Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

und die Schnauze bey diesen und an-
deren Thieren*), für wahre Organe des
Betastungssinnes in der obgedachten Be-
deutung ansehen darf**)

*) Id. hist. naturelle. T. III. pag. 360.
**) Noch weniger können wohl die langen
steifen Barthaare beym Katzengeschlecht
und vielen andern Säugethieren für un-
mittelbare Organe des Tastens im oben
bestimmten Sinn angesehen werden, ob
sie gleich mittelbar gar wohl dazu die-
nen mögen, die Thiere, wenn sie da-
mit anstossen, zu warnen oder auf an-
dere Weise aufmerksam zu machen. -
So z. E. bey der Robbe, deren aus-
nehmend starker, aus ohngefähr 40 Fä-
den bestehender Infraorbital-Nerve sich
in die wulstige Oberlippe verlauft, wo
ich viele seiner letztes Enden bis zu
den Hautscheiden verfolgt habe, in wel-
chen die Wurzelknollen der starken Bart-
haare fest sassen.

und die Schnauze bey diesen und an-
deren Thieren*), für wahre Organe des
Betastungssinnes in der obgedachten Be-
deutung ansehen darf**)

*) Id. hist. naturelle. T. III. pag. 360.
**) Noch weniger können wohl die langen
steifen Barthaare beym Katzengeschlecht
und vielen andern Säugethieren für un-
mittelbare Organe des Tastens im oben
bestimmten Sinn angesehen werden, ob
sie gleich mittelbar gar wohl dazu die-
nen mögen, die Thiere, wenn sie da-
mit anstossen, zu warnen oder auf an-
dere Weise aufmerksam zu machen. –
So z. E. bey der Robbe, deren aus-
nehmend starker, aus ohngefähr 40 Fä-
den bestehender Infraorbital-Nerve sich
in die wulstige Oberlippe verlauft, wo
ich viele seiner letztes Enden bis zu
den Hautscheiden verfolgt habe, in wel-
chen die Wurzelknollen der starken Bart-
haare fest sassen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0350" xml:id="pb330_0001" n="330"/>
und die Schnauze bey diesen und an-<lb/>
deren Thieren<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#k">Id.</hi><hi rendition="#i">hist. naturelle.</hi> T. III. pag. 360.</p></note>, für wahre Organe des<lb/>
Betastungssinnes in der obgedachten Be-<lb/>
deutung ansehen darf<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Noch weniger können wohl die langen<lb/>
steifen Barthaare beym Katzengeschlecht<lb/>
und vielen andern Säugethieren für un-<lb/>
mittelbare Organe des Tastens im oben<lb/>
bestimmten Sinn angesehen werden, ob<lb/>
sie gleich mittelbar gar wohl dazu die-<lb/>
nen mögen, die Thiere, wenn sie da-<lb/>
mit anstossen, zu warnen oder auf an-<lb/>
dere Weise aufmerksam zu machen. &#x2013;<lb/>
So z. E. bey der Robbe, deren aus-<lb/>
nehmend starker, aus ohngefähr 40 Fä-<lb/>
den bestehender Infraorbital-Nerve sich<lb/>
in die wulstige Oberlippe verlauft, wo<lb/>
ich viele seiner letztes Enden bis zu<lb/>
den Hautscheiden verfolgt habe, in wel-<lb/>
chen die Wurzelknollen der starken Bart-<lb/>
haare fest sassen.
</p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0350] und die Schnauze bey diesen und an- deren Thieren *), für wahre Organe des Betastungssinnes in der obgedachten Be- deutung ansehen darf **) *) Id. hist. naturelle. T. III. pag. 360. **) Noch weniger können wohl die langen steifen Barthaare beym Katzengeschlecht und vielen andern Säugethieren für un- mittelbare Organe des Tastens im oben bestimmten Sinn angesehen werden, ob sie gleich mittelbar gar wohl dazu die- nen mögen, die Thiere, wenn sie da- mit anstossen, zu warnen oder auf an- dere Weise aufmerksam zu machen. – So z. E. bey der Robbe, deren aus- nehmend starker, aus ohngefähr 40 Fä- den bestehender Infraorbital-Nerve sich in die wulstige Oberlippe verlauft, wo ich viele seiner letztes Enden bis zu den Hautscheiden verfolgt habe, in wel- chen die Wurzelknollen der starken Bart- haare fest sassen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/350
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/350>, abgerufen am 25.11.2024.