Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den
Namen haben; und nebst dem an ihren vordern
Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere
Wand der Augenhöhle ausmachen.

§. 83.

Zu den foraminibus des Siebbeins gehö-
ren zuförderst die auf dem obern Querblatte,
die dem ganzen Knochen den Namen gegeben
habeno). Sie sind in unbestimmter Anzahl:
zuweilen wohl drey bis vier Dutzend. Sie
sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch-
nerven bestimmt, und zwar sind die, welche
dicht zu beyden Seiten des Hanenkammes lie-
gen und durch welche die Scheidewand der
Nase ihre Nervenfäden erhält, [wie schon der
verdienstvolle Schneider richtig angemerkt
hatp)] größer als die nach außen liegen-

o) Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist
auch das Siebchen ausnehmend groß und mit zahl-
reichen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen
durchbohrt. - Ganz vorzüglich beym Bären.
Auch beym Fuchs, beym Igel, und bey den bisulcis.Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber
beym Elephanten.Hingegen ist bey den cetaceis, wenigstens beym
Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch
nicht eine Spur eines Siebchens oder sonstigen
Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven eines
ersten Paars zu sehen.
p) De osse cribriformi p. 40 sq.

von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den
Namen haben; und nebst dem an ihren vordern
Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere
Wand der Augenhöhle ausmachen.

§. 83.

Zu den foraminibus des Siebbeins gehö-
ren zuförderst die auf dem obern Querblatte,
die dem ganzen Knochen den Namen gegeben
habeno). Sie sind in unbestimmter Anzahl:
zuweilen wohl drey bis vier Dutzend. Sie
sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch-
nerven bestimmt, und zwar sind die, welche
dicht zu beyden Seiten des Hanenkammes lie-
gen und durch welche die Scheidewand der
Nase ihre Nervenfäden erhält, [wie schon der
verdienstvolle Schneider richtig angemerkt
hatp)] größer als die nach außen liegen-

o) Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist
auch das Siebchen ausnehmend groß und mit zahl-
reichen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen
durchbohrt. – Ganz vorzüglich beym Bären.
Auch beym Fuchs, beym Igel, und bey den bisulcis.Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber
beym Elephanten.Hingegen ist bey den cetaceis, wenigstens beym
Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch
nicht eine Spur eines Siebchens oder sonstigen
Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven eines
ersten Paars zu sehen.
p) De osse cribriformi p. 40 sq.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0209" xml:id="pb183_0001" n="183"/>
von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den<lb/>
Namen haben; und nebst dem an ihren vordern<lb/>
Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere<lb/>
Wand der Augenhöhle ausmachen.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 83.</head><lb/>
            <p>Zu den <hi rendition="#aq">foraminibus</hi> des Siebbeins gehö-<lb/>
ren zuförderst die auf dem obern Querblatte,<lb/>
die dem ganzen Knochen den Namen gegeben<lb/>
haben<note anchored="true" place="foot" n="o)"><p>Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist<lb/>
auch das Siebchen ausnehmend groß und mit zahl-<lb/>
reichen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen<lb/>
durchbohrt. &#x2013; Ganz vorzüglich beym Bären.<lb/>
Auch beym Fuchs, beym Igel, und bey den <hi rendition="#aq">bisulcis</hi>.</p><p>Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber<lb/>
beym Elephanten.</p><p>Hingegen ist bey den <hi rendition="#aq">cetaceis</hi>, wenigstens beym<lb/>
Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch<lb/>
nicht eine Spur eines Siebchens oder sonstigen<lb/>
Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven eines<lb/>
ersten Paars zu sehen.</p></note>. Sie sind in unbestimmter Anzahl:<lb/>
zuweilen wohl drey bis vier Dutzend. Sie<lb/>
sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch-<lb/>
nerven bestimmt, und zwar sind die, welche<lb/>
dicht zu beyden Seiten des Hanenkammes lie-<lb/>
gen und durch welche die Scheidewand der<lb/>
Nase ihre Nervenfäden erhält, [wie schon der<lb/>
verdienstvolle Schneider richtig angemerkt<lb/>
hat<note anchored="true" place="foot" n="p)"><p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">De osse cribriformi</hi></hi><hi rendition="#aq">p</hi>. 40 <hi rendition="#aq">sq</hi>.</p></note>] größer als die nach außen liegen-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0209] von ihrer Zartheit und glatten Außenfläche den Namen haben; und nebst dem an ihren vordern Rand anstoßenden Thränenbeinchen die innere Wand der Augenhöhle ausmachen. §. 83. Zu den foraminibus des Siebbeins gehö- ren zuförderst die auf dem obern Querblatte, die dem ganzen Knochen den Namen gegeben haben o). Sie sind in unbestimmter Anzahl: zuweilen wohl drey bis vier Dutzend. Sie sind vorzüglich zum Durchgang der Geruch- nerven bestimmt, und zwar sind die, welche dicht zu beyden Seiten des Hanenkammes lie- gen und durch welche die Scheidewand der Nase ihre Nervenfäden erhält, [wie schon der verdienstvolle Schneider richtig angemerkt hat p)] größer als die nach außen liegen- o) Bey den gedachten scharfriechenden Thieren ist auch das Siebchen ausnehmend groß und mit zahl- reichen und sehr symmetrisch geordneten Löcherchen durchbohrt. – Ganz vorzüglich beym Bären. Auch beym Fuchs, beym Igel, und bey den bisulcis. Am alleransehnlichsten und merkwürdigsten aber beym Elephanten. Hingegen ist bey den cetaceis, wenigstens beym Delphin, dessen Schedel ich vor mir habe, auch nicht eine Spur eines Siebchens oder sonstigen Oeffnung zum Durchgang der Geruchnerven eines ersten Paars zu sehen. p) De osse cribriformi p. 40 sq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/209
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/209>, abgerufen am 22.12.2024.