verwachsen, aber bey den übrigen nur kurz, und gleichsam schuppenförmig sind, so dass sie zusammen nur einen flachen etwas gewölbten Ring bilden, hingegen bey den Raubvögeln, wegen ihrer Länge und Beugung, dem ganzen Augapfel die gedachte Kelchform geben*).
§. 286.
Schärfer und deutlicher als bey an- dern Thieren, zeigt sich im Auge man- cher Vögel die Grenze zwischen einigen Häuten desselben, von welchen man sonst gemeint hat, dass sie in einander continuirten. So habe ich z. E. die zwi- schen der Choroidea und der Iris vor- züglich schön im Auge des Schuhu (Strix bubo), und die zwischen dem Rande der Retina und dem äussern Umfang des Ciliarkörpers nirgend bestimmter, als in
*) Hr. Dr. Albers vermuthet a. a. O., dieser knöcherne Ring diene zum Er- satz der bey den Vögeln so unvollkom- menen Orbita.
verwachsen, aber bey den übrigen nur kurz, und gleichsam schuppenförmig sind, so dass sie zusammen nur einen flachen etwas gewölbten Ring bilden, hingegen bey den Raubvögeln, wegen ihrer Länge und Beugung, dem ganzen Augapfel die gedachte Kelchform geben*).
§. 286.
Schärfer und deutlicher als bey an- dern Thieren, zeigt sich im Auge man- cher Vögel die Grenze zwischen einigen Häuten desselben, von welchen man sonst gemeint hat, dass sie in einander continuirten. So habe ich z. E. die zwi- schen der Choroidea und der Iris vor- züglich schön im Auge des Schuhu (Strix bubo), und die zwischen dem Rande der Retina und dem äussern Umfang des Ciliarkörpers nirgend bestimmter, als in
*) Hr. Dr. Albers vermuthet a. a. O., dieser knöcherne Ring diene zum Er- satz der bey den Vögeln so unvollkom- menen Orbita.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000101"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0420"xml:id="pb400_0001"n="400"/>
verwachsen, aber bey den übrigen nur<lb/>
kurz, und gleichsam schuppenförmig<lb/>
sind, so dass sie zusammen nur einen<lb/>
flachen etwas gewölbten Ring bilden,<lb/>
hingegen bey den Raubvögeln, wegen<lb/>
ihrer Länge und Beugung, dem ganzen<lb/>
Augapfel die gedachte Kelchform geben<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Hr. Dr. <hirendition="#k">Albers</hi> vermuthet a. a. O.,<lb/>
dieser knöcherne Ring diene zum Er-<lb/>
satz der bey den Vögeln so unvollkom-<lb/>
menen <hirendition="#i">Orbita.</hi></p></note>.</p></div><divn="4"><headrendition="#c">§. 286.</head><lb/><p>Schärfer und deutlicher als bey an-<lb/>
dern Thieren, zeigt sich im Auge man-<lb/>
cher Vögel die Grenze zwischen einigen<lb/>
Häuten desselben, von welchen man<lb/>
sonst gemeint hat, dass sie in einander<lb/>
continuirten. So habe ich z. E. die zwi-<lb/>
schen der <hirendition="#i">Choroidea</hi> und der <hirendition="#i">Iris</hi> vor-<lb/>
züglich schön im Auge des Schuhu <hirendition="#i">(Strix<lb/>
bubo)</hi>, und die zwischen dem Rande der<lb/><hirendition="#i">Retina</hi> und dem äussern Umfang des<lb/>
Ciliarkörpers nirgend bestimmter, als in<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[400/0420]
verwachsen, aber bey den übrigen nur
kurz, und gleichsam schuppenförmig
sind, so dass sie zusammen nur einen
flachen etwas gewölbten Ring bilden,
hingegen bey den Raubvögeln, wegen
ihrer Länge und Beugung, dem ganzen
Augapfel die gedachte Kelchform geben *).
§. 286.
Schärfer und deutlicher als bey an-
dern Thieren, zeigt sich im Auge man-
cher Vögel die Grenze zwischen einigen
Häuten desselben, von welchen man
sonst gemeint hat, dass sie in einander
continuirten. So habe ich z. E. die zwi-
schen der Choroidea und der Iris vor-
züglich schön im Auge des Schuhu (Strix
bubo), und die zwischen dem Rande der
Retina und dem äussern Umfang des
Ciliarkörpers nirgend bestimmter, als in
*) Hr. Dr. Albers vermuthet a. a. O.,
dieser knöcherne Ring diene zum Er-
satz der bey den Vögeln so unvollkom-
menen Orbita.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/420>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.