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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1791.

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Deckel zusammen passte. Eine
Müllersfrau kommt mit einem Mäd-
chen in die Wochen, das einen un-
gewöhnlich hohen Leib mit zur
Welt bringt. Acht Tage hierauf
wird das kleine dickleibige Mädchen
"mit grossen Wehtagen und Unruhe
befallen, sehr weinend und ängst-
lich, dass alle die Umstehende nicht
anders vermeint, als es würde im
Nu sterben. Immittelst gebieret
das kranke Kind ordentlicher Wei-
se ein artiges, vollständiges, leben-
diges Töchterlein, in der Länge
des mittlern Fingers, welches auch
getauft worden. Bey und während
der Geburt ist alles an Afterbürde
und andrer Unreinigkeit abgegan-
gen, beide Kinder aber sind kurz
folgende Tage hierauf gestorben."*)

*) Ich liefre die eignen Worte eines an-
dern gleichzeitigen Arztes des Dr.
Otto, der von der Grossmutter, nem-

Deckel zusammen passte. Eine
Müllersfrau kommt mit einem Mäd-
chen in die Wochen, das einen un-
gewöhnlich hohen Leib mit zur
Welt bringt. Acht Tage hierauf
wird das kleine dickleibige Mädchen
„mit grossen Wehtagen und Unruhe
befallen, sehr weinend und ängst-
lich, dass alle die Umstehende nicht
anders vermeint, als es würde im
Nu sterben. Immittelst gebieret
das kranke Kind ordentlicher Wei-
se ein artiges, vollständiges, leben-
diges Töchterlein, in der Länge
des mittlern Fingers, welches auch
getauft worden. Bey und während
der Geburt ist alles an Afterbürde
und andrer Unreinigkeit abgegan-
gen, beide Kinder aber sind kurz
folgende Tage hierauf gestorben.“*)

*) Ich liefre die eignen Worte eines an-
dern gleichzeitigen Arztes des Dr.
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[60/0064] Deckel zusammen passte. Eine Müllersfrau kommt mit einem Mäd- chen in die Wochen, das einen un- gewöhnlich hohen Leib mit zur Welt bringt. Acht Tage hierauf wird das kleine dickleibige Mädchen „mit grossen Wehtagen und Unruhe befallen, sehr weinend und ängst- lich, dass alle die Umstehende nicht anders vermeint, als es würde im Nu sterben. Immittelst gebieret das kranke Kind ordentlicher Wei- se ein artiges, vollständiges, leben- diges Töchterlein, in der Länge des mittlern Fingers, welches auch getauft worden. Bey und während der Geburt ist alles an Afterbürde und andrer Unreinigkeit abgegan- gen, beide Kinder aber sind kurz folgende Tage hierauf gestorben.“ *) *) Ich liefre die eignen Worte eines an- dern gleichzeitigen Arztes des Dr. Otto, der von der Grossmutter, nem-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1791, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1791/64>, abgerufen am 24.11.2024.