Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

platt eingedrückt: und verläuft sich nach vorn
und innen in einen kurzen dicken Hals, der sich
in eine große kuglichte Gelenkfläche endigt.

§. 401.

Es ist zwischen beiden Knöcheln straff ein-
gefaßt, und steht außerdem noch mit dem Fer-
senbein, und dem naviculare in Verbindung.

§. 402.

So wie überhaupt nach der Bestimmung des
Menschen zum aufrechten Gange die Verknö-
cherung im Oberfus früher beginnt und schnel-
ler rückt als in der Handwurzel (Th. I. §. 19.)
so zeigen sich besonders die Knochenkernchen die-
ses und des folgenden Knochen, schon bey der
ungebohrnen Leibesfrucht*).

§. 403.

Nach oben wird das Knöchelbein (nur
seinen Hals ausgenommen) von einer großen
gewölbten Knorpelfläche**) bedeckt, die vorn
am breitsten ist, nach hinten schmäler hinab-

*) albini icon. oss. foetus tab. XII. fig. 83. 84.
**) Eigentlich diese - im Umriß vierseitige - Fläche ward
von den alten griechischen Aerzten tetroros genannt,
mit welchem Namen man nachher aber auch das
ganze Knöchelbein belegt hat. s. alex. symmach.
mazochii
comment. in Herculanensis musei tabulas
Heracleenses
. Neap. 1745. fol. Vol. I. pag. 197.

platt eingedrückt: und verläuft sich nach vorn
und innen in einen kurzen dicken Hals, der sich
in eine große kuglichte Gelenkfläche endigt.

§. 401.

Es ist zwischen beiden Knöcheln straff ein-
gefaßt, und steht außerdem noch mit dem Fer-
senbein, und dem naviculare in Verbindung.

§. 402.

So wie überhaupt nach der Bestimmung des
Menschen zum aufrechten Gange die Verknö-
cherung im Oberfus früher beginnt und schnel-
ler rückt als in der Handwurzel (Th. I. §. 19.)
so zeigen sich besonders die Knochenkernchen die-
ses und des folgenden Knochen, schon bey der
ungebohrnen Leibesfrucht*).

§. 403.

Nach oben wird das Knöchelbein (nur
seinen Hals ausgenommen) von einer großen
gewölbten Knorpelfläche**) bedeckt, die vorn
am breitsten ist, nach hinten schmäler hinab-

*) albini icon. oss. foetus tab. XII. fig. 83. 84.
**) Eigentlich diese – im Umriß vierseitige – Fläche ward
von den alten griechischen Aerzten τετρωρος genannt,
mit welchem Namen man nachher aber auch das
ganze Knöchelbein belegt hat. s. alex. symmach.
mazochii
comment. in Herculanensis musei tabulas
Heracleenses
. Neap. 1745. fol. Vol. I. pag. 197.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0471" xml:id="pb439_0001" n="439"/>
platt eingedrückt: und verläuft sich nach vorn<lb/>
und innen in einen kurzen dicken Hals, der sich<lb/>
in eine große kuglichte Gelenkfläche endigt.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 401.</head><lb/>
            <p>Es ist zwischen beiden Knöcheln straff ein-<lb/>
gefaßt, und steht außerdem noch mit dem Fer-<lb/>
senbein, und dem <hi rendition="#aq">naviculare</hi> in Verbindung.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 402.</head><lb/>
            <p>So wie überhaupt nach der Bestimmung des<lb/>
Menschen zum aufrechten Gange die Verknö-<lb/>
cherung im Oberfus früher beginnt und schnel-<lb/>
ler rückt als in der Handwurzel (Th. I. §. 19.)<lb/>
so zeigen sich besonders die Knochenkernchen die-<lb/>
ses und des folgenden Knochen, schon bey der<lb/>
ungebohrnen Leibesfrucht<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">albini</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">icon. oss. foetus</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. XII. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 83. 84.</p></note>.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">§. 403.</head><lb/>
            <p>Nach oben wird das Knöchelbein (nur<lb/>
seinen Hals ausgenommen) von einer großen<lb/>
gewölbten Knorpelfläche<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Eigentlich diese &#x2013; im Umriß vierseitige &#x2013; Fläche ward<lb/>
von den alten griechischen Aerzten <hi rendition="#aq">&#x03C4;&#x03B5;&#x03C4;&#x03C1;&#x03C9;&#x03C1;&#x03BF;&#x03C2;</hi> genannt,<lb/>
mit welchem Namen man nachher aber auch das<lb/>
ganze Knöchelbein belegt hat. s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">alex. symmach.<lb/>
mazochii</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">comment. in Herculanensis musei tabulas<lb/>
Heracleenses</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Neap</hi>. 1745. <hi rendition="#aq">fol. Vol</hi>. I. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 197.</p></note> bedeckt, die vorn<lb/>
am breitsten ist, nach hinten schmäler hinab-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[439/0471] platt eingedrückt: und verläuft sich nach vorn und innen in einen kurzen dicken Hals, der sich in eine große kuglichte Gelenkfläche endigt. §. 401. Es ist zwischen beiden Knöcheln straff ein- gefaßt, und steht außerdem noch mit dem Fer- senbein, und dem naviculare in Verbindung. §. 402. So wie überhaupt nach der Bestimmung des Menschen zum aufrechten Gange die Verknö- cherung im Oberfus früher beginnt und schnel- ler rückt als in der Handwurzel (Th. I. §. 19.) so zeigen sich besonders die Knochenkernchen die- ses und des folgenden Knochen, schon bey der ungebohrnen Leibesfrucht *). §. 403. Nach oben wird das Knöchelbein (nur seinen Hals ausgenommen) von einer großen gewölbten Knorpelfläche **) bedeckt, die vorn am breitsten ist, nach hinten schmäler hinab- *) albini icon. oss. foetus tab. XII. fig. 83. 84. **) Eigentlich diese – im Umriß vierseitige – Fläche ward von den alten griechischen Aerzten τετρωρος genannt, mit welchem Namen man nachher aber auch das ganze Knöchelbein belegt hat. s. alex. symmach. mazochii comment. in Herculanensis musei tabulas Heracleenses. Neap. 1745. fol. Vol. I. pag. 197.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/471
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/471>, abgerufen am 22.12.2024.