Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschnitt.
fallend viel zur Totalform des ganzen
Kopfs bey *); und zwar wird diese

Pro-
*) Zur festern Bestimmung derselben hat
Camper seine Facial-Linie angenom-
men, deren Anwendung am ausführlich-
sten in seinem posthumen Werke über
den natürlichen Unterschied der Ge-
sichtszüge
u. s. w. (übers. von Hrn. Hofr.
Soemmerring, Berl. 1792. 4) aus einan-
der gesetzt ist. -- Er zieht auch wie
Daubenton im Profil eines jeden Sche-
dels zwey gerade einander durchschnei-
dende Linien, aber in andern Richtun-
gen als jener. Eine horizontale nem-
lich, die durch den äussern Gehörgang
und den Boden der Nasenhöle läuft;
und dann eine andre von der Wölbung
der Stirne mitten über der Nase nach
dem äussersten prominirenden Rande der
Oberkiefer oder des Intermaxillar-Kno-
chen, mitten unter der Nase. Letztre
ist die eigentliche Facial-Linie, und der
Winkel, den sie mit jener horizontalen
macht, bestimmt nach ihm die Verschie-
denheiten der Thierschedel, so wie der
National-

II. Abschnitt.
fallend viel zur Totalform des ganzen
Kopfs bey *); und zwar wird diese

Pro-
*) Zur festern Bestimmung derselben hat
Camper seine Facial-Linie angenom-
men, deren Anwendung am ausführlich-
sten in seinem posthumen Werke über
den natürlichen Unterschied der Ge-
sichtszüge
u. s. w. (übers. von Hrn. Hofr.
Soemmerring, Berl. 1792. 4) aus einan-
der gesetzt ist. — Er zieht auch wie
Daubenton im Profil eines jeden Sche-
dels zwey gerade einander durchschnei-
dende Linien, aber in andern Richtun-
gen als jener. Eine horizontale nem-
lich, die durch den äuſsern Gehörgang
und den Boden der Nasenhöle läuft;
und dann eine andre von der Wölbung
der Stirne mitten über der Nase nach
dem äuſsersten prominirenden Rande der
Oberkiefer oder des Intermaxillar-Kno-
chen, mitten unter der Nase. Letztre
ist die eigentliche Facial-Linie, und der
Winkel, den sie mit jener horizontalen
macht, bestimmt nach ihm die Verschie-
denheiten der Thierschedel, so wie der
National-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0042" n="20"/><fw place="top" type="header">II. Abschnitt.</fw><lb/>
fallend viel zur Totalform des ganzen<lb/>
Kopfs bey <note xml:id="note-0042" next="#note-0043" place="foot" n="*)">Zur festern Bestimmung derselben hat<lb/><hi rendition="#k">Camper</hi> seine <hi rendition="#i">Facial-Linie</hi> angenom-<lb/>
men, deren Anwendung am ausführlich-<lb/>
sten in seinem posthumen Werke <hi rendition="#i">über<lb/>
den natürlichen Unterschied der Ge-<lb/>
sichtszüge</hi> u. s. w. (übers. von Hrn. Hofr.<lb/><hi rendition="#k">Soemmerring</hi>, Berl. 1792. 4) aus einan-<lb/>
der gesetzt ist. &#x2014; Er zieht auch wie<lb/><hi rendition="#k">Daubenton</hi> im Profil eines jeden Sche-<lb/>
dels zwey gerade einander durchschnei-<lb/>
dende Linien, aber in andern Richtun-<lb/>
gen als jener. Eine horizontale nem-<lb/>
lich, die durch den äu&#x017F;sern Gehörgang<lb/>
und den Boden der Nasenhöle läuft;<lb/>
und dann eine andre von der Wölbung<lb/>
der Stirne mitten über der Nase nach<lb/>
dem äu&#x017F;sersten prominirenden Rande der<lb/>
Oberkiefer oder des Intermaxillar-Kno-<lb/>
chen, mitten unter der Nase. Letztre<lb/>
ist die eigentliche Facial-Linie, und der<lb/>
Winkel, den sie mit jener horizontalen<lb/>
macht, bestimmt nach ihm die Verschie-<lb/>
denheiten der Thierschedel, so wie der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">National-</fw></note>; und zwar wird diese<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Pro-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0042] II. Abschnitt. fallend viel zur Totalform des ganzen Kopfs bey *); und zwar wird diese Pro- *) Zur festern Bestimmung derselben hat Camper seine Facial-Linie angenom- men, deren Anwendung am ausführlich- sten in seinem posthumen Werke über den natürlichen Unterschied der Ge- sichtszüge u. s. w. (übers. von Hrn. Hofr. Soemmerring, Berl. 1792. 4) aus einan- der gesetzt ist. — Er zieht auch wie Daubenton im Profil eines jeden Sche- dels zwey gerade einander durchschnei- dende Linien, aber in andern Richtun- gen als jener. Eine horizontale nem- lich, die durch den äuſsern Gehörgang und den Boden der Nasenhöle läuft; und dann eine andre von der Wölbung der Stirne mitten über der Nase nach dem äuſsersten prominirenden Rande der Oberkiefer oder des Intermaxillar-Kno- chen, mitten unter der Nase. Letztre ist die eigentliche Facial-Linie, und der Winkel, den sie mit jener horizontalen macht, bestimmt nach ihm die Verschie- denheiten der Thierschedel, so wie der National-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/42
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/42>, abgerufen am 21.11.2024.