Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.lopengeschlecht eigentlich sogenannte Im Hirschgeschlecht*) *) Ich habe nun wohl gegen 20 verschiedne
Beyspiele zusammen gebracht, wo man seit der Mitte des XVIten Jahrhunderts hin und wieder in Europa, und auch in Ostindien gehörnte Hasen mit kleinen Rehbockartigen Geweihen gefunden zu haben versichert. Hätte diess seine Rich- tigkeit, so wäre es noch ein Umstand mehr, worin diese Thiere den pecoribus ähneln. Was mir aber dieses Vorgeben sehr verdächtig macht, ist, dass ich bis lopengeschlecht eigentlich sogenannte Im Hirschgeschlecht*) *) Ich habe nun wohl gegen 20 verschiedne
Beyspiele zusammen gebracht, wo man seit der Mitte des XVIten Jahrhunderts hin und wieder in Europa, und auch in Ostindien gehörnte Hasen mit kleinen Rehbockartigen Geweihen gefunden zu haben versichert. Hätte diess seine Rich- tigkeit, so wäre es noch ein Umstand mehr, worin diese Thiere den pecoribus ähneln. Was mir aber dieses Vorgeben sehr verdächtig macht, ist, dass ich bis <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000101"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0052" xml:id="pb032_0001" n="32"/> lopengeschlecht eigentlich sogenannte<lb/> Hörner, oder aber im Hirschgeschlecht<lb/> Geweihe tragen. Bey jenen erwächst<lb/> nemlich dem jungen Thiere die<lb/> äussre Tafel der Stirnbeine zu einem<lb/> Zapfen, in welchen sich bey den mehr-<lb/> sten (die Antilopen ausgenommen) selbst<lb/> die Stirnhölen erstrecken; und dessen<lb/> äussre Haut allgemach Horn abscheidet,<lb/> und damit wie mit einem Futteral über-<lb/> zogen wird.</p> <p>Im Hirschgeschlecht<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ich habe nun wohl gegen 20 verschiedne<lb/> Beyspiele zusammen gebracht, wo man<lb/> seit der Mitte des XVIten Jahrhunderts<lb/> hin und wieder in Europa, und auch in<lb/> Ostindien gehörnte Hasen mit kleinen<lb/> Rehbockartigen Geweihen gefunden zu<lb/> haben versichert. Hätte diess seine Rich-<lb/> tigkeit, so wäre es noch ein Umstand<lb/> mehr, worin diese Thiere den <hi rendition="#i">pecoribus</hi><lb/> ähneln. Was mir aber dieses Vorgeben<lb/> sehr verdächtig macht, ist, dass ich bis<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0052]
lopengeschlecht eigentlich sogenannte
Hörner, oder aber im Hirschgeschlecht
Geweihe tragen. Bey jenen erwächst
nemlich dem jungen Thiere die
äussre Tafel der Stirnbeine zu einem
Zapfen, in welchen sich bey den mehr-
sten (die Antilopen ausgenommen) selbst
die Stirnhölen erstrecken; und dessen
äussre Haut allgemach Horn abscheidet,
und damit wie mit einem Futteral über-
zogen wird.
Im Hirschgeschlecht *)
*) Ich habe nun wohl gegen 20 verschiedne
Beyspiele zusammen gebracht, wo man
seit der Mitte des XVIten Jahrhunderts
hin und wieder in Europa, und auch in
Ostindien gehörnte Hasen mit kleinen
Rehbockartigen Geweihen gefunden zu
haben versichert. Hätte diess seine Rich-
tigkeit, so wäre es noch ein Umstand
mehr, worin diese Thiere den pecoribus
ähneln. Was mir aber dieses Vorgeben
sehr verdächtig macht, ist, dass ich bis
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/52>, abgerufen am 21.07.2024. |