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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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*) gefilzt werden. Sie bleiben entweder
auch von aussen haaricht, oder werden
da wie mit einer schwarzglänzenden
Glasur überzogen, die der an ihren
Backzähnen ähnelt (- §. 23. S. 46. -).Die aus vegetabilischen Stoffen, und
wie man sagt, besonders aus den ma-
cerirten Zasern der Aethusa meum ge-
bildeten Gemsballen (aegagropilae) fin-
den sich bey den Gemsen, und sind
meist von einem überaus zarten, fei-
nen Zunderschwamme ähnlichen Ge-
webe, von aussen aber auch mit einer
glatten schwarzen Rinde bekleidet.Von den steinartigen oder sogenann-
ten Bezoaren kommen die orientalischen
aus wilden Ziegen. Die occidentali-
schen aber aus den Südamericanischen
Gattungen des Camelgeschlechts. Letz-
tre sind meist von gelblich grauer Farbe;
erstre grünlichschwarz mit concentri-
schen schaalichten Ablösungen, und
halten zuweilen als Kern ein Stückchen
Reisholz. - Bey einem ziemlich grossen
orientalischen Bezoar, den ich zur Un-
tersuchung durchsägt, besteht hingegen
der Kern aus rothbraunen, überaus
zarten und dichten Gewebe wie Zun-

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*) gefilzt werden. Sie bleiben entweder
auch von aussen haaricht, oder werden
da wie mit einer schwarzglänzenden
Glasur überzogen, die der an ihren
Backzähnen ähnelt (– §. 23. S. 46. –).Die aus vegetabilischen Stoffen, und
wie man sagt, besonders aus den ma-
cerirten Zasern der Aethusa meum ge-
bildeten Gemsballen (aegagropilae) fin-
den sich bey den Gemsen, und sind
meist von einem überaus zarten, fei-
nen Zunderschwamme ähnlichen Ge-
webe, von aussen aber auch mit einer
glatten schwarzen Rinde bekleidet.Von den steinartigen oder sogenann-
ten Bezoaren kommen die orientalischen
aus wilden Ziegen. Die occidentali-
schen aber aus den Südamericanischen
Gattungen des Camelgeschlechts. Letz-
tre sind meist von gelblich grauer Farbe;
erstre grünlichschwarz mit concentri-
schen schaalichten Ablösungen, und
halten zuweilen als Kern ein Stückchen
Reisholz. – Bey einem ziemlich grossen
orientalischen Bezoar, den ich zur Un-
tersuchung durchsägt, besteht hingegen
der Kern aus rothbraunen, überaus
zarten und dichten Gewebe wie Zun-
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[133/0155] *) *) gefilzt werden. Sie bleiben entweder auch von aussen haaricht, oder werden da wie mit einer schwarzglänzenden Glasur überzogen, die der an ihren Backzähnen ähnelt (– §. 23. S. 46. –). Die aus vegetabilischen Stoffen, und wie man sagt, besonders aus den ma- cerirten Zasern der Aethusa meum ge- bildeten Gemsballen (aegagropilae) fin- den sich bey den Gemsen, und sind meist von einem überaus zarten, fei- nen Zunderschwamme ähnlichen Ge- webe, von aussen aber auch mit einer glatten schwarzen Rinde bekleidet. Von den steinartigen oder sogenann- ten Bezoaren kommen die orientalischen aus wilden Ziegen. Die occidentali- schen aber aus den Südamericanischen Gattungen des Camelgeschlechts. Letz- tre sind meist von gelblich grauer Farbe; erstre grünlichschwarz mit concentri- schen schaalichten Ablösungen, und halten zuweilen als Kern ein Stückchen Reisholz. – Bey einem ziemlich grossen orientalischen Bezoar, den ich zur Un- tersuchung durchsägt, besteht hingegen der Kern aus rothbraunen, überaus zarten und dichten Gewebe wie Zun-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/155>, abgerufen am 27.11.2024.