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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.

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weit hinter sich im Staube zurückzulas-
sen. -- Es giebt noch ganze große Zu-
stände im menschlichen Leben, die ich
nur dem Nahmen nach kenne; es giebt
Verhältniße die verwickelter sind, als alle
darin ich mich bis jetzt befunden habe; es
giebt Verlegenheiten, die dem aufgeklär-
testen Kopfe, die dem gegenwärtigsten
Entschloßnen zu schaffen machen. Was
hab' ich vor andern voraus, dass ich bis
an meinen letzten Athemzug hoffen könnte
der seltne Glückliche zu bleiben, der ich
mich jetzt zu seyn, nicht ohne Grund
überrede? -- Es kann Pflicht für mich
werden in die genaueste Verbindung zu
treten, die unter Menschen statt hat; ich
kann mich in meiner kaltblütigsten Wahl
dann auf das nachtheiligste für mein gan-
zes Leben betrügen. Aber wenn ich

weit hinter ſich im Staube zurückzulaſ-
ſen. — Es giebt noch ganze große Zu-
ſtände im menſchlichen Leben, die ich
nur dem Nahmen nach kenne; es giebt
Verhältniße die verwickelter ſind, als alle
darin ich mich bis jetzt befunden habe; es
giebt Verlegenheiten, die dem aufgeklär-
teſten Kopfe, die dem gegenwärtigſten
Entſchloßnen zu ſchaffen machen. Was
hab’ ich vor andern voraus, daſs ich bis
an meinen letzten Athemzug hoffen könnte
der ſeltne Glückliche zu bleiben, der ich
mich jetzt zu ſeyn, nicht ohne Grund
überrede? — Es kann Pflicht für mich
werden in die genaueſte Verbindung zu
treten, die unter Menſchen ſtatt hat; ich
kann mich in meiner kaltblütigſten Wahl
dann auf das nachtheiligſte für mein gan-
zes Leben betrügen. Aber wenn ich

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[242/0248] weit hinter ſich im Staube zurückzulaſ- ſen. — Es giebt noch ganze große Zu- ſtände im menſchlichen Leben, die ich nur dem Nahmen nach kenne; es giebt Verhältniße die verwickelter ſind, als alle darin ich mich bis jetzt befunden habe; es giebt Verlegenheiten, die dem aufgeklär- teſten Kopfe, die dem gegenwärtigſten Entſchloßnen zu ſchaffen machen. Was hab’ ich vor andern voraus, daſs ich bis an meinen letzten Athemzug hoffen könnte der ſeltne Glückliche zu bleiben, der ich mich jetzt zu ſeyn, nicht ohne Grund überrede? — Es kann Pflicht für mich werden in die genaueſte Verbindung zu treten, die unter Menſchen ſtatt hat; ich kann mich in meiner kaltblütigſten Wahl dann auf das nachtheiligſte für mein gan- zes Leben betrügen. Aber wenn ich

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/248>, abgerufen am 22.11.2024.