Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite

man fast mit der Beschaffenheit der innern
Membran des zweiten Magens wiederkäu-
ender Thiere vergleichen kann; die untere
und um etwas kürzere Hälfte aber gleicht
bloß einer häutigen Blase.

Dieses Gewebe der Lungen in den Am-
phibien ist also sehr von den warmblütigen
Thieren verschieden, denn wenn schon bei
diesen die Lungen leicht, auch gewisserma-
ßen schwammicht und zellicht sind, so sind
sie doch im Vergleich mit jenen weit dich-
ter, und aus unzähligen kleinen, durch
das gemeine sehr zarte Zellgewebe mit ein-
ander verbundenen Luftbläschen gewebt.
Vergleicht man also irgend ein Säugethier
mit einem Amphibium von gleicher Größe,
z. B. die gemeine Fledermaus (vespertilio
murinus
) mit der Feuerkröte (rana bom-
bina
), so werden zwar die Lungen der letz-
teren einen größern Umfang haben, als die
der ersten, allein in Ansehung der so gerin-
gen Anzahl von Zellen doch unendliche Male
unter diesen stehen.

man fast mit der Beschaffenheit der innern
Membran des zweiten Magens wiederkäu-
ender Thiere vergleichen kann; die untere
und um etwas kürzere Hälfte aber gleicht
bloß einer häutigen Blase.

Dieses Gewebe der Lungen in den Am-
phibien ist also sehr von den warmblütigen
Thieren verschieden, denn wenn schon bei
diesen die Lungen leicht, auch gewisserma-
ßen schwammicht und zellicht sind, so sind
sie doch im Vergleich mit jenen weit dich-
ter, und aus unzähligen kleinen, durch
das gemeine sehr zarte Zellgewebe mit ein-
ander verbundenen Luftbläschen gewebt.
Vergleicht man also irgend ein Säugethier
mit einem Amphibium von gleicher Größe,
z. B. die gemeine Fledermaus (vespertilio
murinus
) mit der Feuerkröte (rana bom-
bina
), so werden zwar die Lungen der letz-
teren einen größern Umfang haben, als die
der ersten, allein in Ansehung der so gerin-
gen Anzahl von Zellen doch unendliche Male
unter diesen stehen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000149">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0087" xml:id="pb080_0001" n="80"/>
man fast mit der Beschaffenheit der innern<lb/>
Membran des zweiten Magens wiederkäu-<lb/>
ender Thiere vergleichen kann; die untere<lb/>
und um etwas kürzere Hälfte aber gleicht<lb/>
bloß einer häutigen Blase.</p>
          <p>Dieses Gewebe der Lungen in den Am-<lb/>
phibien ist also sehr von den warmblütigen<lb/>
Thieren verschieden, denn wenn schon bei<lb/>
diesen die Lungen leicht, auch gewisserma-<lb/>
ßen schwammicht und zellicht sind, so sind<lb/>
sie doch im Vergleich mit jenen weit dich-<lb/>
ter, und aus unzähligen kleinen, durch<lb/>
das gemeine sehr zarte Zellgewebe mit ein-<lb/>
ander verbundenen Luftbläschen gewebt.<lb/>
Vergleicht man also irgend ein Säugethier<lb/>
mit einem Amphibium von gleicher Größe,<lb/>
z. B. die gemeine Fledermaus (<hi rendition="#aq">vespertilio<lb/>
murinus</hi>) mit der Feuerkröte (<hi rendition="#aq">rana bom-<lb/>
bina</hi>), so werden zwar die Lungen der letz-<lb/>
teren einen größern Umfang haben, als die<lb/>
der ersten, allein in Ansehung der so gerin-<lb/>
gen Anzahl von Zellen doch unendliche Male<lb/>
unter diesen stehen.</p>
          <p>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0087] man fast mit der Beschaffenheit der innern Membran des zweiten Magens wiederkäu- ender Thiere vergleichen kann; die untere und um etwas kürzere Hälfte aber gleicht bloß einer häutigen Blase. Dieses Gewebe der Lungen in den Am- phibien ist also sehr von den warmblütigen Thieren verschieden, denn wenn schon bei diesen die Lungen leicht, auch gewisserma- ßen schwammicht und zellicht sind, so sind sie doch im Vergleich mit jenen weit dich- ter, und aus unzähligen kleinen, durch das gemeine sehr zarte Zellgewebe mit ein- ander verbundenen Luftbläschen gewebt. Vergleicht man also irgend ein Säugethier mit einem Amphibium von gleicher Größe, z. B. die gemeine Fledermaus (vespertilio murinus) mit der Feuerkröte (rana bom- bina), so werden zwar die Lungen der letz- teren einen größern Umfang haben, als die der ersten, allein in Ansehung der so gerin- gen Anzahl von Zellen doch unendliche Male unter diesen stehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/87
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/87>, abgerufen am 24.11.2024.