Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.**) **)
dans l'homme et dans les animaux in
den Mem. de l'Acad. des sc. de Paris 1764. pag. 568. Dieser treffliche Zoo- tome gründete auch auf diese Verschie- denheit seine sogenannte Occipital- Linie, eine der Normalregeln die man zur Vergleichung der Schedelformen unter einander, angegeben hat. - Er zieht nemlich zwey gerade einander durchschneidende Linien im Profil der Schedel: die eine vom hintern Rande des foramen magnum (der auch zu- gleich bey den allermehrsten Säugethie- ren der obere ist) durch den untern Rand der Augenhöle; die andre aber durchs planum horizontale jener grossen Hinterhaupts-Oeffnung, mitten zwischen beiden condylis; und bestimmt dann nach dem Winkel, worin diese beiden Linien zusammstossen, die Aehnlichkeit oder Verschiedenheit der Schedelformen.Gar viel scheint übrigens durch diese Regel nicht gewonnen, da einmal bey den bey weitem allermehrsten, übrigens noch so sehr von einander verschiede- nen Quadrupeden, dieser Winkel im- **) **)
dans l'homme et dans les animaux in
den Mém. de l'Acad. des sc. de Paris 1764. pag. 568. Dieser treffliche Zoo- tome gründete auch auf diese Verschie- denheit seine sogenannte Occipital- Linie, eine der Normalregeln die man zur Vergleichung der Schedelformen unter einander, angegeben hat. – Er zieht nemlich zwey gerade einander durchschneidende Linien im Profil der Schedel: die eine vom hintern Rande des foramen magnum (der auch zu- gleich bey den allermehrsten Säugethie- ren der obere ist) durch den untern Rand der Augenhöle; die andre aber durchs planum horizontale jener grossen Hinterhaupts-Oeffnung, mitten zwischen beiden condylis; und bestimmt dann nach dem Winkel, worin diese beiden Linien zusammstossen, die Aehnlichkeit oder Verschiedenheit der Schedelformen.Gar viel scheint übrigens durch diese Regel nicht gewonnen, da einmal bey den bey weitem allermehrsten, übrigens noch so sehr von einander verschiede- nen Quadrupeden, dieser Winkel im- <TEI> <text xml:id="blume_000103"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <note anchored="true" place="foot" n="**)"> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0040" xml:id="pb018_0001" n="18"/> dans l'homme et dans les animaux</hi> in<lb/> den <hi rendition="#i">Mém. de l'Acad. des sc. de Paris</hi><lb/> 1764. pag. 568. Dieser treffliche Zoo-<lb/> tome gründete auch auf diese Verschie-<lb/> denheit seine sogenannte <hi rendition="#i">Occipital-<lb/> Linie,</hi> eine der Normalregeln die man<lb/> zur Vergleichung der Schedelformen<lb/> unter einander, angegeben hat. – Er<lb/> zieht nemlich zwey gerade einander<lb/> durchschneidende Linien im Profil der<lb/> Schedel: die eine vom hintern Rande<lb/> des <hi rendition="#i">foramen magnum</hi> (der auch zu-<lb/> gleich bey den allermehrsten Säugethie-<lb/> ren der obere ist) durch den untern<lb/> Rand der Augenhöle; die andre aber<lb/> durchs <hi rendition="#i">planum horizontale</hi> jener grossen<lb/> Hinterhaupts-Oeffnung, mitten zwischen<lb/> beiden <hi rendition="#i">condylis;</hi> und bestimmt dann<lb/> nach dem Winkel, worin diese beiden<lb/> Linien zusammstossen, die Aehnlichkeit<lb/> oder Verschiedenheit der Schedelformen.</p> <p>Gar viel scheint übrigens durch diese<lb/> Regel nicht gewonnen, da einmal bey<lb/> den bey weitem allermehrsten, übrigens<lb/> noch so sehr von einander verschiede-<lb/> nen Quadrupeden, dieser Winkel im-<lb/></p> </note> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0040]
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**) dans l'homme et dans les animaux in
den Mém. de l'Acad. des sc. de Paris
1764. pag. 568. Dieser treffliche Zoo-
tome gründete auch auf diese Verschie-
denheit seine sogenannte Occipital-
Linie, eine der Normalregeln die man
zur Vergleichung der Schedelformen
unter einander, angegeben hat. – Er
zieht nemlich zwey gerade einander
durchschneidende Linien im Profil der
Schedel: die eine vom hintern Rande
des foramen magnum (der auch zu-
gleich bey den allermehrsten Säugethie-
ren der obere ist) durch den untern
Rand der Augenhöle; die andre aber
durchs planum horizontale jener grossen
Hinterhaupts-Oeffnung, mitten zwischen
beiden condylis; und bestimmt dann
nach dem Winkel, worin diese beiden
Linien zusammstossen, die Aehnlichkeit
oder Verschiedenheit der Schedelformen.
Gar viel scheint übrigens durch diese
Regel nicht gewonnen, da einmal bey
den bey weitem allermehrsten, übrigens
noch so sehr von einander verschiede-
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/40>, abgerufen am 16.02.2025. |