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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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thums mit behaarter sehr gefässreicher
Haut bekleidet ist*)

*) Die jährliche Reproduction der Ge-
weihe gehört aus mehrerer Rücksicht
zu den merkwürdigsten Phänomenen
in der thierischen Physiologie. Sie gibt
eins der auffallendsten Beyspiele a) von
der Stärke der Nutrition und dem da-
durch bewirkten schnellen Wachsthum
bey warmblütigen Thieren. Denn das
Gehörn eines Capitalhirsches, das wohl 1/4
Centner am Gewichte hält, ist dennoch
binnen 10 Wochen völlig ausgebildet:
- b) von der eben so auffallenden
Stärke der Absorption, wodurch gegen
die Zeit des Abwerfens das alte Ge-
weihe, das vorher wie zu Einem Stück
mit dem Stirnknochen zusammenhing,
über dem Rosenstock aufgelockert, und
dadurch sein bisheriger fester Zusam-
menhang mit dem. Schedel allgemach
gelösst wird: - c) vom partiellen Le-
benslaufe eines thierischen Theils, der
vom Lebensalter des ganzen Thiers (als
welches sich beym Hirsch auf 30 Jahre
erstreckt) ganz unabhängig ist: - d)
von der Veränderlichkeit des Calibers
einzelner Blutgefässe, da die zur Ernäh-
rung des Geweihes bestimmten Aeste
der äussern Carotis während des Auf-

thums mit behaarter sehr gefässreicher
Haut bekleidet ist*)

*) Die jährliche Reproduction der Ge-
weihe gehört aus mehrerer Rücksicht
zu den merkwürdigsten Phänomenen
in der thierischen Physiologie. Sie gibt
eins der auffallendsten Beyspiele a) von
der Stärke der Nutrition und dem da-
durch bewirkten schnellen Wachsthum
bey warmblütigen Thieren. Denn das
Gehörn eines Capitalhirsches, das wohl 1/4
Centner am Gewichte hält, ist dennoch
binnen 10 Wochen völlig ausgebildet:
– b) von der eben so auffallenden
Stärke der Absorption, wodurch gegen
die Zeit des Abwerfens das alte Ge-
weihe, das vorher wie zu Einem Stück
mit dem Stirnknochen zusammenhing,
über dem Rosenstock aufgelockert, und
dadurch sein bisheriger fester Zusam-
menhang mit dem. Schedel allgemach
gelösst wird: – c) vom partiellen Le-
benslaufe eines thierischen Theils, der
vom Lebensalter des ganzen Thiers (als
welches sich beym Hirsch auf 30 Jahre
erstreckt) ganz unabhängig ist: – d)
von der Veränderlichkeit des Calibers
einzelner Blutgefässe, da die zur Ernäh-
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der äussern Carotis während des Auf-
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[36/0058] thums mit behaarter sehr gefässreicher Haut bekleidet ist *) *) Die jährliche Reproduction der Ge- weihe gehört aus mehrerer Rücksicht zu den merkwürdigsten Phänomenen in der thierischen Physiologie. Sie gibt eins der auffallendsten Beyspiele a) von der Stärke der Nutrition und dem da- durch bewirkten schnellen Wachsthum bey warmblütigen Thieren. Denn das Gehörn eines Capitalhirsches, das wohl 1/4 Centner am Gewichte hält, ist dennoch binnen 10 Wochen völlig ausgebildet: – b) von der eben so auffallenden Stärke der Absorption, wodurch gegen die Zeit des Abwerfens das alte Ge- weihe, das vorher wie zu Einem Stück mit dem Stirnknochen zusammenhing, über dem Rosenstock aufgelockert, und dadurch sein bisheriger fester Zusam- menhang mit dem. Schedel allgemach gelösst wird: – c) vom partiellen Le- benslaufe eines thierischen Theils, der vom Lebensalter des ganzen Thiers (als welches sich beym Hirsch auf 30 Jahre erstreckt) ganz unabhängig ist: – d) von der Veränderlichkeit des Calibers einzelner Blutgefässe, da die zur Ernäh- rung des Geweihes bestimmten Aeste der äussern Carotis während des Auf-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/58>, abgerufen am 22.11.2024.