Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806.auch bey Erzeugung der neuen Gattun- Daher finden wir freylich nur zu *) So dass die bildende Natur bey diesen
Umschaffungen zwar auch zum Theil wieder Geschöpfe von ähnlichen Ty- pus, wie die in der Vorwelt, von neuem reproducirt, die bey weitem, allermehresten aber mit andern der neuen Ordnung der Dinge zweck- mässigern, Formen hat vertauschen müssen, da sie nach den bey den neuen Schöpfungen, anders modificirten Ge- setzen des Bildungstriebes, wie sich Lucretius ausdrückt: "quod potuit, nequeat; possit, quod auch bey Erzeugung der neuen Gattun- Daher finden wir freylich nur zu *) So dass die bildende Natur bey diesen
Umschaffungen zwar auch zum Theil wieder Geschöpfe von ähnlichen Ty- pus, wie die in der Vorwelt, von neuem reproducirt, die bey weitem, allermehresten aber mit andern der neuen Ordnung der Dinge zweck- mässigern, Formen hat vertauschen müssen, da sie nach den bey den neuen Schöpfungen, anders modificirten Ge- setzen des Bildungstriebes, wie sich Lucretius ausdrückt: “quod potuit, nequeat; possit, quod <TEI> <text xml:id="blume000112"> <body> <div xml:id="bl000112_04" type="part" n="1"> <p><pb facs="#f0036" xml:id="pb020_0001" n="20"/> auch bey Erzeugung der neuen Gattun-<lb/> gen eine von der vormaligen mehr<lb/> oder weniger abweichende Richtung<lb/> hat nehmen müssen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So dass die bildende Natur bey diesen<lb/> Umschaffungen zwar auch zum Theil<lb/> wieder Geschöpfe von ähnlichen Ty-<lb/> pus, wie die in der Vorwelt, von<lb/> neuem reproducirt, die bey weitem,<lb/> allermehresten aber mit andern der<lb/> neuen Ordnung der Dinge zweck-<lb/> mässigern, Formen hat vertauschen<lb/> müssen, da sie nach den bey den neuen<lb/> Schöpfungen, anders modificirten Ge-<lb/> setzen des Bildungstriebes, wie sich<lb/> Lucretius ausdrückt:</p><p><q>“<hi rendition="#i">quod potuit, nequeat; possit, quod<lb/> non tulit ante.”</hi></q></p></note>.</p> <p>Daher finden wir freylich nur zu<lb/> sehr wenigen Versteinerungen aus der<lb/> Vorwelt ein ganz ähnliches Geschöpf<lb/> in der jetzigen Schöpfung, wie z. B.<lb/> zu dem oben angeführten Terebratulit<lb/> in den hiesigen Kalkbergen die Bohr-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [20/0036]
auch bey Erzeugung der neuen Gattun-
gen eine von der vormaligen mehr
oder weniger abweichende Richtung
hat nehmen müssen *).
Daher finden wir freylich nur zu
sehr wenigen Versteinerungen aus der
Vorwelt ein ganz ähnliches Geschöpf
in der jetzigen Schöpfung, wie z. B.
zu dem oben angeführten Terebratulit
in den hiesigen Kalkbergen die Bohr-
*) So dass die bildende Natur bey diesen
Umschaffungen zwar auch zum Theil
wieder Geschöpfe von ähnlichen Ty-
pus, wie die in der Vorwelt, von
neuem reproducirt, die bey weitem,
allermehresten aber mit andern der
neuen Ordnung der Dinge zweck-
mässigern, Formen hat vertauschen
müssen, da sie nach den bey den neuen
Schöpfungen, anders modificirten Ge-
setzen des Bildungstriebes, wie sich
Lucretius ausdrückt:
“quod potuit, nequeat; possit, quod
non tulit ante.”
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege0102_1806/36>, abgerufen am 27.07.2024. |