rischen Luft zusammenhängen; dann aus wie man- chen Elementartheilchen, theils gasförmigen Grund- stoffen, theils hinzugekommenen des Lichts, der Wärme, der elektrischen Materie, u. a. diese (sonst selbst für ein einfaches Element gehaltene) Lust wun- derbar zusammengesetzt ist; endlich aber, wie viel- fach sie nach dem Verhältniß dieser Elemente modi- ficirt ist, und wie verschieden dieser Veränderung zu Folge die Einwirkung der Atmosphäre auf die eben- benannten Thiere seyn muß: hauptsächlich, wenn man noch so viel anderes mit in Rechnung bringt, durch dessen Hinzukommen das Klima so sehr verän- dert wird, als die Lage der Gegenden in Ansehung der Erdgürtel, der Sonnenhöhe, Gebirge, Nachbar- schaft des Meeres, oder Seen und Flüsse, endemi- scher Winde, und unzähliges der Art mehr.
Die von benannten Thieren nun von jung auf eingesogene, nach Veränderung des Klima so sehr modifizirte Luft, wird in ihren Lungen gleichsam als in einem lebendigen Laboratorium zersetzt; ein Theil davon wird mit dem Blute in den Schlagadern durch den ganzen Körper vertheilt, nach Verhältniß dieses Theils aber werden hingegen andere Elemente von hier weggeschaft, und legen theils an die peripheri- schen Bedeckungen des Körpers an, theils werden sie durch den Strom der Blutadern zu den athmen- den Eingeweiden zurückgeführt.
Daher denn die mancherley Modifikationen des Blutes selbst, und deren merkwürdiger Einfluß auf die Absonderung der Flüssigkeiten, besonders der ölichten, als des Fettes, der Galle, u. a.
Daher
riſchen Luft zuſammenhaͤngen; dann aus wie man- chen Elementartheilchen, theils gasfoͤrmigen Grund- ſtoffen, theils hinzugekommenen des Lichts, der Waͤrme, der elektriſchen Materie, u. a. dieſe (ſonſt ſelbſt fuͤr ein einfaches Element gehaltene) Luſt wun- derbar zuſammengeſetzt iſt; endlich aber, wie viel- fach ſie nach dem Verhaͤltniß dieſer Elemente modi- ficirt iſt, und wie verſchieden dieſer Veraͤnderung zu Folge die Einwirkung der Atmoſphaͤre auf die eben- benannten Thiere ſeyn muß: hauptſaͤchlich, wenn man noch ſo viel anderes mit in Rechnung bringt, durch deſſen Hinzukommen das Klima ſo ſehr veraͤn- dert wird, als die Lage der Gegenden in Anſehung der Erdguͤrtel, der Sonnenhoͤhe, Gebirge, Nachbar- ſchaft des Meeres, oder Seen und Fluͤſſe, endemi- ſcher Winde, und unzaͤhliges der Art mehr.
Die von benannten Thieren nun von jung auf eingeſogene, nach Veraͤnderung des Klima ſo ſehr modifizirte Luft, wird in ihren Lungen gleichſam als in einem lebendigen Laboratorium zerſetzt; ein Theil davon wird mit dem Blute in den Schlagadern durch den ganzen Koͤrper vertheilt, nach Verhaͤltniß dieſes Theils aber werden hingegen andere Elemente von hier weggeſchaft, und legen theils an die peripheri- ſchen Bedeckungen des Koͤrpers an, theils werden ſie durch den Strom der Blutadern zu den athmen- den Eingeweiden zuruͤckgefuͤhrt.
Daher denn die mancherley Modifikationen des Blutes ſelbſt, und deren merkwuͤrdiger Einfluß auf die Abſonderung der Fluͤſſigkeiten, beſonders der oͤlichten, als des Fettes, der Galle, u. a.
Daher
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riſchen Luft zuſammenhaͤngen; dann aus wie man-
chen Elementartheilchen, theils gasfoͤrmigen Grund-
ſtoffen, theils hinzugekommenen des Lichts, der
Waͤrme, der elektriſchen Materie, u. a. dieſe (ſonſt
ſelbſt fuͤr ein einfaches Element gehaltene) Luſt wun-
derbar zuſammengeſetzt iſt; endlich aber, wie viel-
fach ſie nach dem Verhaͤltniß dieſer Elemente modi-
ficirt iſt, und wie verſchieden dieſer Veraͤnderung zu
Folge die Einwirkung der Atmoſphaͤre auf die eben-
benannten Thiere ſeyn muß: hauptſaͤchlich, wenn
man noch ſo viel anderes mit in Rechnung bringt,
durch deſſen Hinzukommen das Klima ſo ſehr veraͤn-
dert wird, als die Lage der Gegenden in Anſehung
der Erdguͤrtel, der Sonnenhoͤhe, Gebirge, Nachbar-
ſchaft des Meeres, oder Seen und Fluͤſſe, endemi-
ſcher Winde, und unzaͤhliges der Art mehr.
Die von benannten Thieren nun von jung auf
eingeſogene, nach Veraͤnderung des Klima ſo ſehr
modifizirte Luft, wird in ihren Lungen gleichſam als
in einem lebendigen Laboratorium zerſetzt; ein Theil
davon wird mit dem Blute in den Schlagadern durch
den ganzen Koͤrper vertheilt, nach Verhaͤltniß dieſes
Theils aber werden hingegen andere Elemente von
hier weggeſchaft, und legen theils an die peripheri-
ſchen Bedeckungen des Koͤrpers an, theils werden
ſie durch den Strom der Blutadern zu den athmen-
den Eingeweiden zuruͤckgefuͤhrt.
Daher denn die mancherley Modifikationen des
Blutes ſelbſt, und deren merkwuͤrdiger Einfluß auf
die Abſonderung der Fluͤſſigkeiten, beſonders der
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Mensch… [mehr]
"Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte" ist die überarbeitete Fassung von Blumenbachs Dissertationsschrift "De generis humani varietate nativa" (1. Aufl. 1775 bei Friedrich Andreas Rosenbusch in Göttingen). Die Dissertation erschien in lateinischer Sprache; für das DTA wurde Johann Gottfried Grubers Übersetzung der dritten Auflage von Blumenbachs Dissertation (1795 bei Vandenhoek & Ruprecht) digitalisiert, die 1798 in Leipzig bei Breitkopf & Härtel erschien. Erstmals lag hiermit Blumenbachs Werk "De generis humani varietate nativa" in deutscher Sprache vor.
Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/108>, abgerufen am 16.02.2025.
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