wird*), der Lebensweise dieser Schild- kröten beym langen Untertauchen zu statten kommt, indem bey ihnen der sogenannte grosse Blutumlauf vom klei- nen der durch die Lungen geht, in so fern unabhängig ist, dass dann, wäh- rend sie unter Wasser sind und nicht athmen, dessen ungeachtet jener seinen Fortgang behält; anders als bey den warmblütigen Thieren, wo bekanntlich nach ihrer Geburt die aorta kein Blut
*) Vollkommen richtig hat das schon der musterhaft genaue Morgagni eingesehn, der seine treffliche Beschreibung des Herzens einer Seeschildkröte (in den Aduersar. anat. V. animadv. 17.) mit folgendem schliesst:"Quae cum ita essent, agnoui facile, sanguinem turn ab vniuerso corpore, tum a pulmonibus redeuntem, illum quidem per auriculam dexteram im- mediate, hunc vero per sinistram, subiectumque sinistrum ventriculum, omnem denique in dextrum compelli, vt ab hoc, et communicante inter- medio turn in corpus vniuersum, tum in pulmones propellatur" etc.
wird*), der Lebensweise dieser Schild- kröten beym langen Untertauchen zu statten kommt, indem bey ihnen der sogenannte grosse Blutumlauf vom klei- nen der durch die Lungen geht, in so fern unabhängig ist, dass dann, wäh- rend sie unter Wasser sind und nicht athmen, dessen ungeachtet jener seinen Fortgang behält; anders als bey den warmblütigen Thieren, wo bekanntlich nach ihrer Geburt die aorta kein Blut
*) Vollkommen richtig hat das schon der musterhaft genaue Morgagni eingesehn, der seine treffliche Beschreibung des Herzens einer Seeschildkröte (in den Aduersar. anat. V. animadv. 17.) mit folgendem schliesst:„Quae cum ita essent, agnoui facile, sanguinem turn ab vniuerso corpore, tum a pulmonibus redeuntem, illum quidem per auriculam dexteram im- mediate, hunc vero per sinistram, subiectumque sinistrum ventriculum, omnem denique in dextrum compelli, vt ab hoc, et communicante inter- medio turn in corpus vniuersum, tum in pulmones propellatur“ ꝛc.
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wird *), der Lebensweise dieser Schild-
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sogenannte grosse Blutumlauf vom klei-
nen der durch die Lungen geht, in so
fern unabhängig ist, dass dann, wäh-
rend sie unter Wasser sind und nicht
athmen, dessen ungeachtet jener seinen
Fortgang behält; anders als bey den
warmblütigen Thieren, wo bekanntlich
nach ihrer Geburt die aorta kein Blut
*) Vollkommen richtig hat das schon der
musterhaft genaue Morgagni eingesehn,
der seine treffliche Beschreibung des
Herzens einer Seeschildkröte (in den
Aduersar. anat. V. animadv. 17.) mit
folgendem schliesst:
„Quae cum ita essent, agnoui facile,
sanguinem turn ab vniuerso corpore,
tum a pulmonibus redeuntem, illum
quidem per auriculam dexteram im-
mediate, hunc vero per sinistram,
subiectumque sinistrum ventriculum,
omnem denique in dextrum compelli,
vt ab hoc, et communicante inter-
medio turn in corpus vniuersum, tum
in pulmones propellatur“ ꝛc.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/257>, abgerufen am 27.06.2024.
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