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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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Die Seitenfortsätze entspringen gleichsam
aus dem Körper und aus den schräg aufsteigen-
den Fortsätzen, und sind ein wenig zurück ge-
bogen. Die an den beyden obern Lendenwir-
beln sind kurz; die an der dritten länger;
die an den beyden untersten hingegen wieder
kurz und theils auch dünner und stumpf zuge-
spitzt. - Alles um die Seitenbewegung des
Körpers zu erleichtern.

Zuweilen - aber sehr unbeständig -
finden sich zwischen diesen Seitenfortsätzen und
den schräg aufsteigenden, nach hinten zu, noch
die sogenannte processus accessoriie), derhal-
ben manche Zergliederer den Lendenwirbeln 9
Fortsätze haben zuschreiben wollen.

Der Dornfortsatz ist bey diesen Wirbeln
kurz, aber breit, flach zusammengedruckt, nach
oben und unten wie mit einer Schneide und am
Ende gleichsam stumpf abgeschnitten. Am

e) Auch diese processus accessorii haben in dem
heftigen Streite zwischen Vesalius und seinen
Gegnern, Auffehen gemacht. Galenus nämlich
hatte sie (a. a. O. p. 19. D.) als gewöhnlich be-
schrieben. - Vesalius folgerte hieraus so wie
auch aus vielen andern Stellen der Galenischen
Osteologie, daß dieselbe nach Affen- und nicht
Menschen-Gerippen verfaßt sey, de c. h. fabr.
p. 95 sq. cap. 17. fig. 4. - Eustach hingegen
vindicirte sie wieder dem Menschen, im ossium
exam
. p. 217. und bildete sie auch auf seiner
Tab. XLVII. fig. 11. D. nach Menschenwirbeln ab.

Die Seitenfortsätze entspringen gleichsam
aus dem Körper und aus den schräg aufsteigen-
den Fortsätzen, und sind ein wenig zurück ge-
bogen. Die an den beyden obern Lendenwir-
beln sind kurz; die an der dritten länger;
die an den beyden untersten hingegen wieder
kurz und theils auch dünner und stumpf zuge-
spitzt. – Alles um die Seitenbewegung des
Körpers zu erleichtern.

Zuweilen – aber sehr unbeständig –
finden sich zwischen diesen Seitenfortsätzen und
den schräg aufsteigenden, nach hinten zu, noch
die sogenannte processus accessoriie), derhal-
ben manche Zergliederer den Lendenwirbeln 9
Fortsätze haben zuschreiben wollen.

Der Dornfortsatz ist bey diesen Wirbeln
kurz, aber breit, flach zusammengedruckt, nach
oben und unten wie mit einer Schneide und am
Ende gleichsam stumpf abgeschnitten. Am

e) Auch diese processus accessorii haben in dem
heftigen Streite zwischen Vesalius und seinen
Gegnern, Auffehen gemacht. Galenus nämlich
hatte sie (a. a. O. p. 19. D.) als gewöhnlich be-
schrieben. – Vesalius folgerte hieraus so wie
auch aus vielen andern Stellen der Galenischen
Osteologie, daß dieselbe nach Affen- und nicht
Menschen-Gerippen verfaßt sey, de c. h. fabr.
p. 95 sq. cap. 17. fig. 4. – Eustach hingegen
vindicirte sie wieder dem Menschen, im ossium
exam
. p. 217. und bildete sie auch auf seiner
Tab. XLVII. fig. 11. D. nach Menschenwirbeln ab.
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[311/0337] Die Seitenfortsätze entspringen gleichsam aus dem Körper und aus den schräg aufsteigen- den Fortsätzen, und sind ein wenig zurück ge- bogen. Die an den beyden obern Lendenwir- beln sind kurz; die an der dritten länger; die an den beyden untersten hingegen wieder kurz und theils auch dünner und stumpf zuge- spitzt. – Alles um die Seitenbewegung des Körpers zu erleichtern. Zuweilen – aber sehr unbeständig – finden sich zwischen diesen Seitenfortsätzen und den schräg aufsteigenden, nach hinten zu, noch die sogenannte processus accessorii e), derhal- ben manche Zergliederer den Lendenwirbeln 9 Fortsätze haben zuschreiben wollen. Der Dornfortsatz ist bey diesen Wirbeln kurz, aber breit, flach zusammengedruckt, nach oben und unten wie mit einer Schneide und am Ende gleichsam stumpf abgeschnitten. Am e) Auch diese processus accessorii haben in dem heftigen Streite zwischen Vesalius und seinen Gegnern, Auffehen gemacht. Galenus nämlich hatte sie (a. a. O. p. 19. D.) als gewöhnlich be- schrieben. – Vesalius folgerte hieraus so wie auch aus vielen andern Stellen der Galenischen Osteologie, daß dieselbe nach Affen- und nicht Menschen-Gerippen verfaßt sey, de c. h. fabr. p. 95 sq. cap. 17. fig. 4. – Eustach hingegen vindicirte sie wieder dem Menschen, im ossium exam. p. 217. und bildete sie auch auf seiner Tab. XLVII. fig. 11. D. nach Menschenwirbeln ab.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/337>, abgerufen am 22.11.2024.