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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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o), die in ihrem ganzen
Bau die größte Aehnlichkeit mit den horizon-
talen Knorpelscheiben hat, die zwischen den
Körpern der Rückgrathswirbel liegenp)
(§. 216). Sie ist von außen eben so mit einem
sehnichten Bande umwunden, wird eben so
nach der Mitte zu weicher und verliert sich
endlich eben so in eine Art von gallertigen
schleimichten Kern, aus welchem das flüßige

o) Becken der Art hat Hr. Geh. R. Walter bey der
angeführten Schrift in Kupfer stechen lassen. -Sonderbar ist nur, daß dieser Mangel ge-
wöhnlich mit einem ganz eignem angebohrnen Feh-
ler der Harnwege verbunden ist, da nämlich die
Harnröhre gespalten und auseinander getrieben,
und durch diese widernatürliche Oeffnung die
Harnblase umgekehrt aus dem Leibe heraus ge-
drängt ist (prolapsus vesicae inuersae), welche
dann in Gestalt eines derben rothen schwammich-
ten immer nässenden Fleischgewächses in der
Schamgegend über den Zeugungstheilen heraus-
liegt. - Eine bey Kindern beyderley Geschlechts
gar oft beobachtete angebohrne Mißbildung, deren
Entstehung zuerst von Hrn. Prof. Bonn aufge-
klärt worden und die hingegen meines wissens
niemahlen bey irgend einem andern Säugethier
gesehen ist.
p) Sie ähnelt diesen auch darin, daß sie eben so nach
Verschiedenheit der Umstände entweder aufschwel-
len oder aber mehr zusammengezogen werden
kann. - Darauf gründet sich die seit Sever.
Pineau's Zeiten und zumahl in den letztern
15 Jahren so endloß verfochtne oder bestrittne
Frage von der Möglichkeit oder Beträchtlichkeit
des Auseinanderweichens dieser Knorpelscheibe so-
wohl während der Schwangerschaft als auch bey
der Niederkunft. - s. ein Heer von Citaten pro
und contra bey Hrn. Michell a. a. O. S. 51 u. f.

o), die in ihrem ganzen
Bau die größte Aehnlichkeit mit den horizon-
talen Knorpelscheiben hat, die zwischen den
Körpern der Rückgrathswirbel liegenp)
(§. 216). Sie ist von außen eben so mit einem
sehnichten Bande umwunden, wird eben so
nach der Mitte zu weicher und verliert sich
endlich eben so in eine Art von gallertigen
schleimichten Kern, aus welchem das flüßige

o) Becken der Art hat Hr. Geh. R. Walter bey der
angeführten Schrift in Kupfer stechen lassen. –Sonderbar ist nur, daß dieser Mangel ge-
wöhnlich mit einem ganz eignem angebohrnen Feh-
ler der Harnwege verbunden ist, da nämlich die
Harnröhre gespalten und auseinander getrieben,
und durch diese widernatürliche Oeffnung die
Harnblase umgekehrt aus dem Leibe heraus ge-
drängt ist (prolapsus vesicae inuersae), welche
dann in Gestalt eines derben rothen schwammich-
ten immer nässenden Fleischgewächses in der
Schamgegend über den Zeugungstheilen heraus-
liegt. – Eine bey Kindern beyderley Geschlechts
gar oft beobachtete angebohrne Mißbildung, deren
Entstehung zuerst von Hrn. Prof. Bonn aufge-
klärt worden und die hingegen meines wissens
niemahlen bey irgend einem andern Säugethier
gesehen ist.
p) Sie ähnelt diesen auch darin, daß sie eben so nach
Verschiedenheit der Umstände entweder aufschwel-
len oder aber mehr zusammengezogen werden
kann. – Darauf gründet sich die seit Sever.
Pineau's Zeiten und zumahl in den letztern
15 Jahren so endloß verfochtne oder bestrittne
Frage von der Möglichkeit oder Beträchtlichkeit
des Auseinanderweichens dieser Knorpelscheibe so-
wohl während der Schwangerschaft als auch bey
der Niederkunft. – s. ein Heer von Citaten pro
und contra bey Hrn. Michell a. a. O. S. 51 u. f.
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[333/0359] o), die in ihrem ganzen Bau die größte Aehnlichkeit mit den horizon- talen Knorpelscheiben hat, die zwischen den Körpern der Rückgrathswirbel liegen p) (§. 216). Sie ist von außen eben so mit einem sehnichten Bande umwunden, wird eben so nach der Mitte zu weicher und verliert sich endlich eben so in eine Art von gallertigen schleimichten Kern, aus welchem das flüßige o) Becken der Art hat Hr. Geh. R. Walter bey der angeführten Schrift in Kupfer stechen lassen. – Sonderbar ist nur, daß dieser Mangel ge- wöhnlich mit einem ganz eignem angebohrnen Feh- ler der Harnwege verbunden ist, da nämlich die Harnröhre gespalten und auseinander getrieben, und durch diese widernatürliche Oeffnung die Harnblase umgekehrt aus dem Leibe heraus ge- drängt ist (prolapsus vesicae inuersae), welche dann in Gestalt eines derben rothen schwammich- ten immer nässenden Fleischgewächses in der Schamgegend über den Zeugungstheilen heraus- liegt. – Eine bey Kindern beyderley Geschlechts gar oft beobachtete angebohrne Mißbildung, deren Entstehung zuerst von Hrn. Prof. Bonn aufge- klärt worden und die hingegen meines wissens niemahlen bey irgend einem andern Säugethier gesehen ist. p) Sie ähnelt diesen auch darin, daß sie eben so nach Verschiedenheit der Umstände entweder aufschwel- len oder aber mehr zusammengezogen werden kann. – Darauf gründet sich die seit Sever. Pineau's Zeiten und zumahl in den letztern 15 Jahren so endloß verfochtne oder bestrittne Frage von der Möglichkeit oder Beträchtlichkeit des Auseinanderweichens dieser Knorpelscheibe so- wohl während der Schwangerschaft als auch bey der Niederkunft. – s. ein Heer von Citaten pro und contra bey Hrn. Michell a. a. O. S. 51 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/359>, abgerufen am 25.11.2024.