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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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**). Es findet
sich nämlich an der Wurzel ihrer Fühl-
horner auf jeder Seite ein kurzes bein-
artiges Röhrchen, dessen äussere Oeff-
nung mit einer festen Membran ver-
schlossen ist, und das ein häutiges Säck-
chen enthält, worein sich ein Nerve ver-
liert, der mit dem zu den Antennen ge-
henden aus einem gemeinschaftlichen
Stamme entspringt. Letzterer Umstand
könnte die Meinung begünstigen, als ob
die Fühlhörner selbst mit zu Gehöror-
ganen dienten, sie wird aber sowohl
durch Beobachtungen über das feine Ge-
hör solcher Insecten, die, wie z. B. die
Spinnen, gar keine wahren Antennen
haben, als durch Versuche an andern,
z. B. an Heuschrecken, entkräftet, die
nachdem man ihnen die Fühlhörner ab-
geschnitten, dennoch nach wie vor scharf
gehört haben*).

**) anderer Insecten, Käfer, Cicaden,
Schmetterlinge, Hornissen, und Stuben-
fliegen, gleichfalls Gehörwerkzeuge seyen,
ist noch sehr zweifelhaft.
*) Lehmann de antennis insector. Diss.
poster. pag. 45 sq.

**). Es findet
sich nämlich an der Wurzel ihrer Fühl-
horner auf jeder Seite ein kurzes bein-
artiges Röhrchen, dessen äussere Oeff-
nung mit einer festen Membran ver-
schlossen ist, und das ein häutiges Säck-
chen enthält, worein sich ein Nerve ver-
liert, der mit dem zu den Antennen ge-
henden aus einem gemeinschaftlichen
Stamme entspringt. Letzterer Umstand
könnte die Meinung begünstigen, als ob
die Fühlhörner selbst mit zu Gehöror-
ganen dienten, sie wird aber sowohl
durch Beobachtungen über das feine Ge-
hör solcher Insecten, die, wie z. B. die
Spinnen, gar keine wahren Antennen
haben, als durch Versuche an andern,
z. B. an Heuschrecken, entkräftet, die
nachdem man ihnen die Fühlhörner ab-
geschnitten, dennoch nach wie vor scharf
gehört haben*).

**) anderer Insecten, Käfer, Cicaden,
Schmetterlinge, Hornissen, und Stuben-
fliegen, gleichfalls Gehörwerkzeuge seyen,
ist noch sehr zweifelhaft.
*) Lehmann de antennis insector. Diss.
poster. pag. 45 sq.
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[395/0417] **). Es findet sich nämlich an der Wurzel ihrer Fühl- horner auf jeder Seite ein kurzes bein- artiges Röhrchen, dessen äussere Oeff- nung mit einer festen Membran ver- schlossen ist, und das ein häutiges Säck- chen enthält, worein sich ein Nerve ver- liert, der mit dem zu den Antennen ge- henden aus einem gemeinschaftlichen Stamme entspringt. Letzterer Umstand könnte die Meinung begünstigen, als ob die Fühlhörner selbst mit zu Gehöror- ganen dienten, sie wird aber sowohl durch Beobachtungen über das feine Ge- hör solcher Insecten, die, wie z. B. die Spinnen, gar keine wahren Antennen haben, als durch Versuche an andern, z. B. an Heuschrecken, entkräftet, die nachdem man ihnen die Fühlhörner ab- geschnitten, dennoch nach wie vor scharf gehört haben *). **) anderer Insecten, Käfer, Cicaden, Schmetterlinge, Hornissen, und Stuben- fliegen, gleichfalls Gehörwerkzeuge seyen, ist noch sehr zweifelhaft. *) Lehmann de antennis insector. Diss. poster. pag. 45 sq.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/417>, abgerufen am 24.11.2024.