ſie etwa darin den mongoliſchen 199) und amerikaniſchen 200) Weibern gewiſſer Voͤlkerſchaften aͤhnlich ſind, von welchen man ſagt, daß ſie auch nach der Verheyrathung und ſelbſt nachdem ſie ſchon Kinder geboren haben, enge Geburtstheile behalten? Eine ganz entgegenſetzte Beſchaffenheit der Schamtheile, ſchreibt Steller den Kamtſchadalin- nen zu 201). Er 195) 196) Siehe Saar, oſtindiſche Kriegsdienſte Seite 45. 197) Chanvalon voyage à la Martinique, S. 61. Svarrmann Reiſe nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, S. 72. 198) S. de Werken van W. V. Focquenbroch Theil 2. S. 421. 199) Georgi Beſchreibung aller Nationen des ruſſiſchen Reichs, Abſchn. 2. S. 220. 200) S. Veſpucci Lettera a Lorenzo de Medici, Seite 110. Bandinis Ausg. Riolani des Sohns anthropographia, S. 306. 201) Beſchreibung von Kamtſchatka, S. 299. 195) Daß aber dieſe Behauptung von den Schotten nicht ganz richtig ſey, habe ich durch ſehr guͤltige Zeugniſſe bewieſen in der mediciniſchen Bibliothek, Th. 3. S. 413.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/207
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/207>, abgerufen am 24.11.2024.