Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.merkliches vergrößern können; aber sie Das sinnliche Vergnügen hat seinen merkliches vergrößern können; aber ſie Das ſinnliche Vergnügen hat ſeinen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0083" n="77"/> merkliches vergrößern können; aber ſie<lb/> ſind ſo unbeſtändig, wie alle menſchlichen<lb/> Begegniße überhaupt. Hoheit ſichert<lb/> nicht vor dem Fall, und wenn ſie auf ei-<lb/> nem noch ſo feſten Grunde ruhen ſollte.<lb/> Das uneigennützigſte Verdienſt, wenn es<lb/> bemerkt wird, iſt ein Dorn in den Augen<lb/> der Scheelſucht. Oft genug gelingt es der<lb/> Verleumdung den Unſchuldigen mit dem<lb/> Böſewichte zu verwechſeln, und die er-<lb/> weislichſte Tugend, wo nicht geradehin<lb/> in ein Laſter zu verwandeln; doch auß<lb/> mindeſte in den Verdacht einer allezeit<lb/> ſchädlichen Gleißnerey zu bringen. Wenn<lb/> nun auch die erhabne Seele des Weiſen un-<lb/> ter dieſen Streichen der Bosheit nicht ganz<lb/> erliegt, ſo iſt es doch unmöglich, daſs ſie<lb/> durchaus nichts davon empfinden ſollte.</p><lb/> <p>Das ſinnliche Vergnügen hat ſeinen<lb/> einſchmeichelnden eigenen Reiz, der un-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0083]
merkliches vergrößern können; aber ſie
ſind ſo unbeſtändig, wie alle menſchlichen
Begegniße überhaupt. Hoheit ſichert
nicht vor dem Fall, und wenn ſie auf ei-
nem noch ſo feſten Grunde ruhen ſollte.
Das uneigennützigſte Verdienſt, wenn es
bemerkt wird, iſt ein Dorn in den Augen
der Scheelſucht. Oft genug gelingt es der
Verleumdung den Unſchuldigen mit dem
Böſewichte zu verwechſeln, und die er-
weislichſte Tugend, wo nicht geradehin
in ein Laſter zu verwandeln; doch auß
mindeſte in den Verdacht einer allezeit
ſchädlichen Gleißnerey zu bringen. Wenn
nun auch die erhabne Seele des Weiſen un-
ter dieſen Streichen der Bosheit nicht ganz
erliegt, ſo iſt es doch unmöglich, daſs ſie
durchaus nichts davon empfinden ſollte.
Das ſinnliche Vergnügen hat ſeinen
einſchmeichelnden eigenen Reiz, der un-
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