Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.**). §. 341. An dem langen darmähnlichen, im **)
mit der bursa ihrer in umgekehrtem
Verhältniss zu stehen scheint.Ueberhaupt aber ist es mir, nach allem was ich über diesen Theil (den Perrault sehr unpassend le troisieme coecum nannte) zu beobachten Gelegen- heit gehabt, wahrscheinlich, dass seine zweckmässige Function dem männlichen Geschlechte zugehört, und er hingegen bey den Hühnern nur als mechanisches Rudiment anzusehen ist, mithin ein Beyspiel von den beyderley im Bildungs- trieb verbundenen Principien gibt, wo im gegenwärtigen Falle das teleologische bey der bursa des Hahns, das bloss me- chanische hingegen bey den Hühnern ihrer vorwaltet; so wie umgekehrt, z. E. bey den Brüsten, das teleologische am weiblichen Geschlechte einleuchtet, da sie hingegen am männlichen nur als Rudimente erscheinen, die nach dem mechanischen Princip gebildet worden. **). §. 341. An dem langen darmähnlichen, im **)
mit der bursa ihrer in umgekehrtem
Verhältniss zu stehen scheint.Ueberhaupt aber ist es mir, nach allem was ich über diesen Theil (den Perrault sehr unpassend le troisième coecum nannte) zu beobachten Gelegen- heit gehabt, wahrscheinlich, dass seine zweckmässige Function dem männlichen Geschlechte zugehört, und er hingegen bey den Hühnern nur als mechanisches Rudiment anzusehen ist, mithin ein Beyspiel von den beyderley im Bildungs- trieb verbundenen Principien gibt, wo im gegenwärtigen Falle das teleologische bey der bursa des Hahns, das bloss me- chanische hingegen bey den Hühnern ihrer vorwaltet; so wie umgekehrt, z. E. bey den Brüsten, das teleologische am weiblichen Geschlechte einleuchtet, da sie hingegen am männlichen nur als Rudimente erscheinen, die nach dem mechanischen Princip gebildet worden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0507" xml:id="pb487_0001" n="487"/> mit der <hi rendition="#i">bursa</hi> ihrer in umgekehrtem<lb/> Verhältniss zu stehen scheint.</p><p>Ueberhaupt aber ist es mir, nach<lb/> allem was ich über diesen Theil (den<lb/><hi rendition="#k">Perrault</hi> sehr unpassend <hi rendition="#i">le troisième<lb/> coecum</hi> nannte) zu beobachten Gelegen-<lb/> heit gehabt, wahrscheinlich, dass seine<lb/> zweckmässige Function dem männlichen<lb/> Geschlechte zugehört, und er hingegen<lb/> bey den Hühnern nur als mechanisches<lb/> Rudiment anzusehen ist, mithin ein<lb/> Beyspiel von den beyderley im Bildungs-<lb/> trieb verbundenen Principien gibt, wo<lb/> im gegenwärtigen Falle das teleologische<lb/> bey der bursa des Hahns, das bloss me-<lb/> chanische hingegen bey den Hühnern<lb/> ihrer vorwaltet; so wie umgekehrt, z. E.<lb/> bey den Brüsten, das teleologische am<lb/> weiblichen Geschlechte einleuchtet, da<lb/> sie hingegen am männlichen nur als<lb/> Rudimente erscheinen, die nach dem<lb/> mechanischen Princip gebildet worden.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 341.</head><lb/> <p>An dem langen darmähnlichen, im<lb/> Ganzen freylich ziemlich einförmigen,<lb/> tubus genitalis lassen sich doch drey<lb/> Theile wiederum besonders unterschei-<lb/> den. Die Scheide, der eigentliche <hi rendition="#i">vte-<lb/> rus</hi> und der <hi rendition="#i">ouiductus,</hi> der sich zu<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [487/0507]
**).
§. 341.
An dem langen darmähnlichen, im
Ganzen freylich ziemlich einförmigen,
tubus genitalis lassen sich doch drey
Theile wiederum besonders unterschei-
den. Die Scheide, der eigentliche vte-
rus und der ouiductus, der sich zu
**) mit der bursa ihrer in umgekehrtem
Verhältniss zu stehen scheint.
Ueberhaupt aber ist es mir, nach
allem was ich über diesen Theil (den
Perrault sehr unpassend le troisième
coecum nannte) zu beobachten Gelegen-
heit gehabt, wahrscheinlich, dass seine
zweckmässige Function dem männlichen
Geschlechte zugehört, und er hingegen
bey den Hühnern nur als mechanisches
Rudiment anzusehen ist, mithin ein
Beyspiel von den beyderley im Bildungs-
trieb verbundenen Principien gibt, wo
im gegenwärtigen Falle das teleologische
bey der bursa des Hahns, das bloss me-
chanische hingegen bey den Hühnern
ihrer vorwaltet; so wie umgekehrt, z. E.
bey den Brüsten, das teleologische am
weiblichen Geschlechte einleuchtet, da
sie hingegen am männlichen nur als
Rudimente erscheinen, die nach dem
mechanischen Princip gebildet worden.
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