An dem langen darmähnlichen, im Ganzen freylich ziemlich einförmigen, tubus genitalis lassen sich doch drey Theile wiederum besonders unterschei- den. Die Scheide, der eigentliche vte- rus und der ouiductus, der sich zu äusserst in das ohnehin ganz davon dif- ferirende infundibulum endet.
Die Scheide ist etwa anderthalb Zoll lang, sehr dehnbar, hat aber eine ge- schlängelte Lage.
Der vterus ist ungefähr eben so lang, aber von weiterem Umfange, fleischich- tern Wänden, und, zumahl inwendig, gefaltet.
Der ouiductus (Fr. la portiere) ist gleichsam eine Fortsetzung desselben, wohl anderthalb Fuss lang, darmförmig gewunden, hin und wieder durch schwache Einschnitte um etwas veren-
*) den Brüsten, das teleologische am weib- lichen Geschlechte einleuchtet, da sie hingegen am männlichen nur als Rudi- mente erscheinen, die nach dem mecha- nischen Princip gebildet worden.
*).
§. 341.
An dem langen darmähnlichen, im Ganzen freylich ziemlich einförmigen, tubus genitalis lassen sich doch drey Theile wiederum besonders unterschei- den. Die Scheide, der eigentliche vte- rus und der ouiductus, der sich zu äusserst in das ohnehin ganz davon dif- ferirende infundibulum endet.
Die Scheide ist etwa anderthalb Zoll lang, sehr dehnbar, hat aber eine ge- schlängelte Lage.
Der vterus ist ungefähr eben so lang, aber von weiterem Umfange, fleischich- tern Wänden, und, zumahl inwendig, gefaltet.
Der ouiductus (Fr. la portière) ist gleichsam eine Fortsetzung desselben, wohl anderthalb Fuss lang, darmförmig gewunden, hin und wieder durch schwache Einschnitte um etwas veren-
*) den Brüsten, das teleologische am weib- lichen Geschlechte einleuchtet, da sie hingegen am männlichen nur als Rudi- mente erscheinen, die nach dem mecha- nischen Princip gebildet worden.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000101"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><pbfacs="#f0492"xml:id="pb472_0002"n="472"/><lb/>
den Brüsten, das teleologische am weib-<lb/>
lichen Geschlechte einleuchtet, da sie<lb/>
hingegen am männlichen nur als Rudi-<lb/>
mente erscheinen, die nach dem mecha-<lb/>
nischen Princip gebildet worden.</p></note>.</p></div><divn="4"><headrendition="#c">§. 341.</head><lb/><p>An dem langen darmähnlichen, im<lb/>
Ganzen freylich ziemlich einförmigen,<lb/><hirendition="#i">tubus genitalis</hi> lassen sich doch drey<lb/>
Theile wiederum besonders unterschei-<lb/>
den. Die Scheide, der eigentliche <hirendition="#i">vte-<lb/>
rus</hi> und der <hirendition="#i">ouiductus</hi>, der sich zu<lb/>
äusserst in das ohnehin ganz davon dif-<lb/>
ferirende <hirendition="#i">infundibulum</hi> endet.</p><p>Die <hirendition="#i">Scheide</hi> ist etwa anderthalb Zoll<lb/>
lang, sehr dehnbar, hat aber eine ge-<lb/>
schlängelte Lage.</p><p>Der <hirendition="#i">vterus</hi> ist ungefähr eben so lang,<lb/>
aber von weiterem Umfange, fleischich-<lb/>
tern Wänden, und, zumahl inwendig,<lb/>
gefaltet.</p><p>Der <hirendition="#i">ouiductus</hi> (Fr. <hirendition="#i">la portière)</hi> ist<lb/>
gleichsam eine Fortsetzung desselben,<lb/>
wohl anderthalb Fuss lang, darmförmig<lb/>
gewunden, hin und wieder durch<lb/>
schwache Einschnitte um etwas veren-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[472/0492]
*).
§. 341.
An dem langen darmähnlichen, im
Ganzen freylich ziemlich einförmigen,
tubus genitalis lassen sich doch drey
Theile wiederum besonders unterschei-
den. Die Scheide, der eigentliche vte-
rus und der ouiductus, der sich zu
äusserst in das ohnehin ganz davon dif-
ferirende infundibulum endet.
Die Scheide ist etwa anderthalb Zoll
lang, sehr dehnbar, hat aber eine ge-
schlängelte Lage.
Der vterus ist ungefähr eben so lang,
aber von weiterem Umfange, fleischich-
tern Wänden, und, zumahl inwendig,
gefaltet.
Der ouiductus (Fr. la portière) ist
gleichsam eine Fortsetzung desselben,
wohl anderthalb Fuss lang, darmförmig
gewunden, hin und wieder durch
schwache Einschnitte um etwas veren-
*)
den Brüsten, das teleologische am weib-
lichen Geschlechte einleuchtet, da sie
hingegen am männlichen nur als Rudi-
mente erscheinen, die nach dem mecha-
nischen Princip gebildet worden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/492>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.