Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.welche durch schön geformte Busen sich auszeichnen; Die Ursache davon scheint hauptsächlich in der An- 189) Lithgow's rare Adventures and painefull pere- grinations, S. 433. -- "In den nördlichen Theilen von Irrland sah ich Weiber, wel- che auf der Straße arbeiteten, oder heim- wärts gingen, und ihre Kinder auf den Nacken trugen, und ihre Brüste über die Schultern gelegt, die Säuglinge hinter ihren Rücken saugen ließen, ohne sie in ihre Arme zu nehmen. Solche Art von Brüsten deucht mich, wären sehr passend, Geldbeutel für ost- oder westindische Kauf- loute daraus zu machen; denn sie sind länger als eine halbe Elle und so zuge- richtet, als nur immer ein Lohgerber solches Leder zurichten könnte." D d d) 190) Fortis viaggio in Dalmazia. Th. 1. S. 81. 191) Von den Bewohnern der östlichen Küste Afrikas,
zwischen dem weißen Vorgebirge und dem Fluß Se- nega. Cadamosto in Ramusius Sammlung, Theil 1. S. 100. Vergl. L'amiral l'Afrique et le peuple Africain. Paris 1789. 8. S. 43. "In welche durch ſchoͤn geformte Buſen ſich auszeichnen; Die Urſache davon ſcheint hauptſaͤchlich in der An- 189) Lithgow’s rare Adventures and painefull pere- grinations, S. 433. — „In den noͤrdlichen Theilen von Irrland ſah ich Weiber, wel- che auf der Straße arbeiteten, oder heim- waͤrts gingen, und ihre Kinder auf den Nacken trugen, und ihre Bruͤſte uͤber die Schultern gelegt, die Saͤuglinge hinter ihren Ruͤcken ſaugen ließen, ohne ſie in ihre Arme zu nehmen. Solche Art von Bruͤſten deucht mich, waͤren ſehr paſſend, Geldbeutel fuͤr oſt- oder weſtindiſche Kauf- loute daraus zu machen; denn ſie ſind laͤnger als eine halbe Elle und ſo zuge- richtet, als nur immer ein Lohgerber ſolches Leder zurichten koͤnnte.“ D d d) 190) Fortis viaggio in Dalmazia. Th. 1. S. 81. 191) Von den Bewohnern der oͤſtlichen Kuͤſte Afrikas,
zwiſchen dem weißen Vorgebirge und dem Fluß Se- nega. Cadamoſto in Ramuſius Sammlung, Theil 1. S. 100. Vergl. L’amiral l’Afrique et le peuple Africain. Paris 1789. 8. S. 43. „In <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="170"/> welche durch ſchoͤn geformte Buſen ſich auszeichnen;<lb/> endlich aber iſt auch dieſe Verlaͤngerung keineswegs<lb/> blos den wilden Voͤlkerſchaften eigen, ſondern man<lb/> hat ſie hier und da auch bey europaͤiſchen Weibern,<lb/> z. B. ſonſt an den irrlaͤndiſchen <note place="foot" n="189)"><hi rendition="#aq">Lithgow’s rare <hi rendition="#i">Adventures and painefull pere-<lb/> grinations</hi>,</hi> S. 433. — „<hi rendition="#g">In den noͤrdlichen<lb/> Theilen von Irrland ſah ich Weiber, wel-<lb/> che auf der Straße arbeiteten, oder heim-<lb/> waͤrts gingen, und ihre Kinder auf den<lb/> Nacken trugen, und ihre Bruͤſte uͤber die<lb/> Schultern gelegt, die Saͤuglinge hinter<lb/> ihren Ruͤcken ſaugen ließen, ohne ſie in<lb/> ihre Arme zu nehmen. Solche Art von<lb/> Bruͤſten deucht mich, waͤren ſehr paſſend,<lb/> Geldbeutel fuͤr oſt- oder weſtindiſche Kauf-<lb/> loute daraus zu machen; denn ſie ſind<lb/> laͤnger als eine halbe Elle und ſo zuge-<lb/> richtet, als nur immer ein Lohgerber<lb/> ſolches Leder zurichten koͤnnte</hi>.“ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D d d</hi></hi>)</note> und noch in<lb/> neuern Zeiten bey den morlachiſchen <note place="foot" n="190)"><hi rendition="#aq">Fortis <hi rendition="#i">viaggio in Dalmazia</hi>.</hi> Th. 1. S. 81.</note>, gefunden.</p><lb/> <p>Die Urſache davon ſcheint hauptſaͤchlich in der<lb/> Gewohnheit, die Kinder, auf dem Ruͤcken der Mut-<lb/> ter hangend, zu ſaͤngen, zum Theil auch in einem<lb/> langen, mehrjaͤhrigen Saͤugen der Kinder zu liegen.<lb/> Hin und wieder wird uns ſogar berichtet, daß bey<lb/> Voͤlkern, welche dieſe Verlaͤngerung fuͤr ſchoͤn hiel-<lb/> ten, die Bruͤſte durch Kunſt verlaͤngert worden<lb/> ſind <note xml:id="note-0204" next="#note-0205" place="foot" n="191)">Von den Bewohnern der oͤſtlichen Kuͤſte Afrikas,<lb/> zwiſchen dem weißen Vorgebirge und dem Fluß Se-<lb/> nega. Cadamoſto in Ramuſius Sammlung, Theil 1.<lb/> S. 100.<lb/> Vergl. <hi rendition="#aq">L’amiral <hi rendition="#i">l’Afrique et le peuple Africain</hi>.</hi><lb/> Paris 1789. 8. S. 43.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„<hi rendition="#g">In</hi></fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">An-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0204]
welche durch ſchoͤn geformte Buſen ſich auszeichnen;
endlich aber iſt auch dieſe Verlaͤngerung keineswegs
blos den wilden Voͤlkerſchaften eigen, ſondern man
hat ſie hier und da auch bey europaͤiſchen Weibern,
z. B. ſonſt an den irrlaͤndiſchen 189) und noch in
neuern Zeiten bey den morlachiſchen 190), gefunden.
Die Urſache davon ſcheint hauptſaͤchlich in der
Gewohnheit, die Kinder, auf dem Ruͤcken der Mut-
ter hangend, zu ſaͤngen, zum Theil auch in einem
langen, mehrjaͤhrigen Saͤugen der Kinder zu liegen.
Hin und wieder wird uns ſogar berichtet, daß bey
Voͤlkern, welche dieſe Verlaͤngerung fuͤr ſchoͤn hiel-
ten, die Bruͤſte durch Kunſt verlaͤngert worden
ſind 191).
An-
189) Lithgow’s rare Adventures and painefull pere-
grinations, S. 433. — „In den noͤrdlichen
Theilen von Irrland ſah ich Weiber, wel-
che auf der Straße arbeiteten, oder heim-
waͤrts gingen, und ihre Kinder auf den
Nacken trugen, und ihre Bruͤſte uͤber die
Schultern gelegt, die Saͤuglinge hinter
ihren Ruͤcken ſaugen ließen, ohne ſie in
ihre Arme zu nehmen. Solche Art von
Bruͤſten deucht mich, waͤren ſehr paſſend,
Geldbeutel fuͤr oſt- oder weſtindiſche Kauf-
loute daraus zu machen; denn ſie ſind
laͤnger als eine halbe Elle und ſo zuge-
richtet, als nur immer ein Lohgerber
ſolches Leder zurichten koͤnnte.“ D d d)
190) Fortis viaggio in Dalmazia. Th. 1. S. 81.
191) Von den Bewohnern der oͤſtlichen Kuͤſte Afrikas,
zwiſchen dem weißen Vorgebirge und dem Fluß Se-
nega. Cadamoſto in Ramuſius Sammlung, Theil 1.
S. 100.
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Paris 1789. 8. S. 43.
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