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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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der aufgenommen und zum Blute zurückge-
führt wirdi).



i) So lassen sich die einander sonst wiedersprechenden
Meinungen von Rob. Nesbitt (in s. human
osteogeny explained
. Lond. 1736. 8. Deutsch,
Altenb. 1753. 4.) und F. Dav. Herissant (in
den Mem. de l'ac. des Sc. de Paris vom J. 1758
und 1766.) in der Hauptsache mit einander
vergleichen.Jener, der zuerst die alte Meinung widerlegt,
daß die Verknöcherung ein bloßes Verhärten des
vorher weichen Knorpels sey, (ohngefähr so wie
ein weicher Thon oder Teig allgemach verhärtet etc.)
glaubte der Knochensaft mische oder verbinde sich
gar nicht mit dem Knorpel, sondern nehme nur
dessen Stelle ein, und verdränge ihn, so daß
endlich beym vollkommnen Knochen bloß noch an
den Gelenkflächen einige Spur davon übrig bleibe.Herissant hingegen setzte dieser Meinung seine
Versuche mit dem Einbeizen der Knochen in ver-
dünnten rauchenden Salpetergeist entgegen, und
behauptete, der Knorpelstoff bleibe der Verknöche-
rung ungeachtet selbst im festesten Knochen un-
verändert, und werde bloß von der Knochenerde
durchdrungen u. s. w.

der aufgenommen und zum Blute zurückge-
führt wirdi).



i) So lassen sich die einander sonst wiedersprechenden
Meinungen von Rob. Nesbitt (in s. human
osteogeny explained
. Lond. 1736. 8. Deutsch,
Altenb. 1753. 4.) und F. Dav. Herissant (in
den Mém. de l'ac. des Sc. de Paris vom J. 1758
und 1766.) in der Hauptsache mit einander
vergleichen.Jener, der zuerst die alte Meinung widerlegt,
daß die Verknöcherung ein bloßes Verhärten des
vorher weichen Knorpels sey, (ohngefähr so wie
ein weicher Thon oder Teig allgemach verhärtet ꝛc.)
glaubte der Knochensaft mische oder verbinde sich
gar nicht mit dem Knorpel, sondern nehme nur
dessen Stelle ein, und verdränge ihn, so daß
endlich beym vollkommnen Knochen bloß noch an
den Gelenkflächen einige Spur davon übrig bleibe.Herissant hingegen setzte dieser Meinung seine
Versuche mit dem Einbeizen der Knochen in ver-
dünnten rauchenden Salpetergeist entgegen, und
behauptete, der Knorpelstoff bleibe der Verknöche-
rung ungeachtet selbst im festesten Knochen un-
verändert, und werde bloß von der Knochenerde
durchdrungen u. s. w.
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[11/0037] der aufgenommen und zum Blute zurückge- führt wird i). i) So lassen sich die einander sonst wiedersprechenden Meinungen von Rob. Nesbitt (in s. human osteogeny explained. Lond. 1736. 8. Deutsch, Altenb. 1753. 4.) und F. Dav. Herissant (in den Mém. de l'ac. des Sc. de Paris vom J. 1758 und 1766.) in der Hauptsache mit einander vergleichen. Jener, der zuerst die alte Meinung widerlegt, daß die Verknöcherung ein bloßes Verhärten des vorher weichen Knorpels sey, (ohngefähr so wie ein weicher Thon oder Teig allgemach verhärtet ꝛc.) glaubte der Knochensaft mische oder verbinde sich gar nicht mit dem Knorpel, sondern nehme nur dessen Stelle ein, und verdränge ihn, so daß endlich beym vollkommnen Knochen bloß noch an den Gelenkflächen einige Spur davon übrig bleibe. Herissant hingegen setzte dieser Meinung seine Versuche mit dem Einbeizen der Knochen in ver- dünnten rauchenden Salpetergeist entgegen, und behauptete, der Knorpelstoff bleibe der Verknöche- rung ungeachtet selbst im festesten Knochen un- verändert, und werde bloß von der Knochenerde durchdrungen u. s. w.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/37>, abgerufen am 23.11.2024.