Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.selbst: ist eine unbeschriebene Tafel. Desto Sie haben Recht, Herr Magister! sag- Noch viele andere Schwierigkeiten ſelbſt: iſt eine unbeſchriebene Tafel. Deſto Sie haben Recht, Herr Magiſter! ſag- Noch viele andere Schwierigkeiten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="24"/> ſelbſt: iſt eine unbeſchriebene Tafel. Deſto<lb/> beſſer! Ich bin beſtimmt, daſs ich ſie be-<lb/> ſchreiben ſoll. Eine kluge Frau kann alles<lb/> aus einem Manne machen was ſie daraus<lb/> zu machen Luſt hat. — Ich übernehme<lb/> es eben nicht mich für die Richtigkeit die-<lb/> ſer Gedanken zu verbürgen; ich glaube<lb/> aber doch, daſs die meiſten Frauenzimmer<lb/> in ähnlichen Fällen eben ſo denken, we-<lb/> nigſtens handeln, als ob ſie ſo dächten.</p><lb/> <p>Sie haben Recht, Herr Magiſter! ſag-<lb/> te die Frau von L<hi rendition="#sup">**</hi>. Die Mannsperſo-<lb/> nen dürfen ſich nichts darauf zu gute thun,<lb/> daſs ſie uns betrügen; wir ſorgen ſchon<lb/> davor, daſs ſie es nicht erſt thun dürfen;<lb/> Wir betrügen uns ſelbſt. —</p><lb/> <p>Noch viele andere Schwierigkeiten<lb/> wußte ſich das Fräulein mit gleicher Ge-<lb/> ſchicklichkeit aufzulöſen. Wovon kann<lb/> man ſich nicht überreden, wenn das Herz<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0030]
ſelbſt: iſt eine unbeſchriebene Tafel. Deſto
beſſer! Ich bin beſtimmt, daſs ich ſie be-
ſchreiben ſoll. Eine kluge Frau kann alles
aus einem Manne machen was ſie daraus
zu machen Luſt hat. — Ich übernehme
es eben nicht mich für die Richtigkeit die-
ſer Gedanken zu verbürgen; ich glaube
aber doch, daſs die meiſten Frauenzimmer
in ähnlichen Fällen eben ſo denken, we-
nigſtens handeln, als ob ſie ſo dächten.
Sie haben Recht, Herr Magiſter! ſag-
te die Frau von L**. Die Mannsperſo-
nen dürfen ſich nichts darauf zu gute thun,
daſs ſie uns betrügen; wir ſorgen ſchon
davor, daſs ſie es nicht erſt thun dürfen;
Wir betrügen uns ſelbſt. —
Noch viele andere Schwierigkeiten
wußte ſich das Fräulein mit gleicher Ge-
ſchicklichkeit aufzulöſen. Wovon kann
man ſich nicht überreden, wenn das Herz
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/30 |
Zitationshilfe: | Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/30>, abgerufen am 16.02.2025. |