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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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sondre Erwähnung; der nämlich an der
Zunge der Spechte und des Auerhahns.

Insgemein wird den Spechten eine
ausnehmend lange Zunge zugeschrieben.
Dem ist nicht so. Denn was man bey
andern Vögeln eigentlich ihre Zunge
nennt, ist bey jenen winzig klein;
gleichsam nur ein hornartiges Pfeilspitz-
chen mit Wiederhaken an den Seiten-
rändern. Dahinter aber folgt ein über-
aus sonderbares schlankes, aber sehr lang-
schenkeliges Zungenbein, das aus fünf
fast grätenförmigen, theils knorpeligen
Stücken besteht, einem einfachen und
vier gepaarten. In der Ruhe liegt je-
nes in einer fleischigen sehr dehnbaren
Scheide im Schnabel. Das erste Paar
der damit articulirenden Seitenschenkel
liegt zu beiden Seiten des Halses, das
andre hieranstossende aber läuft unter
der Haut über den Schedel, wo die con-
vergirenden Extreme neben einander
wie in einer Rinne liegen, und vorn,
gewöhnlich zur rechten im Oberschna-

sondre Erwähnung; der nämlich an der
Zunge der Spechte und des Auerhahns.

Insgemein wird den Spechten eine
ausnehmend lange Zunge zugeschrieben.
Dem ist nicht so. Denn was man bey
andern Vögeln eigentlich ihre Zunge
nennt, ist bey jenen winzig klein;
gleichsam nur ein hornartiges Pfeilspitz-
chen mit Wiederhaken an den Seiten-
rändern. Dahinter aber folgt ein über-
aus sonderbares schlankes, aber sehr lang-
schenkeliges Zungenbein, das aus fünf
fast grätenförmigen, theils knorpeligen
Stücken besteht, einem einfachen und
vier gepaarten. In der Ruhe liegt je-
nes in einer fleischigen sehr dehnbaren
Scheide im Schnabel. Das erste Paar
der damit articulirenden Seitenschenkel
liegt zu beiden Seiten des Halses, das
andre hieranstossende aber läuft unter
der Haut über den Schedel, wo die con-
vergirenden Extreme neben einander
wie in einer Rinne liegen, und vorn,
gewöhnlich zur rechten im Oberschna-

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[345/0365] sondre Erwähnung; der nämlich an der Zunge der Spechte und des Auerhahns. Insgemein wird den Spechten eine ausnehmend lange Zunge zugeschrieben. Dem ist nicht so. Denn was man bey andern Vögeln eigentlich ihre Zunge nennt, ist bey jenen winzig klein; gleichsam nur ein hornartiges Pfeilspitz- chen mit Wiederhaken an den Seiten- rändern. Dahinter aber folgt ein über- aus sonderbares schlankes, aber sehr lang- schenkeliges Zungenbein, das aus fünf fast grätenförmigen, theils knorpeligen Stücken besteht, einem einfachen und vier gepaarten. In der Ruhe liegt je- nes in einer fleischigen sehr dehnbaren Scheide im Schnabel. Das erste Paar der damit articulirenden Seitenschenkel liegt zu beiden Seiten des Halses, das andre hieranstossende aber läuft unter der Haut über den Schedel, wo die con- vergirenden Extreme neben einander wie in einer Rinne liegen, und vorn, gewöhnlich zur rechten im Oberschna-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/365>, abgerufen am 25.11.2024.