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Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

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Von dem Zwecke und Nutzen dieser Ge-
rüche, weiß man zur Zeit noch wenig Ge-
wisses.

Sonst war es die gewöhnliche Meinung,
der auch jetzt noch manche zugethan sind,
daß die Klapperschlangen durch diesen Duft
die Thiere betäubten, oder wie man sich ge-
wöhnlich ausdrückt, bezauberten, eine Mei-
nung, welche ich aber nicht unterschreiben
mag. Ich glaube vielmehr, daß jene Thier-
chen durch einen panischen Schrecken dazu
gebracht werden, daß sie sich, sobald sie
den spezifischen Ton der Klapperschlange hö-
ren, gleichsam in einer Art von Erschütte-
rung in den tödtlichen Rachen der Schlan-
ge stürzen. Dies zu glauben bewegt mich
außer andern Gründen vorzüglich der, weil
ich aus Berichten der glaubwürdigsten Au-
genzeugen weiß, daß sich die Knaben der
wilden Indianer des nördlichen Amerika
der List bedienen, daß sie, um Eichhörn-
chen und kleine Vögel zu fangen, den zi-
schenden Ton der Klapperschlangen nach-
ahmen, und dadurch diese Thierchen gleich-
sam betäuben.

Von dem Zwecke und Nutzen dieser Ge-
rüche, weiß man zur Zeit noch wenig Ge-
wisses.

Sonst war es die gewöhnliche Meinung,
der auch jetzt noch manche zugethan sind,
daß die Klapperschlangen durch diesen Duft
die Thiere betäubten, oder wie man sich ge-
wöhnlich ausdrückt, bezauberten, eine Mei-
nung, welche ich aber nicht unterschreiben
mag. Ich glaube vielmehr, daß jene Thier-
chen durch einen panischen Schrecken dazu
gebracht werden, daß sie sich, sobald sie
den spezifischen Ton der Klapperschlange hö-
ren, gleichsam in einer Art von Erschütte-
rung in den tödtlichen Rachen der Schlan-
ge stürzen. Dies zu glauben bewegt mich
außer andern Gründen vorzüglich der, weil
ich aus Berichten der glaubwürdigsten Au-
genzeugen weiß, daß sich die Knaben der
wilden Indianer des nördlichen Amerika
der List bedienen, daß sie, um Eichhörn-
chen und kleine Vögel zu fangen, den zi-
schenden Ton der Klapperschlangen nach-
ahmen, und dadurch diese Thierchen gleich-
sam betäuben.

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[111/0118] Von dem Zwecke und Nutzen dieser Ge- rüche, weiß man zur Zeit noch wenig Ge- wisses. Sonst war es die gewöhnliche Meinung, der auch jetzt noch manche zugethan sind, daß die Klapperschlangen durch diesen Duft die Thiere betäubten, oder wie man sich ge- wöhnlich ausdrückt, bezauberten, eine Mei- nung, welche ich aber nicht unterschreiben mag. Ich glaube vielmehr, daß jene Thier- chen durch einen panischen Schrecken dazu gebracht werden, daß sie sich, sobald sie den spezifischen Ton der Klapperschlange hö- ren, gleichsam in einer Art von Erschütte- rung in den tödtlichen Rachen der Schlan- ge stürzen. Dies zu glauben bewegt mich außer andern Gründen vorzüglich der, weil ich aus Berichten der glaubwürdigsten Au- genzeugen weiß, daß sich die Knaben der wilden Indianer des nördlichen Amerika der List bedienen, daß sie, um Eichhörn- chen und kleine Vögel zu fangen, den zi- schenden Ton der Klapperschlangen nach- ahmen, und dadurch diese Thierchen gleich- sam betäuben.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/118>, abgerufen am 28.11.2024.