Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.(Th. I. §. 101.) mit einander verbunden, mit- §. 259. Auch sind schon bey der ungebohrnen Lei- §. 260. Diese vier Stücke machen gleichsam einen f) Diese Nachgiebigkeit hat schon beym Stuhlgange, vorzüglich aber bey der Niederkunft ihren Nutzen. - Harvey hat schon angemerkt, wie man sich durch einen leichten Versuch überzeugen kann, daß die geschwänzten vierfüßigen Säugethiere weder ihre Junge werfen, noch ihren Mist fallen lassen können, wenn sie nicht den Schwanz dabey zurückbeugen. De generat. animal. p. 196. der Londner Originalausg. v. 1651. g) albini icon. oss. foetus tab. VII. fig. 52. 53. 54. h) Bey den geschwänzten Thieren läuft hingegen das
zur Schwanzrippe verlängerte Kukuksbein außer- halb des Körpers fort, und ist bekanntlich bey manchen von einer ausnehmenden Länge.So besteht z. B. das Schwanzbein am Gerippe eines Winselaffen (Cercopithecus capucinus) in (Th. I. §. 101.) mit einander verbunden, mit- §. 259. Auch sind schon bey der ungebohrnen Lei- §. 260. Diese vier Stücke machen gleichsam einen f) Diese Nachgiebigkeit hat schon beym Stuhlgange, vorzüglich aber bey der Niederkunft ihren Nutzen. – Harvey hat schon angemerkt, wie man sich durch einen leichten Versuch überzeugen kann, daß die geschwänzten vierfüßigen Säugethiere weder ihre Junge werfen, noch ihren Mist fallen lassen können, wenn sie nicht den Schwanz dabey zurückbeugen. De generat. animal. p. 196. der Londner Originalausg. v. 1651. g) albini icon. oss. foetus tab. VII. fig. 52. 53. 54. h) Bey den geschwänzten Thieren läuft hingegen das
zur Schwanzrippe verlängerte Kukuksbein außer- halb des Körpers fort, und ist bekanntlich bey manchen von einer ausnehmenden Länge.So besteht z. B. das Schwanzbein am Gerippe eines Winselaffen (Cercopithecus capucinus) in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0350" xml:id="pb324_0001" n="324"/> (Th. I. §. 101.) mit einander verbunden, mit-<lb/> hin etwas nachgiebig<note anchored="true" place="foot" n="f)"><p>Diese Nachgiebigkeit hat schon beym Stuhlgange,<lb/> vorzüglich aber bey der Niederkunft ihren Nutzen. –<lb/> Harvey hat schon angemerkt, wie man sich<lb/> durch einen leichten Versuch überzeugen kann,<lb/> daß die geschwänzten vierfüßigen Säugethiere<lb/> weder ihre Junge werfen, noch ihren Mist fallen<lb/> lassen können, wenn sie nicht den Schwanz<lb/> dabey zurückbeugen. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">De generat. animal</hi></hi>. <hi rendition="#aq">p.</hi> 196.<lb/> der Londner Originalausg. v. 1651.</p></note> sind.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 259.</head><lb/> <p>Auch sind schon bey der ungebohrnen Lei-<lb/> besfrucht vier einzelne Knorpel, – nicht wie<lb/> beym Kreuzbein nur ein einziger gemeinschaft-<lb/> licher, – zur Grundlage ihrer nachherigen<lb/> Verknöcherung vorräthig<note anchored="true" place="foot" n="g)"><p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">albini</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icon. oss. foetus</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. VII. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 52. 53. 54.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 260.</head><lb/> <p>Diese vier Stücke machen gleichsam einen<lb/> Anhang des Kreuzbeins aus, laufen mit dessen<lb/> unterm Ende in gleicher Richtung fort, ragen<lb/> von hinten in die untre Oeffnung des Beckens<lb/> hinein, und dienen besonders dem Mastdarm<lb/> zur Stütze<note anchored="true" place="foot" n="h)"><p>Bey den geschwänzten Thieren läuft hingegen das<lb/> zur Schwanzrippe verlängerte Kukuksbein außer-<lb/> halb des Körpers fort, und ist bekanntlich bey<lb/> manchen von einer ausnehmenden Länge.</p><p>So besteht z. B. das Schwanzbein am Gerippe<lb/> eines Winselaffen (<hi rendition="#aq">Cercopithecus</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">capucinus</hi></hi>) in </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [324/0350]
(Th. I. §. 101.) mit einander verbunden, mit-
hin etwas nachgiebig f) sind.
§. 259.
Auch sind schon bey der ungebohrnen Lei-
besfrucht vier einzelne Knorpel, – nicht wie
beym Kreuzbein nur ein einziger gemeinschaft-
licher, – zur Grundlage ihrer nachherigen
Verknöcherung vorräthig g).
§. 260.
Diese vier Stücke machen gleichsam einen
Anhang des Kreuzbeins aus, laufen mit dessen
unterm Ende in gleicher Richtung fort, ragen
von hinten in die untre Oeffnung des Beckens
hinein, und dienen besonders dem Mastdarm
zur Stütze h)
f) Diese Nachgiebigkeit hat schon beym Stuhlgange,
vorzüglich aber bey der Niederkunft ihren Nutzen. –
Harvey hat schon angemerkt, wie man sich
durch einen leichten Versuch überzeugen kann,
daß die geschwänzten vierfüßigen Säugethiere
weder ihre Junge werfen, noch ihren Mist fallen
lassen können, wenn sie nicht den Schwanz
dabey zurückbeugen. De generat. animal. p. 196.
der Londner Originalausg. v. 1651.
g) albini icon. oss. foetus tab. VII. fig. 52. 53. 54.
h) Bey den geschwänzten Thieren läuft hingegen das
zur Schwanzrippe verlängerte Kukuksbein außer-
halb des Körpers fort, und ist bekanntlich bey
manchen von einer ausnehmenden Länge.
So besteht z. B. das Schwanzbein am Gerippe
eines Winselaffen (Cercopithecus capucinus) in
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/350>, abgerufen am 16.02.2025. |