Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789.zeugt haben+). Es wäre eine Eine andere eben so bekannte +) Pechlin und Tulp haben dergleichen
Fälle beschrieben. zeugt haben†). Es wäre eine Eine andere eben so bekannte †) Pechlin und Tulp haben dergleichen
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zeugt haben †). Es wäre eine
starke Zumuthung jemand überreden
zu wollen, dass die Natur vorläufig
auf solche Amputationsfälle gerech-
net, und daher längst der ganzen
Finger und Fuszehen Keime zu Na-
geln auf solchen Nothfall ausgesäet
hätte ꝛc. Und wie natürlich er-
klärt sich nicht hingegen die ganze
Erscheinung wenn man sie aus der
Wirksamkeit des Bildungstriebes
herleitet, dessen Tendenz, die
äussersten Extremitäten des Körpers,
nemlich die Enden der Finger und
Fuszehen durch hornichte Nägel zu
begrenzen, stark genug ist, um sie
im Nothfall auch sogar an unge-
wöhnlichen Stellen zu reproduciren.
Eine andere eben so bekannte
und hier eben so sprechende Erfah-
rung ist die, wo die Natur den
†) Pechlin und Tulp haben dergleichen
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789/103>, abgerufen am 16.02.2025. |