Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.Ein und funfzigster Abschnitt. Von der Mittelhand. §. 363. Die Mittelhanda) (metacarpus s. post- a) galenus cap. 19. pag. 27. b) Ich rechne nämlich, wie Aristoteles und Celsus, das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils der Hand für einen metacarpus, und nicht wie Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst. Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt wie jene mit seinem hintern Ende an der Hand- wurzel, und hat daselbst keine solche runde Grube wie die hintern Enden der ersten Finger-Glie- der; hingegen ist sein vorderes Ende dem vordern Ende an den übrigen metacarpis ähnlich u. s. w. Daher es mich befremdet, daß Vesalius und neuerlich Düverney, Bertin, Cheselden, J. Bell u. a. demohngeachtet der Galenischen Ein- theilung gefolgt sind. c) Der metacarpus und metatarsus leidet bey neu-
gebohrnen Kälbern, Lämmern und Thieren aus Ein und funfzigster Abschnitt. Von der Mittelhand. §. 363. Die Mittelhanda) (metacarpus s. post- a) galenus cap. 19. pag. 27. b) Ich rechne nämlich, wie Aristoteles und Celsus, das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils der Hand für einen metacarpus, und nicht wie Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst. Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt wie jene mit seinem hintern Ende an der Hand- wurzel, und hat daselbst keine solche runde Grube wie die hintern Enden der ersten Finger-Glie- der; hingegen ist sein vorderes Ende dem vordern Ende an den übrigen metacarpis ähnlich u. s. w. Daher es mich befremdet, daß Vesalius und neuerlich Düverney, Bertin, Cheselden, J. Bell u. a. demohngeachtet der Galenischen Ein- theilung gefolgt sind. c) Der metacarpus und metatarsus leidet bey neu-
gebohrnen Kälbern, Lämmern und Thieren aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0443" xml:id="pb417_0001" n="417"/> <head rendition="#c">Ein und funfzigster Abschnitt.<lb/><hi rendition="#g">Von der Mittelhand</hi>.</head><lb/> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 363.</head><lb/> <p>Die Mittelhand<note anchored="true" place="foot" n="a)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">galenus</hi> cap</hi>. 19. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 27.</p></note> (<hi rendition="#aq">metacarpus s. post-<lb/> brachiale</hi>) besteht aus fünf<note anchored="true" place="foot" n="b)"><p>Ich rechne nämlich, wie Aristoteles und Celsus,<lb/> das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils<lb/> der Hand für einen <hi rendition="#aq">metacarpus</hi>, und nicht wie<lb/> Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst.<lb/> Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine<lb/> gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt<lb/> wie jene mit seinem hintern Ende an der Hand-<lb/> wurzel, und hat daselbst keine solche runde Grube<lb/> wie die hintern Enden der ersten Finger-Glie-<lb/> der; hingegen ist sein vorderes Ende dem vordern<lb/> Ende an den übrigen <hi rendition="#aq">metacarpis</hi> ähnlich u. s. w.<lb/> Daher es mich befremdet, daß Vesalius und<lb/> neuerlich Düverney, Bertin, Cheselden, J.<lb/> Bell u. a. demohngeachtet der Galenischen Ein-<lb/> theilung gefolgt sind.</p></note> neben einander<lb/> liegenden kurzen aber robusten Röhrenknochen,<lb/> die mittelst weicher Theile in eine gemein-<lb/> schaftliche breite Fläche verbunden sind: in<lb/> der ruhigsten Lage ist sie, Wir die übrigen<lb/> Theile der Hand auch, nach außen oder auf<lb/> dem Rücken derselben ein wenig gewölbt, nach<lb/> innen etwas vertieft<note anchored="true" place="foot" n="c)"><p>Der <hi rendition="#aq">metacarpus</hi> und <hi rendition="#aq">metatarsus</hi> leidet bey neu-<lb/> gebohrnen Kälbern, Lämmern und Thieren aus </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [417/0443]
Ein und funfzigster Abschnitt.
Von der Mittelhand.
§. 363.
Die Mittelhand a) (metacarpus s. post-
brachiale) besteht aus fünf b) neben einander
liegenden kurzen aber robusten Röhrenknochen,
die mittelst weicher Theile in eine gemein-
schaftliche breite Fläche verbunden sind: in
der ruhigsten Lage ist sie, Wir die übrigen
Theile der Hand auch, nach außen oder auf
dem Rücken derselben ein wenig gewölbt, nach
innen etwas vertieft c)
a) galenus cap. 19. pag. 27.
b) Ich rechne nämlich, wie Aristoteles und Celsus,
das zum Daumen gehörige Bein dieses Theils
der Hand für einen metacarpus, und nicht wie
Galenus fürs erste Glied des Daumen selbst.
Denn es ist ja nebst den übrigen vieren in eine
gemeinschaftliche breite Fläche verbunden; liegt
wie jene mit seinem hintern Ende an der Hand-
wurzel, und hat daselbst keine solche runde Grube
wie die hintern Enden der ersten Finger-Glie-
der; hingegen ist sein vorderes Ende dem vordern
Ende an den übrigen metacarpis ähnlich u. s. w.
Daher es mich befremdet, daß Vesalius und
neuerlich Düverney, Bertin, Cheselden, J.
Bell u. a. demohngeachtet der Galenischen Ein-
theilung gefolgt sind.
c) Der metacarpus und metatarsus leidet bey neu-
gebohrnen Kälbern, Lämmern und Thieren aus
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/443>, abgerufen am 22.02.2025. |