Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.o); da hingegen alle übrigen o)
Die leichteste und sicherste Weise von allen, die
ich versucht habe, ist daß man aus der gepülver- ten Krappwurzel mit Brodteig Pillen macht, und die wenn sie hart worden den Thieren einstopft. Man kann sie in Vorrath machen und lange aufhe- ben, ohne daß sie merklich an ihrer färbenden Kraft etwas verlieren sollten. Bey jungen Tau- ben färben diese Pillen schon binnen 24 Stunden alle Knochen, selbst den Ring im Augapfel, Ro- senfarb.Bis jetzt wenigstens sind alle meine Versuche fruchtlos gewesen, den Fröschen und Wassermol- chen Färberröthe beyzubringen. Die ihnen mit Gewalt eingestopften Pillen haben sie jedesmahl wieder von sich gegeben, und wenn ich das Krapp- Pulver in ihr Wasser gerührt, in der Hoffnung, daß sie es da gelegentlich schlucken sollten, sind sie nach 8 bis 14 Tagen darin gestorben, ohne daß ihre Knochen im mindesten dadurch angegriffen worden wären. o); da hingegen alle übrigen o)
Die leichteste und sicherste Weise von allen, die
ich versucht habe, ist daß man aus der gepülver- ten Krappwurzel mit Brodteig Pillen macht, und die wenn sie hart worden den Thieren einstopft. Man kann sie in Vorrath machen und lange aufhe- ben, ohne daß sie merklich an ihrer färbenden Kraft etwas verlieren sollten. Bey jungen Tau- ben färben diese Pillen schon binnen 24 Stunden alle Knochen, selbst den Ring im Augapfel, Ro- senfarb.Bis jetzt wenigstens sind alle meine Versuche fruchtlos gewesen, den Fröschen und Wassermol- chen Färberröthe beyzubringen. Die ihnen mit Gewalt eingestopften Pillen haben sie jedesmahl wieder von sich gegeben, und wenn ich das Krapp- Pulver in ihr Wasser gerührt, in der Hoffnung, daß sie es da gelegentlich schlucken sollten, sind sie nach 8 bis 14 Tagen darin gestorben, ohne daß ihre Knochen im mindesten dadurch angegriffen worden wären. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="o)"><p><pb facs="#f0049" xml:id="pb023_0001" n="23"/></p><p>Die leichteste und sicherste Weise von allen, die<lb/> ich versucht habe, ist daß man aus der gepülver-<lb/> ten Krappwurzel mit Brodteig Pillen macht, und<lb/> die wenn sie hart worden den Thieren einstopft.<lb/> Man kann sie in Vorrath machen und lange aufhe-<lb/> ben, ohne daß sie merklich an ihrer färbenden<lb/> Kraft etwas verlieren sollten. Bey jungen Tau-<lb/> ben färben diese Pillen schon binnen 24 Stunden<lb/> alle Knochen, selbst den Ring im Augapfel, Ro-<lb/> senfarb.</p><p>Bis jetzt wenigstens sind alle meine Versuche<lb/> fruchtlos gewesen, den Fröschen und Wassermol-<lb/> chen Färberröthe beyzubringen. Die ihnen mit<lb/> Gewalt eingestopften Pillen haben sie jedesmahl<lb/> wieder von sich gegeben, und wenn ich das Krapp-<lb/> Pulver in ihr Wasser gerührt, in der Hoffnung,<lb/> daß sie es da gelegentlich schlucken sollten, sind<lb/> sie nach 8 bis 14 Tagen darin gestorben, ohne<lb/> daß ihre Knochen im mindesten dadurch angegriffen<lb/> worden wären.</p></note>; da hingegen alle übrigen<lb/> Theile ihres Körpers und selbst die Beinhaut<lb/> und der Knorpel für diese Röthe schlechter-<lb/> dings unempfänglich bleiben.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0049]
o); da hingegen alle übrigen
Theile ihres Körpers und selbst die Beinhaut
und der Knorpel für diese Röthe schlechter-
dings unempfänglich bleiben.
o)
Die leichteste und sicherste Weise von allen, die
ich versucht habe, ist daß man aus der gepülver-
ten Krappwurzel mit Brodteig Pillen macht, und
die wenn sie hart worden den Thieren einstopft.
Man kann sie in Vorrath machen und lange aufhe-
ben, ohne daß sie merklich an ihrer färbenden
Kraft etwas verlieren sollten. Bey jungen Tau-
ben färben diese Pillen schon binnen 24 Stunden
alle Knochen, selbst den Ring im Augapfel, Ro-
senfarb.
Bis jetzt wenigstens sind alle meine Versuche
fruchtlos gewesen, den Fröschen und Wassermol-
chen Färberröthe beyzubringen. Die ihnen mit
Gewalt eingestopften Pillen haben sie jedesmahl
wieder von sich gegeben, und wenn ich das Krapp-
Pulver in ihr Wasser gerührt, in der Hoffnung,
daß sie es da gelegentlich schlucken sollten, sind
sie nach 8 bis 14 Tagen darin gestorben, ohne
daß ihre Knochen im mindesten dadurch angegriffen
worden wären.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/49>, abgerufen am 16.02.2025. |