Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.tert*), und die unter der Fussohle liegenden *) Ueberaus viel merkwürdiges über den Bau des Fu- ßes und seine Bewegungen s. in der interessanten Abhandlung des Hrn. Prof. Camper sur la meil- leure forme des Souliers s. l. et a. (1781) 8. die auch im I B. seiner kleinern Schriften ins Deutsche übersetzt ist. **) Nur einzig und allein der Mensch fußt (- bey dem
unter allen Säugethieren ihm ausschlieslich eignen aufrechten Gange -) mit diesem Theil der Ferse auf den Boden.Allein auch unter den vierfüßigen Säugethie- ren ist die Weise verschieden, wie sie mit den Hinter- füßen auftreten. - Manche, wie z. B. der Elephant und der Bär etc. treten doch meist auf die ganze Sohle bis zur Ferse, nur daß diese nicht wie beym Menschen ihre Hauptstütze macht. - Die mehrsten übrigen hingegen, zumal die Hochbeinichten, aus dem Hunde- und Katzengeschlecht, und die mit Hufen und mit gespaltnen Klauen etc. treten eigent- lich blos auf die Zehen, so daß ihre Ferse nach hinten hoch empor steht. - Ich habe diese von Zeichnern und Malern so häufig vernachlässigte auf- fallende Verschiedenheit im Handb. der Naturgesch. Taf. I. Fig. 3 und 4 am Hinterfuße eines Bären in Vergleichung mit dem von einem Löwen vorgestellt.Vesalius folgerte daraus das Paradoxon, daß der Mensch nicht, wie die Alten sagten, den läng- sten, sondern vielmehr den kürzesten Fuß habe. Epist. de rad. Chinae pag. 67. 197. 155. - Doch würde davon gleich der Elephant eine Ausnahme machen. tert*), und die unter der Fussohle liegenden *) Ueberaus viel merkwürdiges über den Bau des Fu- ßes und seine Bewegungen s. in der interessanten Abhandlung des Hrn. Prof. Camper sur la meil- leure forme des Souliers s. l. et a. (1781) 8. die auch im I B. seiner kleinern Schriften ins Deutsche übersetzt ist. **) Nur einzig und allein der Mensch fußt (– bey dem
unter allen Säugethieren ihm ausschlieslich eignen aufrechten Gange –) mit diesem Theil der Ferse auf den Boden.Allein auch unter den vierfüßigen Säugethie- ren ist die Weise verschieden, wie sie mit den Hinter- füßen auftreten. – Manche, wie z. B. der Elephant und der Bär ꝛc. treten doch meist auf die ganze Sohle bis zur Ferse, nur daß diese nicht wie beym Menschen ihre Hauptstütze macht. – Die mehrsten übrigen hingegen, zumal die Hochbeinichten, aus dem Hunde- und Katzengeschlecht, und die mit Hufen und mit gespaltnen Klauen ꝛc. treten eigent- lich blos auf die Zehen, so daß ihre Ferse nach hinten hoch empor steht. – Ich habe diese von Zeichnern und Malern so häufig vernachlässigte auf- fallende Verschiedenheit im Handb. der Naturgesch. Taf. I. Fig. 3 und 4 am Hinterfuße eines Bären in Vergleichung mit dem von einem Löwen vorgestellt.Vesalius folgerte daraus das Paradoxon, daß der Mensch nicht, wie die Alten sagten, den läng- sten, sondern vielmehr den kürzesten Fuß habe. Epist. de rad. Chinae pag. 67. 197. 155. – Doch würde davon gleich der Elephant eine Ausnahme machen. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0468" xml:id="pb436_0001" n="436"/> tert<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ueberaus viel merkwürdiges über den Bau des Fu-<lb/> ßes und seine Bewegungen s. in der interessanten<lb/> Abhandlung des Hrn. Prof. Camper <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">sur la meil-<lb/> leure forme des Souliers</hi></hi> <hi rendition="#aq">s. l. et a</hi>. (1781) 8. die<lb/> auch im I B. seiner kleinern Schriften ins Deutsche<lb/> übersetzt ist.</p></note>, und die unter der Fussohle liegenden<lb/> weichen Theile für allzu starkem Druck gesichert<lb/> werden. Die Hauptstützen des stehenden Fußes<lb/> sind dann nach hinten die Unterseite des Hin-<lb/> tertheils vom Fersenbein<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Nur einzig und allein der Mensch fußt (– bey dem<lb/> unter allen Säugethieren ihm ausschlieslich eignen<lb/> aufrechten Gange –) mit diesem Theil der Ferse<lb/> auf den Boden.</p><p>Allein auch unter den vierfüßigen Säugethie-<lb/> ren ist die Weise verschieden, wie sie mit den Hinter-<lb/> füßen auftreten. – Manche, wie z. B. der Elephant<lb/> und der Bär ꝛc. treten doch meist auf die ganze<lb/> Sohle bis zur Ferse, nur daß diese nicht wie beym<lb/> Menschen ihre Hauptstütze macht. – Die mehrsten<lb/> übrigen hingegen, zumal die Hochbeinichten, aus<lb/> dem Hunde- und Katzengeschlecht, und die mit<lb/> Hufen und mit gespaltnen Klauen ꝛc. treten eigent-<lb/> lich blos auf die Zehen, so daß ihre Ferse nach<lb/> hinten hoch empor steht. – Ich habe diese von<lb/> Zeichnern und Malern so häufig vernachlässigte auf-<lb/> fallende Verschiedenheit im Handb. der Naturgesch.<lb/> Taf. I. Fig. 3 und 4 am Hinterfuße eines Bären in<lb/> Vergleichung mit dem von einem Löwen vorgestellt.</p><p>Vesalius folgerte daraus das Paradoxon, daß<lb/> der Mensch nicht, wie die Alten sagten, den läng-<lb/> sten, sondern vielmehr den kürzesten Fuß habe.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Epist. de rad. Chinae</hi></hi> <hi rendition="#aq">pag</hi>. 67. 197. 155. – Doch<lb/> würde davon gleich der Elephant eine Ausnahme<lb/> machen.</p></note>; – nach vorn<lb/> und innen das hintere Gelenk des großen Zehe<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [436/0468]
tert *), und die unter der Fussohle liegenden
weichen Theile für allzu starkem Druck gesichert
werden. Die Hauptstützen des stehenden Fußes
sind dann nach hinten die Unterseite des Hin-
tertheils vom Fersenbein **); – nach vorn
und innen das hintere Gelenk des großen Zehe
*) Ueberaus viel merkwürdiges über den Bau des Fu-
ßes und seine Bewegungen s. in der interessanten
Abhandlung des Hrn. Prof. Camper sur la meil-
leure forme des Souliers s. l. et a. (1781) 8. die
auch im I B. seiner kleinern Schriften ins Deutsche
übersetzt ist.
**) Nur einzig und allein der Mensch fußt (– bey dem
unter allen Säugethieren ihm ausschlieslich eignen
aufrechten Gange –) mit diesem Theil der Ferse
auf den Boden.
Allein auch unter den vierfüßigen Säugethie-
ren ist die Weise verschieden, wie sie mit den Hinter-
füßen auftreten. – Manche, wie z. B. der Elephant
und der Bär ꝛc. treten doch meist auf die ganze
Sohle bis zur Ferse, nur daß diese nicht wie beym
Menschen ihre Hauptstütze macht. – Die mehrsten
übrigen hingegen, zumal die Hochbeinichten, aus
dem Hunde- und Katzengeschlecht, und die mit
Hufen und mit gespaltnen Klauen ꝛc. treten eigent-
lich blos auf die Zehen, so daß ihre Ferse nach
hinten hoch empor steht. – Ich habe diese von
Zeichnern und Malern so häufig vernachlässigte auf-
fallende Verschiedenheit im Handb. der Naturgesch.
Taf. I. Fig. 3 und 4 am Hinterfuße eines Bären in
Vergleichung mit dem von einem Löwen vorgestellt.
Vesalius folgerte daraus das Paradoxon, daß
der Mensch nicht, wie die Alten sagten, den läng-
sten, sondern vielmehr den kürzesten Fuß habe.
Epist. de rad. Chinae pag. 67. 197. 155. – Doch
würde davon gleich der Elephant eine Ausnahme
machen.
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