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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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§. 262.

Von allen dreyen insbesondre. Zuerst vom
Hüftknochen, der bey weitem den größten
Theil des ungenannten Beins ausmacht.

Er variirt gar sehr in der Dicke; zu-
mal nach dem mittlern Theil zu: und das
zwar, wie es scheint, ohne bestimmte Bezie-
hung auf Geschlecht oder Alter.

Die Außenseite oder der sogenannte
Rücken dieses Knochen ist flacher, und hat nur
ein paar ganz schwache wellenförmige breite
Eindrücke und Erhabenheiten.

Die innere Seite wird in zwey ungleiche
Hälften abgetheilt, die in einem stumpfen Win-
kel (cubitus alb.) aneinander stoßen.

Die hintre dieser beiden Hälften (plani-
ties articularis
) ist bey weitem die kleinere und
wird durch einen scharfen Rand von der vor-
dern abgesondert. Sie dient zur festen Ver-
bindung mit dem Kreuzbein*), (symphysis
sacro-iliaca
) und hat daher nach vorn, wo
sie an den gedachten scharfen Rand stößt, einen
etwa daumenbreiten etwas erhabnen rauhen
Wulst, ohngefähr vom Umriß eines Men-

*) Mit welchem man sie wohl eher ankylotisch ver-
wachsen gefunden. s. z. B. colvmbvs de re anat.
pag. 108. pinaevs de virginitatis notis pag. 128.
dvverney oeuvres anatom. Vol. I. pag. 458.
§. 262.

Von allen dreyen insbesondre. Zuerst vom
Hüftknochen, der bey weitem den größten
Theil des ungenannten Beins ausmacht.

Er variirt gar sehr in der Dicke; zu-
mal nach dem mittlern Theil zu: und das
zwar, wie es scheint, ohne bestimmte Bezie-
hung auf Geschlecht oder Alter.

Die Außenseite oder der sogenannte
Rücken dieses Knochen ist flacher, und hat nur
ein paar ganz schwache wellenförmige breite
Eindrücke und Erhabenheiten.

Die innere Seite wird in zwey ungleiche
Hälften abgetheilt, die in einem stumpfen Win-
kel (cubitus alb.) aneinander stoßen.

Die hintre dieser beiden Hälften (plani-
ties articularis
) ist bey weitem die kleinere und
wird durch einen scharfen Rand von der vor-
dern abgesondert. Sie dient zur festen Ver-
bindung mit dem Kreuzbein*), (symphysis
sacro-iliaca
) und hat daher nach vorn, wo
sie an den gedachten scharfen Rand stößt, einen
etwa daumenbreiten etwas erhabnen rauhen
Wulst, ohngefähr vom Umriß eines Men-

*) Mit welchem man sie wohl eher ankylotisch ver-
wachsen gefunden. s. z. B. colvmbvs de re anat.
pag. 108. pinaevs de virginitatis notis pag. 128.
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[316/0348] §. 262. Von allen dreyen insbesondre. Zuerst vom Hüftknochen, der bey weitem den größten Theil des ungenannten Beins ausmacht. Er variirt gar sehr in der Dicke; zu- mal nach dem mittlern Theil zu: und das zwar, wie es scheint, ohne bestimmte Bezie- hung auf Geschlecht oder Alter. Die Außenseite oder der sogenannte Rücken dieses Knochen ist flacher, und hat nur ein paar ganz schwache wellenförmige breite Eindrücke und Erhabenheiten. Die innere Seite wird in zwey ungleiche Hälften abgetheilt, die in einem stumpfen Win- kel (cubitus alb.) aneinander stoßen. Die hintre dieser beiden Hälften (plani- ties articularis) ist bey weitem die kleinere und wird durch einen scharfen Rand von der vor- dern abgesondert. Sie dient zur festen Ver- bindung mit dem Kreuzbein *), (symphysis sacro-iliaca) und hat daher nach vorn, wo sie an den gedachten scharfen Rand stößt, einen etwa daumenbreiten etwas erhabnen rauhen Wulst, ohngefähr vom Umriß eines Men- *) Mit welchem man sie wohl eher ankylotisch ver- wachsen gefunden. s. z. B. colvmbvs de re anat. pag. 108. pinaevs de virginitatis notis pag. 128. dvverney oeuvres anatom. Vol. I. pag. 458.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/348>, abgerufen am 23.11.2024.