Bey weiten die allermeisten haben hinge- gen deren mehrere, die entweder meist zu gleicher Zeit entstehen und einander gleichsam entgegen wachsen, so daß alsdenn ein derglei- chen Knochen aus mehrern größern oder Haupt- stücken zusammengesetzt scheint, (wie dieß z. B. der Fall beym Hinterhauptsbeine ist, das an- fänglich aus vier Stücken, beym Keilbeine das aus fünfen, bey den Wirbelbeinen die aus dreyen, beym Brustbeine das wohl aus ach- ten und mehreren, bey den ungenannten Bei- nen, die aus dreyen u. s. w. zu bestehen schei- nen): oder bey welchen hingegen anfänglich nur ein Hauptkern entsteht, der erst eine be- trächtliche Größe erreicht, und das Haupt- stück (Diaphysis) des ganzen Knochen aus- macht, ehe sich nachher, und zwar meist an seinen Enden ungleich kleinere Kernchen zeigen, von welchen die sogenannten Ansätze oder Anwüchse oder Endstückchen Epiphyses) am Hauptknochen gebildet werdenf).
§. 20.
So wie diese Zusammensetzung der größern Knochen aus mehreren Knochenkernen schon im ganzen genommen beides fürs Kind in Mutterleibe selbst, und auch für die Mutter
f) S. Loder's anatomische Tafeln tab. I. Fig. 20-25.
§. 19.
Bey weiten die allermeisten haben hinge- gen deren mehrere, die entweder meist zu gleicher Zeit entstehen und einander gleichsam entgegen wachsen, so daß alsdenn ein derglei- chen Knochen aus mehrern größern oder Haupt- stücken zusammengesetzt scheint, (wie dieß z. B. der Fall beym Hinterhauptsbeine ist, das an- fänglich aus vier Stücken, beym Keilbeine das aus fünfen, bey den Wirbelbeinen die aus dreyen, beym Brustbeine das wohl aus ach- ten und mehreren, bey den ungenannten Bei- nen, die aus dreyen u. s. w. zu bestehen schei- nen): oder bey welchen hingegen anfänglich nur ein Hauptkern entsteht, der erst eine be- trächtliche Größe erreicht, und das Haupt- stück (Diaphysis) des ganzen Knochen aus- macht, ehe sich nachher, und zwar meist an seinen Enden ungleich kleinere Kernchen zeigen, von welchen die sogenannten Ansätze oder Anwüchse oder Endstückchen Epiphyses) am Hauptknochen gebildet werdenf).
§. 20.
So wie diese Zusammensetzung der größern Knochen aus mehreren Knochenkernen schon im ganzen genommen beides fürs Kind in Mutterleibe selbst, und auch für die Mutter
f) S. Loder's anatomische Tafeln tab. I. Fig. 20-25.
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§. 19.
Bey weiten die allermeisten haben hinge-
gen deren mehrere, die entweder meist zu
gleicher Zeit entstehen und einander gleichsam
entgegen wachsen, so daß alsdenn ein derglei-
chen Knochen aus mehrern größern oder Haupt-
stücken zusammengesetzt scheint, (wie dieß z. B.
der Fall beym Hinterhauptsbeine ist, das an-
fänglich aus vier Stücken, beym Keilbeine
das aus fünfen, bey den Wirbelbeinen die aus
dreyen, beym Brustbeine das wohl aus ach-
ten und mehreren, bey den ungenannten Bei-
nen, die aus dreyen u. s. w. zu bestehen schei-
nen): oder bey welchen hingegen anfänglich
nur ein Hauptkern entsteht, der erst eine be-
trächtliche Größe erreicht, und das Haupt-
stück (Diaphysis) des ganzen Knochen aus-
macht, ehe sich nachher, und zwar meist an
seinen Enden ungleich kleinere Kernchen zeigen,
von welchen die sogenannten Ansätze oder
Anwüchse oder Endstückchen Epiphyses)
am Hauptknochen gebildet werden f).
§. 20.
So wie diese Zusammensetzung der
größern Knochen aus mehreren Knochenkernen
schon im ganzen genommen beides fürs Kind
in Mutterleibe selbst, und auch für die Mutter
f) S. Loder's anatomische Tafeln tab. I. Fig. 20-25.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/42>, abgerufen am 23.11.2024.
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