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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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Und auch daß die Gelbsüchtigen ihre nach der
Verschiedenheit der Krankheit selbst mehr oder minder
gefärbte, der farbigen Völker ihrer sehr ähnliche
Haut, nach gehobener Krankheit nicht selten be-
halten 13).

Aber auch davon hat man Beyspiele, daß bey
schwarzgallichten Krankheiten sich unterweilen gleich-
sam durch eine kritische Verwandlung eine wahre
Rußschwärze in der Haut festgesetzt habe 14).

Aus der Verwandschaft der Galle mit dem
Fette 15) ergiebt sich ferner ganz deutlich die an den
schwarzen Völkern beobachtete 16) Wachstinktur des-
selben.

Wenn ich nicht irre, muß bievon der Grund her-
geleitet werden, warum die Völker, welche häufig
das Fette von Thieren essen, nicht nur nach diesem
Fette riechen, sondern auch eine schwarze Hautfarbe

anneh-
13) S. z. B. Stracks observationes de febribus inter-
mittentibus
Buch 3. Kap. 2. de ictero ex febre inter-
mittente
.
"Ich habe gesehen, sagt er S. 194. daß die
von einer Gelbsucht entstandene Oliven-
farbe, wie sie die Asiaten haben, in der
Folge geblieben ist
.
"Einer wurde durch ein Fieber fast so
schwarz als ein Indianer
.
"Ein anderer behielt eine schwarze Haut
am ganzen Körper, als wenn er von einem
Indianer mit einer Europäerin erzeugt
worden wäre: und auf ähnliche Weise wa-
ren die flache Hand und die Fußsohlen
weiß
."
14) Vergl. z. B. Lorry de melancholia Th. 1. S. 273.
15) S. Fourcroy philosophie chimique. S 111.
16) An den Mohren bemerkte sie J. Fr. Meckel, s. Hi-
stoire de l'Academie des sciences de Berlin
,
Jahr 1753.
S. 92. Und Sömmering a. a. O. S. 43.

Und auch daß die Gelbſuͤchtigen ihre nach der
Verſchiedenheit der Krankheit ſelbſt mehr oder minder
gefaͤrbte, der farbigen Voͤlker ihrer ſehr aͤhnliche
Haut, nach gehobener Krankheit nicht ſelten be-
halten 13).

Aber auch davon hat man Beyſpiele, daß bey
ſchwarzgallichten Krankheiten ſich unterweilen gleich-
ſam durch eine kritiſche Verwandlung eine wahre
Rußſchwaͤrze in der Haut feſtgeſetzt habe 14).

Aus der Verwandſchaft der Galle mit dem
Fette 15) ergiebt ſich ferner ganz deutlich die an den
ſchwarzen Voͤlkern beobachtete 16) Wachstinktur deſ-
ſelben.

Wenn ich nicht irre, muß bievon der Grund her-
geleitet werden, warum die Voͤlker, welche haͤufig
das Fette von Thieren eſſen, nicht nur nach dieſem
Fette riechen, ſondern auch eine ſchwarze Hautfarbe

anneh-
13) S. z. B. Stracks obſervationes de febribus inter-
mittentibus
Buch 3. Kap. 2. de ictero ex febre inter-
mittente
.
Ich habe geſehen, ſagt er S. 194. daß die
von einer Gelbſucht entſtandene Oliven-
farbe, wie ſie die Aſiaten haben, in der
Folge geblieben iſt
.
Einer wurde durch ein Fieber faſt ſo
ſchwarz als ein Indianer
.
Ein anderer behielt eine ſchwarze Haut
am ganzen Koͤrper, als wenn er von einem
Indianer mit einer Europaͤerin erzeugt
worden waͤre: und auf aͤhnliche Weiſe wa-
ren die flache Hand und die Fußſohlen
weiß
.“
14) Vergl. z. B. Lorry de melancholia Th. 1. S. 273.
15) S. Fourcroy philoſophie chimique. S 111.
16) An den Mohren bemerkte ſie J. Fr. Meckel, ſ. Hi-
ſtoire de l’Académie des ſciences de Berlin
,
Jahr 1753.
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[102/0136] Und auch daß die Gelbſuͤchtigen ihre nach der Verſchiedenheit der Krankheit ſelbſt mehr oder minder gefaͤrbte, der farbigen Voͤlker ihrer ſehr aͤhnliche Haut, nach gehobener Krankheit nicht ſelten be- halten 13). Aber auch davon hat man Beyſpiele, daß bey ſchwarzgallichten Krankheiten ſich unterweilen gleich- ſam durch eine kritiſche Verwandlung eine wahre Rußſchwaͤrze in der Haut feſtgeſetzt habe 14). Aus der Verwandſchaft der Galle mit dem Fette 15) ergiebt ſich ferner ganz deutlich die an den ſchwarzen Voͤlkern beobachtete 16) Wachstinktur deſ- ſelben. Wenn ich nicht irre, muß bievon der Grund her- geleitet werden, warum die Voͤlker, welche haͤufig das Fette von Thieren eſſen, nicht nur nach dieſem Fette riechen, ſondern auch eine ſchwarze Hautfarbe anneh- 13) S. z. B. Stracks obſervationes de febribus inter- mittentibus Buch 3. Kap. 2. de ictero ex febre inter- mittente. „Ich habe geſehen, ſagt er S. 194. daß die von einer Gelbſucht entſtandene Oliven- farbe, wie ſie die Aſiaten haben, in der Folge geblieben iſt. „Einer wurde durch ein Fieber faſt ſo ſchwarz als ein Indianer. „Ein anderer behielt eine ſchwarze Haut am ganzen Koͤrper, als wenn er von einem Indianer mit einer Europaͤerin erzeugt worden waͤre: und auf aͤhnliche Weiſe wa- ren die flache Hand und die Fußſohlen weiß.“ 14) Vergl. z. B. Lorry de melancholia Th. 1. S. 273. 15) S. Fourcroy philoſophie chimique. S 111. 16) An den Mohren bemerkte ſie J. Fr. Meckel, ſ. Hi- ſtoire de l’Académie des ſciences de Berlin, Jahr 1753. S. 92. Und Soͤmmering a. a. O. S. 43.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/136>, abgerufen am 22.11.2024.