Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811.X. Überhaupt aber lässt sich für den zum Hausthier geborenen Menschen gar kein ursprünglich wilder Naturzustand gedenken. Der Mensch ist ein Hausthier*). - Statt dass über so manche andere *) Vergl. I. Th. S. 39. u. f.
X. Überhaupt aber lässt sich für den zum Hausthier geborenen Menschen gar kein ursprünglich wilder Naturzustand gedenken. Der Mensch ist ein Hausthier*). – Statt dass über so manche andere *) Vergl. I. Th. S. 39. u. f.
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X.
Überhaupt aber lässt sich für den
zum Hausthier geborenen Menschen
gar kein ursprünglich wilder
Naturzustand gedenken.
Der Mensch ist ein Hausthier *). –
Allein, statt dass Er, um sich andere
Hausthiere zu verschaffen, Individuen
ihrer Stammrasse erst ihrem wilden Zu-
stand entreissen, sie sich häuslich ma-
chen, sie zähmen müssen; so war Er
hingegen gleich von Natur zum voll-
kommensten Hausthier bestimmt und
geboren. Andere Hausthiere wurden
erst durch ihn vervollkommnet. Er ist
das Einzige, das Sich Selbst vervoll-
kommnet.
Statt dass über so manche andere
Hausthiere, Katzen, Ziegen u. s. w.
*) Vergl. I. Th. S. 39. u. f.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege02_1811/49>, abgerufen am 16.02.2025. |